Nach und nach ergaben sich dabei Verdachts- und Anhaltpunkte, dass sich der Junge möglicherweise auch nach der Vermisstenmeldung, zumindest zeitweise, in der Obhut der leiblichen Mutter befunden hatte und diese mit Unterstützung weiterer Tatverdächtiger den Aufenthaltsort des Kindes den Ermittlungsbehörden wissentlich vorenthielt.
Nachdem sich dieser Verdacht im Rahmen weiterer Hinweisgaben und Ermittlungen weiter erhärtet hatte und die Ermittler nun von einer innerfamiliären Kindsentziehung ausgehen mussten, wurden durch die sachleitende Staatsanwaltschaft Ingolstadt drei Haftbefehle gegen die tatverdächtigen Personen im Alter von 42, 51 und 55 Jahren beantragt, die gestern zeitgleich in Ingolstadt und Bremen von Kräften der jeweiligen Kriminaldienststellen vollzogen werden konnten.
Alle drei Festgenommenen wurden den zuständigen Richtern der jeweiligen Amtsgerichte in Bremen und Ingolstadt zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Gegen alle drei Tatverdächtige wurde die Untersuchungshaft angeordnet.
Der 13-jährige abgängige Schüler konnte im Rahmen der polizeilichen Festnahmeaktion unversehrt aus der Wohnung einer Tatverdächtigen in Bremen in Gewahrsam genommen und in die Obhut des dortigen Jugendamtes überstellt werden. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord prüft, den Beteiligten die Kosten für die durch die Falschangaben ausgelösten polizeilichen Maßnahmen aufzuerlegen. Die abschließenden Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt wegen des Verdachts einer Kindesentziehung dauern an.
Pressemeldung Polizeipräsidium Oberbayern Nord
Gerolfing/Ingolstadt - Nach Angaben der Familie hat der Junge am Montagmorgen (23. August) das elterliche Anwesen mit Jogginghose und grauem Rollkoffer in Gerolfing verlassen und ist seither nicht nach Hause zurückgekehrt.
Unter Einbeziehung aller bislang eingegangenen Hinweise im Vermisstenfall des 13-Jährigen konkretisiert sich nun ein Teilbereich der Ermittlungen auf das Gewerbegebiet Interpark nahe Ingolstadt. Demnach könnte der Junge am Nachmittag seines Verschwindens dort letztmalig gesehen worden sein.
Eingesetzte Personenspürhunde bekräftigten diese Wahrnehmung. Mit der gezielten Verteilung von Flugblättern, auf denen eine konkrete Personenbeschreibung und ein Lichtbild des Jungen abgebildet ist, intensivieren die Ermittler auch in der dortigen Umgebung ihre Fahndungsmaßnahmen.
Sachdienliche Hinweise, die auf einen möglichen Aufenthalt des Jungen schließen lassen können, nimmt die Kriminalpolizei Ingolstadt unter der Telefonnummer 0841-9343-0 entgegen.
mh/Polizeipräsidium Oberbayern Süd
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