Kulturhaus Chiemgau steht vor dem Aus

Traunstein - Das Geld sitzt bei der Stadt momentan alles andere als locker: Der erste Leidtragende ist das Kulturhaus Chiemgau. Auch bei anderen Projekten macht sich die Sparpolitik bemerkbar.
Bereits 20.000 Euro erhielt das Kulturhaus Chiemgau 2016 von der Stadt Traunstein als Förderung - doch die erst dreieinhalb Jahre alte Traunsteiner Theater- und Kulturbühne kommt finanziell auf dem Zahnfleisch daher: Man bat die Stadt um weitere 90.000 Euro an Zuwendungen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Andernfalls droht die vorübergehende Schließung.
Ob die 90.000 Euro reichen würden?
Am Donnerstag sprach sich nun auch der Stadtrat dagegen aus, das Geld locker zu machen
. Sieben Ratsmitglieder wären dafür gewesen, so beispielsweise Ursula Lay: "
Das Kulturhaus Chiemgau hätte die Chance verdient
. Nach einem Jahr könnten wir dann schauen, wie es läuft." Auch Stephan Hadulla sprang der Bühne zur Seite und lobte das Kulturhaus für seine wertvolle Arbeit.
Ganz anderer Meinung war aber die dritte Bürgermeisterin Wiesholler-Niederlöhner: "Das Nuts hat auch keine Anschubfinanzierung von der Stadt bekommen, außerdem hat die Stadt schon 100.000 Euro für die Stellplatzsicherung für das Theater bezahlt", und an Lay gerichtet: "Man kann doch nicht den Haushalt ablehnen und dann gleich wieder Geld fordern." Oberbürgermeister Kegel befürchtete, dass auch die 90.000 Euro dem Kulturhaus Chiemgau nicht reichen würden, um am Ende des Jahres ein ausgeglichenes Budget vorweisen zu können.
Auch Konsequenzen für "Nuts" und Stadtgärtnerei
Wiederum wegen der angespannten Haushaltslage wurden auch dem "Nuts" 5000 Euro weniger an Zuschüssen zugesichert als noch 2016. Beide Entscheidungen zeichneten sich bereits in den Kultur- und Finanzausschüssen am Dienstag ab.
Die Sparpolitik der Stadt hat auch über die Kultur hinaus Konsequenzen: Der Beschluss zum Neubau der Stadtgärtnerei, geplant war ein zweigeschossiges Gebäude an der jetzigen Stelle, wurde einstimmig zurückgestellt bis ein Haushalt verabschiedet wurde. 541.000 Euro sind dafür vorgesehen. Am Samstag werden sich die fünf Fraktionsführer mit Oberbürgermeister Kegel an einen Tisch setzen, um sich auf einen neuen Haushalt zu verständigen.
xe