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Rund 1350 Mal rückte das BRK aus: So verlief die Silvesternacht in Bayern

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Von: Martina Hunger

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Die Kräfte des BRK waren an Silvester 40 Prozent mehr gefordert als im Vorjahr.
Die Kräfte des BRK waren an Silvester 40 Prozent mehr gefordert als im Vorjahr. © dpa/Montage

Das neue Jahr startet zwar mit weniger Raketen, aber dennoch mit einigen Polizeieinsätzen - etwa wegen Streitereien zwischen Betrunkenen. Die meisten Einsätze hatten jedoch einen anderen Hintergrund.

Update, 12.47 Uhr - BRK zieht Bilanz für Bayern

Rund 1350 Mal sind die Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes am vergangenen Abend, in der Silvesternacht und am Neujahrsmorgen ausgerückt. Dabei wurden ab Mitternacht rund 40 Prozent mehr Einsätze als im Vorjahr (2020 auf 2021) abgearbeitet. Während im Vorjahr (31. Dezember 18 Uhr bis 1. Januar 6 Uhr) die Einsätze um etwa 30 Prozent zurückgegangen waren, reduzierten sich die Einsätze mit Blick auf die Jahre vor der Pandemie nur noch um 14 Prozent. Es kam zu wieder mehr Einsätzen als im Vorjahr, aber immer noch deutlich weniger als zum Jahreswechsel 2019/2020.

„Wir befinden uns unter dem Durchschnitt der Vor-Pandemiezeit, dennoch ist – anders als im Vorjahr – die Einsatzauslastung nach Mitternacht deutlich gestiegen“, bilanziert Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk. „Es zeigt sich aber auch, dass der Großteil der Gesellschaft solidarisch dazu beigetragen hat, dass das ohnehin angespannte Gesundheitssystem nicht zusätzlich belastet werden musste.“

Normalerweise ist die Silvesternacht ein besonders fordernder Dienst für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Rettungsdienstes und in den Integrierten Leitstellen. „Ab Mitternacht überschlagen sich förmlich die Notrufe und Einsätze“, so Stärk. „Diese verhältnismäßig ruhige Nacht wird dem Ernst der Lage gerecht – auch in diesem Jahr wird das Bayerische Rote Kreuz all seine Kräfte bündeln, um die Pandemie wirkungsvoll zu bekämpfen.“

Update, 11.29 Uhr - Mit Verkehrsschild Stufen in München hinabgerutscht

Ein junger Mann ist beim Versuch, auf einem Verkehrsschild die Treppe der Münchner Bavaria hinabzurutschen, schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, verweigerte der 19-Jährige in der Silvesternacht zunächst die Behandlung seiner schweren Verletzungen, wurde dann aber in Begleitung der Polizei in ein Krankenhaus gebracht.

Die Ermittlungen hatten ergeben, dass der 19-Jährige zusammen mit Freunden versucht hatte, auf einem Verkehrsschild auf der Theresienwiese die Stufen unterhalb der Bavaria hinunter zu rutschen. Zwei weitere Jugendliche verletzten sich dabei leicht und kamen auch ins Krankenhaus.

Update, 9.25 Uhr - Silvesternacht: PPOBS zieht Bilanz

Die Nacht auf den Jahreswechsel 2022 verlief im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd weitestgehend ruhig. In der Silvesternacht wurden die Beamtinnen und Beamten der Polizeidienststellen im südlichen Oberbayern zu 273 Einsätzen (Vorjahr: 219) gerufen. Erfreulicherweise hielten sich auch die allermeisten Menschen an die derzeit geltenden Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.    

In Großweil (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) zündete ein 32-Jähriger am Neujahrsmorgen gegen 02.00 Uhr mehrfach nicht zugelassen Feuerwerkskörper und warf diese, wohl absichtlich, in die Nähe von Passanten und auch auf Fahrzeuge. Als ein Geschädigter den Mann aufforderte, dies zu unterlassen, kam es zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Beim Eintreffen der verständigten Polizei flüchtete der 29-Jährige, konnte aber eingeholt und vorläufig festgenommen werden. Der Atemalkoholtest ergab bei ihm einen Wert von knapp 2 Promille. Der 29-Jährige wurde angezeigt. 

Fernwärme-Leitung in Berchtesgaden brennt

Eine „verirrte“ Feuerwerksrakete löste gegen 0.30 Uhr den Brand von etwa 200 Quadratmetern Wiese in Oberau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) aus. Weil die Brandstelle in unwegsamem Gelände war, musste die Feuerwehr beim Löschen von Helfern der Bergwacht unterstützt werden.

Rund 10.000 Euro Sachschaden richtete am Nachmittag des 31. Dezember ein Feuer in Berchtesgaden an. Bei einer oberirdisch liegenden Leitung der Fernwärme hatte die Wärmeisolierung gebrannt. Zwei jugendliche Zeugen hatten das Feuer vom Balkon des Kurhauses aus entdeckt und noch versucht, mit Wasser aus dem Kurparkbrunnen zu löschen. Gleichzeitig verständigte ein Passant die Feuerwehr, die die Flammen bereits nach kurzer Zeit gelöscht hatte. Weil eine Selbstentzündung ausgeschlossen werden kann und in der Nähe der Brandstelle leere Verpackungen von Feuerwerkskörpern gefunden wurden, bittet die Polizeiinspektion Berchtesgaden in dem Fall um Hinweise weiterer Zeugen.

Zu einem Familienstreit wurde die Polizei am Silvesterabend gegen 22 Uhr in Murnau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) zu Hilfe gerufen. Als die Beamten dabei die Personalien einer 54-Jährigen feststellen wollten, ging diese auf die Polizistin und den Polizisten los, schlug, biss und beleidigte sie. Beide wurden zum Glück nur leicht verletzt. Die 54-Jährige wurde in Gewahrsam genommen und aufgrund von psychischen Auffälligkeiten in eine Fachklinik eingewiesen.

Priener (25) ruft 25 Mal den Notruf

Etwa 25 Mal setzte das Mobiltelefon eines Mannes aus Prien am Chiemsee (Lkr. Rosenheim) am Neujahrsmorgen ab 3 Uhr einen Notruf ab. Erreichbar war der Mann bei Rückrufen nicht. Eine Streifenwagenbesatzung stellte dann fest, dass es ihm gut ging. Das Handy des Mannes war am Nachmittag zuvor ins Wasser gefallen und hatte Stunden später aufgrund der dadurch eingetretenen Fehlfunktion selbständig wiederholt Notrufe abgesetzt.  

Gegen 23.30 Uhr kam es in der Silvesternacht in Laufen (Lkr. Berchtesgadener Land) zu einem Verkehrsunfall, der für einen 23-Jährigen deutliche Konsequenzen haben wird. Der junge Mann war mit seinem BMW in einer Rechtskurve geradeaus gefahren und hatte dabei mehrere geparkte Fahrzeuge beschädigt. Bei der Verkehrsunfallaufnahme durch die Polizei stellte sich heraus, dass der Unfallverursacher unter Alkoholeinfluss stand. Er musste eine Blutentnahme über sich ergehen lassen und sein Führerschein wurde sichergestellt. Der stark beschädigte BMW des 23-Jährigen musste abgeschleppt werden, der Gesamtsachschaden an den übrigen beschädigten Fahrzeugen dürfte im mittleren fünfstelligen Bereich liegen.

Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Erstmeldung: So verlief die Silvesternacht in Bayern

Obwohl es coronabedingt weniger Silvesterraketen und meist nur kleinere Feiern gegeben hat, hat die Polizei mancherorts in Bayern dennoch viel zu tun gehabt. In Niederbayern etwa gab es einem Polizeisprecher zufolge zahlreiche Einsätze, unter anderem wegen Verstößen gegen Corona-Auflagen. Auch im Raum Ingolstadt musste die Polizei mehrfach ausrücken. Es gab vereinzelte Verletzungen durch Feuerwerkskörper, allerdings bislang keine schwerwiegenden Unfälle, wie die Polizei am frühen Samstagmorgen mitteilte.

Auch im Einsatzradius des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd verlief die Silvesternacht „relativ ruhig“, so ein Sprecher der Rosenheimer Einsatzzentrale auf Nachfrage von rosenheim24.de.

Wie gewohnt fiel die Silvesternacht für die Münchner Polizei auch diesmal arbeitsreich aus. Die Einsatzkräfte der Polizei fuhren in der Nacht zu über 500 Einsätzen. Es handelte sich dabei unter anderem um 85 Ruhestörungen, 25 Körperverletzungsdelikte, über 40 Einsätze im Zusammenhang mit Pyrotechnik und 13 Fälle, bei denen es um Hinweise auf Verstöße gegen die Infektionsschutzregelungen ging.

Zwei Kinder verletzt, Brand in Wohnhaus

In Schwaben sollen der Polizei zufolge zudem zwei Kinder leicht verletzt worden sein. Genauere Informationen waren zunächst nicht bekannt. Außerdem habe es einen Brand in einem Wohnhaus gegeben haben. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde dabei niemand verletzt. Ob der Brand im Zusammenhang mit Feuerwerkskörpern stand und wie hoch der Schaden ist, war laut Polizei zunächst unklar.

Auch in Oberfranken gab es ein paar kleinere Brände. Die meisten davon sind einem Polizeisprecher zufolge vermutlich unabsichtlich durch Feuerwerk entstanden. Bei wenigen Fällen könnte laut Polizei allerdings Brandstiftung dahinterstecken.

„Normales Silvester-Geschehen“

Insgesamt meldete die Polizei in der Nacht keine größeren Ereignisse oder schwerere Verletzungen. Insbesondere die Streitereien zwischen Betrunkenen zählten wohl zu dem „ganz normalen Silvester-Geschehen“, wie es ein Polizeisprecher aus der Oberpfalz nannte. Die meisten Anrufe erhielt die Polizei wegen Ruhestörung.

Einige Menschen riefen zudem an, weil sie in ihrer Nachbarschaft Feiern mit mehr als den laut Corona-Regeln erlaubten 10 Personen vermuteten. Bei den daraufhin durchgeführten Kontrollen stellte die Polizei den Angaben zufolge jedoch häufig fest, dass die Party coronakonform ablief. Ein Polizeisprecher aus Bayreuth fasste vorläufig zusammen: Das diesjährige Silvester-Treiben „gleicht nahezu einer ganz normalen Samstagnacht“.

mh/dpa

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