Stadt München sorgt bereits für mögliche Corona-Absage von Oktoberfest vor

München – Obwohl die Sommer-Corona-Welle rollt, läuft in München bereits der Aufbau für das Oktoberfest, das heuer nach zwei Jahren Zwangspause endlich wieder stattfinden soll. Für den Fall einer (erneuten) kurzfristigen Absage hätte die Landeshauptstadt jedoch „vorgesorgt“.
Die Corona-Inzidenz stieg in den letzten Wochen stetig an: Am Donnerstagmorgen (30. Juni) meldete das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) eine bundesweite 7-Tage-Inzidenz von 668,6 (rosenheim24.de hat bereits berichtet), bayernweit lag diese bei 609,9. In München hat der Wert zu diesem Zeitpunkt auch die 600er-Grenze überschritten – das RKI gab die Inzidenz mit 601,8 an. Angesichts dieser Zahlen treibt die Organisatoren und Verantwortlichen jetzt verstärkt die Sorge um, dass das größte Volksfest der Welt heuer kurzfristig erneut abgesagt werden muss.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hofft, dass man das Thema „nicht noch kurzfristig diskutieren“ müsse. Die Corona-Zahlen seien „niederschmetternd“ - auch wenn das Hauptaugenmerk inzwischen nicht mehr auf der Sieben-Tage-Inzidenz, sondern auf der Belastung der Krankenhäuser liege. Damit argumentiert auch Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. Die Stadt habe sich in den letzten Monaten dennoch „intensiv juristisch beraten“ lassen, um für den Fall einer kurzfristigen Absage gewappnet zu sein.
Stadt hat zwei Verträge für Wirte vorbereitet
Deshalb hat die Stadt München für die Wirte und Brauereien nicht nur wie bisher üblich einen, sondern gleich zwei Verträge vorbereitet. Unterzeichnet wurde laut merkur.de bislang nur einer – und zwar derjenige, der die Genehmigung für den Aufbau der Zelte regelt. Der zweite Vertrag für die Erlaubnis der Inbetriebnahme der Zelte soll erst abgeschlossen werden, wenn wirklich zu 100 Prozent feststeht, dass das Oktoberfest auch stattfinden kann. Diese „Auflage“ hatte der Stadtrat dem zuständigen Wirtschaftsreferat gemacht. Begründung: Ein möglicher Wiesn-Ausfall dürfte nicht vom Steuerzahler bezahlt werden!
Sollte die Wiesn im laufenden Jahr wieder stattfinden können, wäre Oberbürgermeister Reiter übrigens auch zu einem persönlichen Opfer bereit: Dann dürften es „auch gerne vier Schläge“ werden, wenn er das erste Fass anzapfe, sagte er in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk Anfang der Woche. rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet. 2019 hatte Reiter nur zwei Schläge gebraucht.
mw