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„Uns fehlen die Worte“: Fußballfamilie nach Tod zweier Spieler (†19, †22) unter Schock

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Von: Martin Weidner

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Unfall TSV Rain
Nach dem Unfalltod zweier Spieler des TSV Rain/Lech trägt der bayerische Amateurfußball Trauer. © Vifogra/dpa (Montage)

Rain am Lech/Donauwörth – Die Schock-Nachricht vom Unfalltod zweier Nachwuchsspieler des Regionalligisten TSV Rain/Lech hatte sich bereits am Sonntagabend (17. Juli) wie ein Lauffeuer verbreitet. Auch zwei Tage später herrschen weiter Trauer, Entsetzen und Fassungslosigkeit.

Die beiden Todesopfer waren erst 19 bzw. 22 Jahre alt. Einer der beiden Verstorbenen lebte direkt in Rain am Lech, der andere in der unmittelbaren Umgebung. Die beiden saßen im Fond des Unfallwagens, einer hinten rechts, der andere in der Mitte. Beide spielten in der Bezirksliga-Mannschaft (U23) des TSV Rain, der Reserve des Regionalligisten, der unter anderem auch gegen Buchbach oder Wacker Burghausen antritt. Nach dem Crash haben Angehörige und Freunde an der Unfallstelle viele Blumen und Kerzen niedergelegt. Um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen, wurde außerdem ein Fan-Schal des Klubs um den Unfallbaum gebunden.

Rains Bürgermeister Rehm geschockt

Rains Bürgermeister Karl Rehm (PWG, Parteifreie Wählergruppe) sagte dem Bayerischen Rundfunk: „Wir haben tiefstes Beileid und Mitgefühl mit Eltern, Angehörigen und Freunden.“ Es sei ein „Schock für uns, für die Stadt, wenn ein junger Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen wird“. Auch der Bayerische Fußballverband (BFV) hat sofort reagiert und bis auf weiteres alle Spiele des TSV Rain abgesetzt. Zudem wird es am kommenden Wochenende auf allen Amateur-Fußballplätzen in Schwaben eine Gedenkminute für die Verstorbenen geben.

„Die Nachricht vom Tod zweier junger Fußballer des TSV Rain/Lech hat uns schockiert und macht uns tief betroffen. Uns fehlen die Worte. In diesen schweren, von Fassungslosigkeit geprägten Stunden sind unsere Gedanken bei den Angehörigen der verstorbenen Fußballer. Ihnen gilt unser tief empfundenes Mitgefühl. Wir wünschen den Verletzten alles erdenklich Gute und ganz besonders viel Kraft“, wird Christoph Kern, der neue Präsident des BFV, in einer offiziellen Stellungnahme des Verbandes zitiert. „Eines ist gewiss: Familien und Verein, Mitspieler und Verantwortliche können sich in dieser unfassbaren Situation auf die bayerische Fußball-Familie verlassen“, so Kern weiter. „In diesen schweren Stunden der Fassungslosigkeit und Trauer gelten all unsere Gedanken und all unser Mitgefühl den Angehörigen und den Verletzten“, schrieb derweil der Verein auf seiner Homepage.

Unfallwagen prallt gegen massiven Baum

Der Unfall passierte am Sonntagabend (17. Juli) gegen 19.40 Uhr. Das mit fünf Spielern besetzte Auto war auf dem Rückweg von einem Testspiel beim TSV Pöttmes (0:1), das nur wenige Stunden zuvor um 17 Uhr angepfiffen worden war, als der Kleinwagen auf der schmalen Landstraße von der Fahrbahn abkam und gegen den am Straßenrand stehenden Baum prallte. „Etwa auf halber Strecke zwischen Wallerdorf und Bayerdilling kam er (Anm. der Red.: der Fahrer) in einer unübersichtlichen Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab ins Bankett. Anschließend geriet das Fahrzeug ins Schleudern und prallte etwa 100 Meter weiter mit der rechten hinteren Seite gegen einen massiven Baum am rechten Fahrbahnrand, bevor es wieder auf der Fahrbahn zum Stehen kam“, hieß es in der Polizeimeldung der zuständigen Inspektion aus Rain am Lech. rosenheim24.de hatte bereits berichtet.

Traktor-Fahrer (42) inzwischen ermittelt

Ein weiterer 19-Jähriger, der ebenfalls auf der Rückbank des Kleinwagens gesessen hatte, war nach dem Unfall mit schweren Verletzungen mit einem Hubschrauber in eine Klinik nach Ingolstadt geflogen worden. Der Fahrer (19) und der Beifahrer (20) wurden glücklicherweise nur leicht verletzt und kamen ins Krankenhaus nach Donauwörth. Der Sachschaden wird auf rund 2000 Euro geschätzt.

Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zur Unfallursache laufen weiter. Parallel verdichten sich die Anzeichen, dass ein Traktor den Unfall ausgelöst haben könnte. Dieses Fahrzeug dürfte über die Fahrbahnmitte hinausgeragt sein, wodurch der junge Fahrer des Kleinwagens zu dem folgenschweren Ausweichmanöver gezwungen wurde. Der Fahrer des Traktors, ein 42-jähriger Landwirt aus dem Landkreis Donau-Ries, konnte nach Polizeiangaben inzwischen ermittelt werden. Vermutlich hatte er den Unfall gar nicht bemerkt.

mw

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