Die Extensivbereiche, also Straßenböschungen und Ausgleichflächen, werden nach speziellen Pflegekonzepten gepflegt. Hier steht der ökologische Aspekt und der Artenschutz im Vordergrund. Dass es hier also womöglich mal etwas ‚unordentlicher‘ aussieht, ist gewollt“, erklärt Axel Reinicke.
Anders im Intensivbereich. Hier steht vor allem die Verkehrssicherheit im Vordergrund. So werden Bäume und Büsche zurückgeschnitten, wenn sie die Sicht auf Verkehrszeichen behindern oder Sichtfelder an Straßeneinmündungen einschränken und Gras gestutzt. Grundlage für diese Unterteilung der Bereiche und die unterschiedliche Pflege ist ein spezielles Mähkonzept, dass die Bayerische Staatsregierung als Baustein des Bayerischen Aktionsprogramms für die Insektenvielfalt 2018 beschlossen hat. Ziel ist es, dort wo es möglich ist, Tieren zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten und Lebensräume zu geben und den Biotopverbund und die Artenvielfalt zu fördern.*
Neben der Mahd stehen aber auch Spezialeinsätze, wie gegen den für empfindliche Menschen nicht ungefährlichen Eichenprozessionsspinner oder die Behandlung von Problempflanzen, zum Beispiel Ambrosia, auf der Tagesordnung. Bei Unfällen oder starken Unwettern mit Schäden werden die Straßenmeistereien auch direkt von der Integrierten Leitstelle verständigt und um Unterstützung gebeten: „Die Straßenmeistereien verfügen über eine sehr gute, moderne technische Ausrüstung und die Kolleginnen und Kollegen über das nötige Spezialwissen, um bei Einsätzen aller Art tätig zu werden. Das fängt bei der Beseitigung von Unwetterschäden an und hört bei der Sicherung und Räumung von Unfallstellen auf.“
Aber nicht nur auf der Straße sind die Frauen und Männer „in Orange“ tätig. Alle Einsätze bedürfen einer guten Planung und genauen Vorbereitung. Und hier landet dann doch auch im Sommer schon der Winterdienst auf den Schreibtischen in den Straßenmeistereien: „Die Salzbestellungen und Salzeinlagerungen müssen mehrere Monate vor dem ersten Räumeinsatz koordiniert werden, außerdem müssen Winterdienstgeräte gewartet und notfalls instandgesetzt werden. Würden wir damit erst im Winter beginnen, wäre es definitiv zu spät“, so Reinicke.
Und auch die Dienstpläne werden schon vorbereitet, denn um die hunderte Straßen-, Geh- und Radwegekilometer im Winter in einem verkehrssicheren Zustand zu halten, beauftragt das Staatliche Bauamt Rosenheim zusätzliche Unternehmen, die die Straßenmeistereien bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen. „Für uns ist das Motto ganz klar: Nach dem Winter ist vor dem Winter. Und dazwischen ist viel Sommer“, sagt Axel Reinicke mit einem Augenzwinkern.
Pressemitteilung Staatliches Bauamt Rosenheim