Männer attackieren Autofahrer (22) und schneiden ihm Teil von Ohr ab

Taufkirchen – Gefährliche Szenen am Donnerstag (24. März) in der Nähe von München: Bei einer Polizeikontrolle in Taufkirchen musste die Polizei Warnschüsse abgeben und sogar den Schlagstock einsetzen.
Update, 25. März, 12 Uhr - Fahrer Teil von Ohr abgeschnitten
Die Pressemitteilung der Polizei im Wortlaut:
Am Donnerstag (24. März) fiel gegen 16.15 Uhr, einer Polizeistreife bei Taufkirchen ein Opel durch eine auffällige Fahrweise auf. Noch bevor das Fahrzeug angehalten werden konnte, blieb der Fahrer am Seitenstreifen stehen und stieg aus. Im selben Moment verließen die beiden Mitfahrer den Wagen und schlugen unvermittelt mit Fäusten auf ihn ein.
Die Einsatzkräfte erkannten, dass einer der schlagenden Männer mit einer Pistole bewaffnet war. Trotz Aufforderung der Beamten legte er diese nicht ab. Erst als Warnschüsse in die Luft abgegeben wurden, warf der Mann die Waffe weg.
Dazu musste auch der Schlagstock eingesetzt werden und es wurde auch die Unterstützung einer zweiten Streife benötigt, um die beiden Mitfahrer (40 und 15 Jahre alt, beide afghanische Staatsbürger mit Wohnsitzen in München) festnehmen zu können. Dem 22-jährigen Fahrer (ein afghanischer Staatsbürger mit Wohnsitz im Landkreis München) wurde bei den Taten der Mitfahrer ein Teil des Ohres abgeschnitten. Er wurde in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung gebracht.
Beide Tatverdächtige wurden der Haftanstalt überstellt und werden im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen beide wird wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Im Rahmen der noch vor Ort durchgeführten Spurensicherung wurden eine Schreckschusspistole und ein Taschenmesser sichergestellt.
Eine waffenrechtliche Erlaubnis für diese Schreckschusswaffe konnte der Tatverdächtige vorweisen. Die eingesetzten Beamten erlitten bei dem Vorfall leichte Verletzungen, waren aber weiterhin dienstfähig. Die Klärung der Motivlage ist auch Gegenstand der Ermittlungen.
Pressemitteilung Polizeipräsidium München
Die Erstmeldung
Ein verletzter Autofahrer und zwei festgenommene Mitfahrer – so lautet die traurige Bilanz einer Polizeikontrolle im Landkreis München. Ersten Informationen zufolge wollten die Beamten offenbar einen Opel Astra auf der Hohenbrunner Straße kontrollieren, nachdem ihnen dieser durch eine auffällige Fahrweise ins Auge gestochen sei.
Die Polizisten sollen den Eindruck gehabt haben, dass es in dem fahrenden Auto unter den Insassen zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Nach dem Anhalten haben sie laut eines Polizeisprechers bemerkt, dass die zwei Mitfahrer mit einer Schusswaffe und einem Messer bewaffnet waren.
Polizei muss mehrere Warnschüsse abgeben
Zudem sollen sie Widerstand gegen die Festnahme geleistet haben. Nach ersten Erkenntnissen gab daraufhin einer der Polizisten mehrere Warnschüsse in die Luft ab. Letztlich wurden die Mitfahrer mit Unterstützung einer weiteren Streife festgenommen.
Fahrer verletzt ins Krankenhaus gebracht
Vermutlich hatten zuvor die Mitfahrer den Fahrer attackiert. Der Fahrer wurde jedenfalls verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Er soll allerdings nicht schwer verletzt sein. Der Hintergrund der Auseinandersetzung war zunächst unklar. Auch die genaue Identität der drei Männer und das Verhältnis der Fahrzeuginsassen zueinander stand noch nicht fest. Ob es sich um eine scharfe Schusswaffe der Fahrzeuginsassen handelte, muss ebenso noch geklärt werden.
Kontrolle weckt schreckliche Erinnerungen an Polizistenmord von Kusel
Aufgrund der folgenden Spurensicherung musste die Hohenbrunner Straße zwischen der Auffahrt zur A8 und der Tegernseer Landstraße für längere Zeit komplett gesperrt werden. Vor dem Hintergrund der tödlichen Schüsse in Kusel stellen Anhalte-Situationen für die Polizei auch immer ein besonderes Risiko dar.
aic mit Material der dpa