Zahlreiche (schwere) Unfälle, zwei Tote – und ein Ersthelfer in Lebensgefahr

Landkreis – Bereits am Freitagmorgen (27. Januar) war es vielerorts in der Region auf den Straßen ziemlich glatt. Am Nachmittag und in der Nacht auf Samstag (28. Januar) kam dann noch Schnee hinzu. Die Folgen waren zahlreiche Unfälle.
Update, 13.30 Uhr - Mehrere Glatteis-Unfälle auf A3
Los ging die Unfallserie übrigens bereits am Donnerstag (26. Januar), als bei mehreren Glatteis-Unfällen mit insgesamt 24 Fahrzeugen auf der A3 bei Weibersbrunn (Landkreis Aschaffenburg) zwölf Menschen verletzt worden sind. Zwei von ihnen mussten mit einem Rettungshubschrauber in Krankenhäuser geflogen werden. Die Unfälle ereigneten sich am Donnerstagmorgen zwischen den Anschlussstellen Rohrbrunn und Weibersbrunn auf einem Teilstück von knapp 500 Metern, sagte ein Polizeisprecher. Die A3 war in Fahrtrichtung Frankfurt für etwa drei Stunden komplett gesperrt. Insgesamt waren knapp 70 Einsatzkräfte und zwei Hubschrauber im Einsatz.
Update, 12.45 Uhr - Zwei Tote, Ersthelfer in Lebensgefahr
Spiegelglatte Straßen haben am Freitag und Samstag in Teilen Bayerns zu vielen (schweren) Unfällen geführt. Besonders oft krachte es in Nieder- und Oberbayern – hierzu liegt nun eine erste Bilanz vor: Im Bereich Landsberg am Lech führte Eisglätte beispielsweise innerhalb von nur einer Viertelstunde allein auf der A96 (München - Lindau) zu sechs Unfällen.
Im Landkreis Mühldorf am Inn war in der Nacht zum Freitag ein 30-jähriger Mann gestorben, der bei Reichertsheim (Landkreis Mühldorf) mit seinem Kleintransporter gegen einen Baum geprallt war. Der Sprinter wurde dabei völlig zerstört. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd schilderte, starb der Mann noch an der Unfallstelle. innsalzach24.de hatte darüber ausführlich berichtet. Ähnlich erging es einem 20-Jährigen aus dem Landkreis Schweinfurt. Er starb am Freitagmittag nahe Sulzthal im Landkreis Bad Kissingen (Unterfranken), nachdem er ebenfalls aus zunächst ungeklärten Gründen von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt war.
Um sein Leben kämpfen musste ein Ersthelfer bei Igling (Landkreis Landsberg am Lech). In der Nacht war dort ein Autofahrer auf der A96 aufgrund der Eisglätte von der Fahrbahn abgekommen. Mehrere Menschen hielten an, um zu helfen. Kurz darauf verlor aber ein weiterer Autofahrer an genau jener Stelle die Kontrolle über seinen Wagen und erfasste einen der Ersthelfer. Der 29-Jährige wurde über die Leitplanke geschleudert und musste mit lebensgefährlichen Verletzungen notoperiert werden. Auch weitere Helfer wurden verletzt. Dies teilte die zuständige Verkehrspolizei aus Fürstenfeldbruck mit.
Drei leicht Verletzte gab es zudem nahezu zeitgleich bei einer weiteren Kollision auf der A96 im Bereich Landsberg, wo ein Autofahrer nahezu ungebremst in ein Unfallauto und den Wagen einer Ersthelferin fuhr. Am Freitagmittag waren nach ersten Erkenntnissen zudem auf der A92 (München - Deggendorf) zwischen dem Autobahnkreuz Deggendorf und der Anschlussstelle Plattling Nord mehrere Autos an einem Unfall beteiligt, eine Person wurde vermutlich leicht verletzt. Weitere Details waren zunächst aber nicht bekannt.
Update, 10.35 Uhr - Schweizer kommt mit Auto von A8 ab
Am späten Freitagabend gegen 23.15 Uhr kam es auch auf der A8 (Salzburg - München) zu einem schweren Unfall. Im Bereich der Anschlussstelle Rohrdorf (Landkreis Rosenheim) verlor ein 83-jähriger Schweizer bei schneeglatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Hierbei überfuhr er den Einfädelungsstreifen und prallte gegen ein Verkehrsschild. Anschließend kippte der Wagen in den Straßengraben und kam auf dem Dach zum Liegen.
Grund für den Unfall war nach Angaben der Verkehrspolizei Rosenheim vermutlich eine nicht den Witterungsbedingungen angepasste Geschwindigkeit. Der Fahrer hatte wohl Glück im Unglück: Er konnte sich selbst befreien und wurde offenbar nicht verletzt. Sicherheitshalber kam er jedoch zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Die Anschlussstelle Rohrdorf musste im Zuge der Unfallaufnahme teilweise gesperrt werden. Im Einsatz waren Polizei, Feuerwehr, Autobahnmeisterei und Rettungsdienst.
Update, 9.35 Uhr - Unfälle auch rund um Traunstein
Auch aus dem Zuständigkeitsbereich der Polizei Traunstein wurden schneebedingte Unfälle gemeldet. Am Freitagabend gegen 23.20 Uhr kam auf der Kreisstraße TS3 bei Vachendorf (Landkreis Traunstein) in etwa auf Höhe des Weilers Schlecht ein 21-jähriger Tüßlinger mit seinem Fiat von der Straße ab. Ursache dafür war nicht angepasste Geschwindigkeit bei schneeglatter Fahrbahn. Obwohl der Pkw in den Graben neben der Straße rutschte, entstand kein Sachschaden. Gegen den Tüßlinger wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Bereits gegen 21.40 Uhr krachte es auf der Kreisstraße TS5 bei Bergen (Landkreis Traunstein) in etwa auf Höhe Oed. Ein 55-jähriger Bergener fuhr mit seinem Pkw auf der Kreisstraße von Siegsdorf in Richtung Bergen. Bei schneeglatter Fahrbahn kam er aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit von der Straße ab. Dabei überfuhr er neben der Straße befindliche Schilder. Verletzt wurde niemand. Am Pkw und den Schildern entstand nicht unerheblicher Sachschaden. Gegen den Bergener musste ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden.
Update, 9.05 Uhr - Auto in Bach bei Winhöring „versenkt“
Bereits am Donnerstagnachmittag (26. Januar) gegen 15.30 Uhr verlor ein 22-jähriger Winhöringer kurz vor der Brücke über den Tiefenbach in Eisenfelden (Landkreis Altötting) die Kontrolle über sein Fahrzeug und stürzte mit dem Fahrzeug in den zwei Meter unter der Straße hindurchfließenden Bach. Beide Insassen des Autos konnten sich leichtverletzt aus dem Fahrzeug befreien. Der völlig havarierte Wagen musste aus dem Bach geborgen werden und erlitt einen Totalschaden. Betriebsflüssigkeiten traten glücklicherweise nicht aus.
Erstmeldung: Prienerin überschlägt sich mit Auto im Kreis AÖ
Kurz nach Mitternacht hat sich auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Unterneukirchen und Mauerberg (Landkreis Altötting) ein Skoda Fabia überschlagen. Ersten Informationen vor Ort zufolge verlor die 20-jährige Fahrerin aus Prien am Chiemsee (Landkreis Rosenheim) bei schneeglatter Fahrbahn auf einer Gefällestrecke zunächst in einer Rechtskurve die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Der Wagen kam ins Schleudern, von der Straße ab und überschlug sich in einem angrenzenden Acker. Der Skoda blieb auf dem Dach liegen.
Die junge Frau hatte allerdings wohl Glück im Unglück: Sie kam bei dem Crash mit leichten Verletzungen davon, wurde aber dennoch zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Zahlreiche Feuerwehrkräfte, Rettungsdienst und Polizei waren im Einsatz.
Busunfall in Salzburg fordert drei (Schwer-)Verletzte
Gegen 0.50 Uhr kam es auch zu einem schweren Unfall im Stadtgebiet von Salzburg: Am Hildmannplatz, kurz vor dem Neutor, musste ein Bus scharf bremsen, um eine Kollision mit einem vorausfahrenden Auto zu verhindern. Auf schneeglatter Fahrbahn erkannte ein nachfolgender Busfahrer mit seinem Gefährt die Situation zu spät und fuhr auf den ersten Bus auf. Der Fahrer hierbei wurde eingeklemmt und schwer verletzt. Er wurde von der Berufsfeuerwehr Salzburg mittels Spineboard aus dem Bus gerettet und anschließend ins Uniklinikum verbracht. Insgesamt gab es bei dem Unfall drei Verletzte. Den genauen Hergang ermittelt nun das Unfallkommando der Salzburger Polizei.
Autofahrer prallt bei Steinhöring gegen Baum
Bereits am Freitagvormittag gegen 9.15 Uhr krachte es auf der Kreisstraße EBE20 bei Steinhöring im Landkreis Ebersberg. Ein 48-jähriger Fahrer aus dem Landkreis Ebersberg befuhr die Kreisstraße mit seinem Audi, als er aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und ins Schleudern kam. Am Ende eines Kurvenbereichs rutschte er mit seinem Fahrzeug eine Böschung hinab und kollidierte frontal mit einem Baum.
Der Fahrer wurde glücklicherweise nur leicht verletzt und wurde durch den Rettungsdienst in das Krankenhaus Ebersberg verbracht. Sein Fahrzeug erlitt einen Totalschaden. Die Rettungskräfte waren mit einem größeren Aufgebot im Einsatz. Die Straße war kurzzeitig voll gesperrt.
Auffahrunfall mit drei Autos auf A8 bei Bergen
Zu einem Auffahrunfall kam es am Freitagnachmittag gegen 17.15 Uhr auf der A8 bei Bergen (Landkreis Traunstein) auf Höhe der Rastanlage Hochfelln Süd. Ein 19-Jähriger aus Ingolstadt befuhr mit seinem Audi bei dichtem Verkehr den linken Fahrstreifen in Fahrtrichtung Salzburg. Als der Verkehr stockte, erkannte der Ingolstädter die Gefahrenstelle zu spät und fuhr auf einen vor ihm fahrenden Nissan auf. Da der Unfallverursacher gleichzeitig nach rechts auswich, touchierte er auch eine auf dem rechten Fahrstreifen fahrende Ainringerin, die dort mit ihrem Renault unterwegs war.
Alle unfallbeteiligten Fahrzeuge konnten am rechten Fahrstreifen anhalten. Glücklicherweise wurde durch den Zusammenstoß niemand verletzt. Es entstand ein Schaden von rund 6000 Euro. Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz. Unklar ist, ob hier auch ein direkter Zusammenhang des Unfalls mit den winterlichen Straßenverhältnissen bestand.
mw