Noch vor Verkehrsfreigabe: Frau (60) bei Unfall im Tunnel bei Oberau schwer verletzt

Kurioser Vorfall im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Im neuen Autotunnel bei Oberau hat es den ersten Verkehrsunfall mit einer schwerverletzten Person noch vor der Freigabe gegeben.
Oberau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) – Noch nicht einmal für den Verkehr freigegeben, schon eine schwerverletzte Person nach einem Unfall. Was mehr als kurios klingt, ist im neuen Autotunnel bei Oberau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen passiert.
Nach rund elf Jahren Bauzeit wurde der Tunnel am Donnerstag (26. Mai) feierlich eröffnet. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sprach von einem „historischen Tag“. Ex-Biathlon-Star Magdalena Neuner, die als „Tunnelpatin“ fungierte und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt fuhren als erste in Cabrios durch die Röhren.
Erster schwerer Unfall noch vor Verkehrsfreigabe
Erst am darauffolgenden Freitag (27. Mai) wurde der Tunnel für den allgemeinen Verkehr freigegeben. Am Donnerstag durften Fußgänger und Radfahrer das frisch fertiggestellte Mega-Projekt erkunden. Ausgerechnet hier kam es zum ersten schweren Unfall.
Eine 60 Jahre alte Radfahrerin stieß im Lauf des Nachmittags mit einer anderen Radlerin zusammen und musste anschließend vom Rettungsdienst mit schweren Verletzungen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden. Als die 60-Jährige durch den Tunnel radelte, übersah sie eine neben ihr fahrende andere Radfahrerin und verursachte so das Unglück, berichtete die Polizei am Freitag.
Mega-Projekt pünktlich zum G7-Gipfel fertig
Der rund drei Kilometer lange Tunnel ist der längste Straßentunnel Bayerns und wurde pünktlich zum G7-Gipfel auf Schloss Elmau Ende Juni fertig, zu dem in der Region massenweise Polizisten und Medienvertreter sowie Gipfel-Gegner erwartet werden.
Die Umgehung samt des neuen Tunnels ist ein wichtiger Baustein für eine bessere Verbindung vom Autobahnende der A95 bei Garmisch-Partenkirchen und Österreich. Dort stehen seit Jahren Urlauber und Ausflügler im Stau. Umweltschützer fürchten allerdings, dass mit dem Ausbau noch mehr Blechlawinen in die Region um die Zugspitze drücken.
aic mit Material der dpa