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Hofdult entfällt 2020 - Schwierige Zeiten für Stephan Antwerpen im Rathaus

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Große Hypothek für das neue Altöttinger Stadtoberhaupt: noch vor Amtsantritt folgt die Absage der 637. Altöttinger Hofdult
Große Hypothek für das neue Altöttinger Stadtoberhaupt: noch vor Amtsantritt folgt die Absage der 637. Altöttinger Hofdult © pbj/Stadt Altötting, Montage

Noch hat Stephan Antwerpen(CSU) die Amtsgeschäfte im Altöttinger Rathaus nicht übernommen. Doch mit kleinen Schritten kommt er seinem künftigen Wirkungskreis näher.

Während die aktuelle Schließung der Schulen dem bisherigen Berufsschullehrer entgegengekommen sein dürfte, gibt es andere Neuigkeiten, die ihn, wie viele seiner neuen Amtskollegen, momentan nicht beflügeln dürften. „Ich kümmere mich jetzt zumindest schon mal um Dinge, wie das neue Briefpapier der Stadt“, erklärt der 55-Jährige, der jetzt bereits viel Zeit im Altöttinger Rathaus verbringt.

Eine schwere Hypothek wird die Corona-Krise für den kommenden Bürgermeister zweifellos darstellen, der offiziell am 1. Mai die Amtsgeschäfte übernimmt. Noch auf dem alten Briefpapier vom amtierenden Bürgermeister Herbert Hofauer (FW) kam nach einer Sitzung der Fraktionssprecher am 8. April und nur wenige Minuten nach dem Interview mit Stephan Antwerpen die Absage der traditionellen Altöttinger Hofdult daher. 

Altöttinger Hofdult fällt 2020 aus

Das beliebte Volksfest, das in diesem Jahr vom 5. bis zum 14. Juni stattfinden sollte, muss nun auch wegen der COVID-19-Pandemie ausfallen. Die zu den echten Kirchweihfesten gehörende Dult sollte 2020 zum 637. Mal stattfinden und muss, genau wie einige Wallfahrten, nun ersatzlos entfallen. 

Haushalt 2020 nicht haltbar wegen ausbleibender Einnahmen

Doch auch andere Probleme treiben den neuen Bürgermeister um: aufgrund der zu erwartenden Mindereinnahmen an Gewerbesteuern infolge der Schließung zahlreicher Ladengeschäfte, wird der erst auf der letzten Stadtratssitzung beschlossene Haushalt 2020 in dieser Form nicht zu halten sein. Genaueres wird aber wohl erst auf der nächsten Stadtratssitzung bekannt werden. 

„Die wird am 22.04. wahrscheinlich im Forum stattfinden, um das Infektionsrisiko für alle Beteiligten gering zu halten“, erklärt das designierte Stadtoberhaupt. Dort müssen dann Probleme besprochen werden, wie die Sanierung der Mühldorfer Straße, die schon im April beginnen hätte sollen, was sich nun aber wegen der krisenbedingten Verspätung der Angebotsabgaben und -prüfungen wohl noch hinziehen wird.

Dies ist nicht nur für den passionierten Radfahrer Stephan Antwerpen ein Problem, da die Asphaltdecke der wichtigen Altöttinger Verkehrsachse seit der Verlegung von Fernwärmerohren im vergangenen Jahr mehr als holprig ist. „Da schüttelt's einen ganz schön durch, aber zur Not müssen wir das dann auf 2021 schieben“, erklärt Stephan Antwerpen. 

Allerdings liebäugelt der designierte Bürgermeister mit dem Gedanken, die „momentan extrem günstigen Darlehen“ auszunutzen und die wirtschaftliche Krise, die der Corona-bedingte wirtschaftliche Shutdown mit sich bringt, durch eine verstärkte städtische Investitionspolitik abzumildern. „Wir prüfen gerade, ob es ein ähnliches Förderprogramm der Bundesregierung geben wird, wie seinerzeit bei der Finanzkrise 2008“, erklärt das designierte Stadtoberhaupt. 

Ob ein entsprechender Nachtragshaushalt dann schon in der Stadtratssitzung am 22.04. vorliegt, ist in jedem Fall fragwürdig. Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, empfiehlt der neue Bürgermeister:  "In Geschäften würde ich schon eine Schutzmaske, aber auf der Straße fände ich das übertrieben". Außerdem würde sich die Schutzfunktion der Masken ja nicht durch dauerhaftes Tragen verbessern, sondern eher verschlechtern, wie Experten erklären.

Was sich der kommende Amtsinhaber aber auf jeden Fall für seine Arbeit im Altöttinger Rathaus vorgenommen hat, ist ein kollegialer Führungsstil. „Ich kenne die städtischen Mitarbeiter schon seit Jahren und bin vielen freundschaftlich verbunden. Ich will hier flache Hierarchien pflegen!“, erklärt der bisherige Stadtrat und Jugendreferent mit Blick in die Zukunft. Auch das städtische Personal erwartet den neuen Dienstherren mit gerade während der Krisenzeit besonders emsigem Einsatz.

Peter Becker

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