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Neue Drei-Stufen-Warnskala gegen Corona - auch ein Modell für Bayern?

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Von: Martin Weidner

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Corona-Maßnahmen-Modell Niedersachsen
Nach diesem Modell will Niedersachsen zukünftig seine Corona-Maßnahmen gestalten. © Screenshot ZDF

München/Hannover - Die (oft emotional geführte) Debatte, welche Kriterien für die Bemessung von Corona-Einschränkungen herangezogen werden sollten, ist nicht neu. Ein Bundesland geht aber nun erstmals neue Wege und verabschiedet sich von der reinen 7-Tage-Inzidenz. Wäre dies auch ein Weg für Bayern?

Am Montag (23. August) ist deutschlandweit die sog. „3G-Regel“ in Kraft getreten. Bedeutet, dass in Städten/Kreisen mit einer Inzidenz von 35 und höher Corona-Einschränkungen in Kraft getreten sind, vor allem für Ungeimpfte. Auch rosenheim24.de hatte ausführlich darüber berichtet. Vielerorts liegen die Werte in Deutschland allerdings sogar noch höher - als Beispiel sei hier nur die Stadt Rosenheim genannt, die am Mittwoch (25. August) mit einer Inzidenz von 196,7 aufwartete (News-Ticker Mittwoch, 25. August). Deswegen haben viele Landratsämter und Stadtverwaltungen in der Region inzwischen auch weiterführende Einschränkungen erlassen.

Unterdessen wird in Berlin darüber debattiert, die 50er-Grenze aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen. In diesem Gesetz steht allerdings auch, dass Bundesländer eigene Wege gehen können und weiterführende/andere Maßnahmen ergreifen können. Niedersachsen spielt da jetzt den Vorreiter und ist als erstes Bundesland in Deutschland von dem Weg abgerückt, die 7-Tage-Inzidenz als einzige Bemessungsgrundlage von Corona-Einschränkungen heranzuziehen.

Das Land wird Corona-Maßnahmen zukünftig anhand von drei Kriterien verhängen - Neuinfizierte (Sieben-Tage-Inzidenz), Hospitalisierung (Sieben-Tage-Inzidenz) und Intensivbetten-Auslastung (Wie viel Prozent der Intensivbetten sind von Covid-Patienten belegt?). Vorgesehen sind dabei drei Warnstufen. Die neue Verordnung gilt ab Mittwoch (25. August).

Die Warnstufen im Überblick:

Für das Auslösen einer Warnstufe müssen jeweils zwei der drei pro Stufe genannten Kriterien erfüllt sein. Wie genau die Beschränkungen bei der jeweiligen Warnstufe aussehen können/werden, werde derzeit noch ausgearbeitet, hieß es aus Hannover dazu.

Kommt das neue System auch in Bayern?

Die Landesregierung sprach von einem „Systemwechsel“ und kündigte bereits an, dass Geimpfte und Genese zukünftig einen leichteren Corona-Alltag haben sollen. „Geimpfte und Genesene sind in der Corona-Pandemie künftig im Wesentlichen nicht mehr von Einschränkungen betroffen“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei der Vorstellung der neuen Corona-Verordnung. Für die Ungeimpften werde das Leben hingegen aufwendiger werden, sagte Weil. Die bisher kostenlosen Corona-Bürgertests werde es ab Oktober nicht mehr geben. Für Ungeimpfte und Nicht-Genesen erhöhe sich perspektivisch der finanzielle und logistische Aufwand.

Auch in Bayern wird inzwischen an einem neuen Modell gearbeitet. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt: „Aufgrund der hohen Impfquote ist die Methodik der ersten drei Wellen, also sich nur auf die Inzidenz zu konzentrieren, nicht mehr passend.“ Stattdessen solle künftig „eine Art Krankenhaus-Ampel“ die rote Linie vorgeben. Söder hatte außerdem erklärt, dass das baden-württembergische 3G-Modell als Vorbild für Bayern dienen soll. Möglicherweise zieht die Staatsregierung nun auch das neue System aus Niedersachsen in Betracht...

mw

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