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Eigene Tochter 288 Mal brutal vergewaltigt - heute Urteil gegen Angeklagten (75)

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Von: Martina Hunger

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Der mutmaßliche hundertfache Vergewaltiger steht in München vor Gericht
Der mutmaßliche hundertfache Vergewaltiger steht in München vor Gericht © Britta Schultejans / dpa picture alliance

In München endet heute der Gerichtsprozess in einem grausamen Fall. Mindestens 288 Mal soll ein Mann (75) seine eigene Tochter vergewaltigt haben. Zudem hätte er sie immer wieder geschlagen und ihr komplettes Leben kontrolliert, auch von einem gemeinsamen Kind ist die Rede.

München – Der Münchner Prozess gegen einen Vater, der seine Tochter über Jahrzehnte vergewaltigt haben soll, geht zu Ende. Im Laufe des Mittwochs könnte das Urteil gegen den 75 Jahre alten Angeklagten gesprochen werden.

Dem Mann wird vorgeworfen, seine Tochter schon als Kind missbraucht, sie als Erwachsene immer wieder vergewaltigt und sogar ein Kind mit ihr gezeugt zu haben. Die Übergriffe sollen begonnen haben, als sie erst sieben Jahre alt war - und sich über mehr als 30 Jahre hingezogen haben.

Der Vater ist nicht nur wegen 288-facher Vergewaltigung angeklagt, sondern auch wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Prozess vor dem Landgericht München I hatte am Montag vor einer Woche begonnen.

Angeklagter: „Stimmt nicht, alles nicht“

Der Angeklagte weist die Vorwürfe vehement zurück: „Stimmt nicht, alles nicht“, erklärt er zum Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht München I. „Ich möchte sagen, dass das alles Lügen sind.“ Seine Tochter bezeichnet er als Stieftochter. Dass er Sex mit ihr hatte, bestreitet er nicht. „Ich habe sie gefragt, ob sie Lust hat“, sagt er. „Niemals habe ich sie vergewaltigt.“ Alles sei „freiwillig“ gewesen. Und wenn es in ihrer Kindheit zu sexuellen Handlungen gekommen sei, dann seien die von seiner Tochter ausgegangen, während sie zwischen ihm und seiner Frau im Ehebett lag.

Die Tochter sei über Jahrzehnte bis zur Festnahme des Mannes im November 2020 „regelmäßigen sexuellen und körperlichen Übergriffen ihres Vaters ausgesetzt“ gewesen, heißt es dagegen in der Anklage, die dem Mann Vergewaltigung in 288 Fällen zur Last legt.

Fall erinnert an Fritzl

Der Fall weißt Parallelen zu dem des Österreichers Josef Fritzl auf, der seine eigene Tochter auch über Jahrzehnte immer wieder vergewaltigte, in einer unterirdischen Wohnung einsperrte und mehrere Kinder mit ihr gezeugt hatte. Anders als Fritzl brauchte der Angeklagte in München nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber keine Gefangenschaft für seine Taten.

Der Vater habe die Tochter nicht nur immer wieder geschlagen und vergewaltigt, sondern „jeden ihrer Lebensbereiche nahezu lückenlos kontrolliert“. Er habe dafür gesorgt, „die Geschädigte bereits im Kindesalter systematisch von ihrem Umfeld zu isolieren, so dass diese nicht in der Lage war, längerfristige soziale Bindungen zu anderen Personen als dem Angeschuldigten aufzubauen“.

mh/dpa

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