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OVB24-Leser wütend: „Total übertrieben“, „Plastik-Lederhosen, das ist rassistisch“

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Von: Isabella Schweiger

Kommentare

Collage: Leserin Michaela Bauer/Männer in chinesischen Kostümen beim traditionellen Chinesenfaschingsumzug in Dietfurt
Leserin Michaela Bauer hat eine eindeutige Meinung zum Thema Rassismus im Fasching. © privat/Armin Weigel/dpa

Der Fasching ist in vollem Gange und viele stellen sich derzeit die Frage, als was sie sich verkleiden sollten. Während die einen in alle Kostüme ganz ohne Hintergedanken schlüpfen, sind andere skeptisch: Indianer, Chinesen, Scheich - all das sei nicht mehr zeitgemäß, ja sogar rassistisch, so die Meinung der Kritiker. Unsere Leser haben dazu eine eindeutige Meinung.

Dietfurt - Aufhänger der Rassismus-Debatte war ein TikTok-Video das bereits im Oktober erschienen ist und jetzt diskutiert wird. Zu sehen ist dort eine nicht näher bekannte Frau asiatischer Herkunft, die den Chinesen-Fasching in Dietfurt am Unsinnigen Donnerstag als rassistisch bezeichnet. Und der Großteil der Tiktok-Community stimmt ihr zu.

Das Video geht nicht näher auf die Tradition und den Ursprung dieses ganz speziellen Faschings-Umzugs in der oberpfälzischen Gemeinde ein - denn dieser Brauch wird schon seit vielen Jahrzehnten gepflegt und darüber hinaus sind die Dietfurter sehr eng mit ihrer chinesischen Partnerstadt Nanjing verbunden. Von dort kommen sogar viele Chinesen eigens am Unsinnigen Donnerstag nach Dietfurt und feiern dort mit beim heiß diskutierten „Chinesen-Fasching“. Kann man da wirklich von Rassismus reden?

Ergebnis der OVB24-Umfrage eindeutig

Über 1500 Leser, also rund 96% der Teilnehmer, empfinden es nicht als rassistisch, wenn man sich als Indianer oder Chinese verkleidet. Lediglich 3% stimmten für „Ja, ich finde das nicht mehr zeitgemäß und es verletzt andere Kulturen“. Eine sehr klare Ansicht, auch die vielen Leserbriefe, die die Redaktion erreichten, hatten einen gemeinsamen Nenner: im Fasching ist erlaubt was gefällt.

Das sind Eure Leserbriefe

Johanna Schreckenbauer

Die Diskussion ist schon etwas befremdlich, dass anscheinend die Menschen aus der chinesischen Partnerstadt keine Probleme mit dieser Veranstaltung haben, weil sie über die Hintergründe informiert sind. Warum müssen dann so Pseudogerechtigkeitsfanatiker so etwas kaputt machen? Sind diese Menschen in ihrem Leben auch immer so 100 % gerecht? Ich denke man sollte immer den Hintergrund einer Aktion hinterfragen und was damit bezweckt werden soll.

Michael Stodola - BGLand24.de

Diese allgemeine „Rassismus-Dummheit“ ist wohl das größere Problem, als irgendein Faschingskostüm. Diese Dummheit mit der manche Kostümen oder Wörtern „Rassismus“ unterschieben wollen, ist nur noch albern! Rassismus entsteht im Kopf und äußert sich in Handlungen, die alles andere sind, als im Fasching als irgendwas oder irgendwer Spaß zu haben.
Im übrigen ist das Geschwafel und die Unterstellung von Rassismus genau dieser…. im Fasching als „gelber“ Chinese oder „roter“ Indianer rumzulaufen ist genauso „rassistisch“ wie Hexe, Fliegenpilz, Drache oder Mülltonne…..achja genau in diese gehören diese ganzen Diskussionen! Aber vorsichtig, ein Müllbehältnis könnte sich dadurch massiv diskriminiert fühlen- so als ausgenutzte Minderheit im Bereich der Abfallentsorgung….
Ich wünsche allen Dietfurtern und ihren zahlreichen asiatischen Besuchern einen tollen, schönen „Chinesen-Fasching“!
und das TikTok- lein muss ja nicht hingehen, alternativ in ne ecke setzen und sich grün und blau ärgern… da triffts dann rassistisch nur Politiker und keine arme „Volksgruppe“- ach schei….. die kleinen grünen Ausserirdischen hab ich wieder vergessen- dieser „Rassismus“ ist wohl doch ein galaktisches Problem…

Leser Michael Stodola
Leser Michael Stodola © privat

Björn Zimmermann - rosenheim24.de

Plastik-Lederhosen und Dirndl. Das ist rassistisch!

Brigitte Mayer - chiemgau24.de

Ich persönlich fühle mich ja auch diskriminiert wenn sie in anderen Ländern ein Oktoberfest abhalten und Dirndl und Lederhose tragen. Ernsthaft, wo soll das nur hinführen? Verkleidet man sich als Tier kommt der Tierschutzverein, als Blume der Gartenbauverein? 

Tamara Grinzinger - innsalzach24.de

Es reicht. I frag mi echt ob de, dene der scheiss einfällt, keine Arbeit ham oder ned ausgelastet sind. Mia braucht koana kemma mit „des derfst ned sagen und des is verboten“! Ihr kennts mi moi. Durch den scheiss werds erst rassistisch! Schamts eich! I hob no nie an rassistischen Gedanken gehabt wenn i an Negerkuss gegessen oder an Neger drunga hab. Zefix, nur no Deppen unterwegs....

Michaela Bauer

Ich finde es total übertrieben das jetzt so ein Wirbel um das Faschingskostüm gemacht wird, früher hat es auch niemanden gestört als was man verkleidet ist. Finde jeder sollte sich in Fasching so kleiden dürfen wie er möchte.

Daniela Zielinski - rosenheim24.de

Fasching/Karneval lebt von Verkleidung!!! Dann dürften sich Männer nicht als Frauen verkleiden, oder als Polizist, oder „Panzerknacker“, whatever!!! Man verkleidet sich doch, um in diesem Moment jemand anderes zu sein... oder jemand anderen darzustellen. Viele Kinder verkleiden sich als das, was sie toll finden, verehren und darunter ist zB die Rolle eines Indianers. Das hat nix mit Respektlosigkeit der Verkleideten, sondern mit Intoleranz derer zu tun, die einfach nur noch Möglichkeiten suchen, sich zu streiten! Ich kann diesen ganzen Hype echt nicht verstehen und der geht mir langsam sowas von auf n Pi***... äh... Nerv!! Ich will langsam tatsächlich wieder die 80er/90er zurück haben!!!... Gibt‘s keinen Likebutton, der die Augen rollt????

Manfred Zenz aus Surberg

Ich finde diese Diskussion einfach nur noch Wahnsinn! Fasching ist doch zum Verkleiden da. Man eignet sich doch keine fremde Kultur an, wenn man sich für einen Tag verkleidet. Und es ist auch nicht rassistisch, sich als Indianer zu verkleiden. Man verkleidet sich doch als etwas, was einem gefällt. Besonders für Kinder sind doch Indianer und Cowboys Helden. Als Cowboy darf man sich dann aber schon verkleiden, das ist dann keine Aneignung. Darf man dann auch keine Prinzessin mehr sein? Da könnte sich ja der Adel diskriminiert fühlen. Was ist mit Nonnen- und Pater-Kostüm? Das ist doch auch Aneignung. Dann bin ich aber auch dafür, dass nur noch Bayern Dirndl und Lederhose anziehen dürfen. Das ist doch auch kulturelle Aneignung, wenn Menschen aus der ganzen Welt damit auf dem Oktoberfest feiern. Wenn man nichtbayrische Damen mit kurzer, rosafarbener Lederhose sieht, denke ich mir auch, oh Gott, wie schrecklich.

Diese Verbotskultur ist einfach nur noch krank. Wo soll das noch hinführen? Wir sollen zwar eine Multikulti-Gesellschaft werden, und alle anderen Kulturen akzeptieren, aber uns Deutschen soll dann verboten werden, etwas aus diesen anderen Kulturen zu verwenden, da wir sonst rassistisch sind. 

Marco Lenz aus Tittmoning

Hallo Leute, ich habe lange hin und her überlegt, ob ich überhaupt meinen Senf (darf man das noch sagen, oder ist das politisch unkorrekt?) soll!? Aber: Sagt, doch mal, drehen jetzt alle durch?? Mir kommt es echt so vor, als wären da echt einige in ihrer Kindheit zu heiß gebadet worden!! Zefix, man kann doch nicht immer umd ständig hinter allem was „böses“ oder was oh so mega politisch motiviertes sehen! Es soll einfach nur Spaß machen! Ich habe für diese Leute kein Verständnis umd auch leider keinen Respekt. Am liebsten würde ich mich jetzt als arabischer Indianer mit chinesischem Hintergrund, der aber im Herzen Cowboy ist aber leider doch Kannibale geworden ist verkleiden!

Eure Meinung ist gefragt

Soll der Fasching politisch korrekter werden? Gibt es tatsächlich Kostüme, die grenzwertig sind und andere Volksgruppen verletzen, wie eben Indianer, Mexikaner, Chinesen, Kannibalen mit schwarzen Gesichtern oder Scheichs mit Turban? Oder ist im bunten Treiben einfach alles erlaubt, was gefällt, weil es meist keinen bösen Hintergedanken hat? Sollte man mit Kindern sprechen, warum sie im Fasching nicht als ihr Held „Yakari“ gekleidet sein können oder geht das in Euren Augen zu weit? Schickt uns Eure Meinung an leserbriefe@ovb24.de (Stichwort FaschingBitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort – und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt Namen und Wohnort anschließend in einem entsprechenden Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

si

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