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Nach heftigen Unwettern: Mann tot aus Kleinlaster geborgen – Frau unter Lebensgefahr gerettet

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Von: Tim Niemeyer, Martina Hunger

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Ein Fahrzeug ist in der überfluteten Unterführung der Bundesstraße B23 zu sehen. Die Straßenunterführung war nach Starkregen vollgelaufen.
Ein Fahrzeug ist in der überfluteten Unterführung der Bundesstraße B23 zu sehen. Die Straßenunterführung war nach Starkregen vollgelaufen. © Angelika Warmuth / dpa picture alliance

Saulgrub/Garmisch-Partenkirchen – Ein örtliches Unwetter hat am Donnerstagabend (5. Mai) einen kleinen Bach zu einem reißenden Fluss anwachsen lassen. Laut Regenradar fielen innerhalb einer Stunde rund 40 Liter Regen. Eine Sturzflut hat mehrere Ortschaften überflutet, eine Unterführung auf der B23 stand unter Wasser. Rettungskräfte konnten einen Mann nur noch tot bergen.

Update, 17.45 Uhr - Kleinlaster unter Wasser: Frau unter Lebensgefahr gerettet – Mann stirbt

Die Pressemeldung im Wortlaut:

Am Donnerstag teilte eine Kontaktstelle in Brandenburg gegen 22.45 Uhr mit, dass ein polnischer Staatsangehöriger die Polizei in Polen verständigt habe, er habe mit seinem polnischen Kleintransporter die B23 befahren und sei im Wasser stecken geblieben. Daraufhin wurde die B23 abgesucht. Die eingesetzte Feuerwehr konnte lediglich zwei Pkw finden, die sich im Hochwasser befanden. Eine Frau hatte sich auf ihr Fahrzeugdach gerettet und konnte von einem Feuerwehrmann aus Bad Kohlgrub unter Lebensgefahr gerettet werden. Er hatte am Geländer eine Leiter befestigt und war so zu der Dame auf das Dach gelangt. Von dem polnischen Klein-Laster fehlte jede Spur.

Um das Hochwasser abzusuchen, wurden daraufhin Taucher der Wasserwacht eingesetzt. Die Suche musste jedoch eingestellt werden, da die Taucher im Wasser absolut keine Sicht hatten, eine starke Strömung bestand und für die Taucher Lebensgefahr bestand.

Das Wasser wurde über Stunden abgepumpt. Im Laufe des Morgens des heutigen Freitags wurde das Dach eines Klein-Lkw sichtbar. Er befand sich genau an der tiefsten Stelle unter der Eisenbahnbrücke. Hier war das Wasser etwa acht Meter tief.

Von der Wasserwacht wurde ein Boot eingesetzt. Die Besatzung schlug ein Fenster des Fahrzeugs ein und entdeckte eine leblose Person. Aufgrund der Ladungspapiere konnte das Kennzeichen des Fahrzeugs erkannt werden. Es handelt sich um den vermissten polnischen Klein-Lkw.

Die bislang noch nicht eindeutig identifizierte männliche Person konnte durch die Rettungskräfte nur noch tot aus dem Kleintransporter geborgen werden. Vermutlich handelt es sich um einen polnischen Bürger, der in seinem Klein-Lkw auf der B23 unterwegs war und in der Unterführung unter der Eisenbahnbrücke vom Hochwasser eingeschlossen wurde.

Nach ersten Befragungen war die Einfahrt in die Unterführung aufgrund eingeschalteten Rotlichts zu der Zeit des Unglücks verboten. Die Kriminalpolizeiinspektion Weilheim hat zwischenzeitlich unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II die Sachbearbeitung übernommen.

Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Update, 16.24 Uhr - Polizei bestätigt: Feuerwehrmann rettet Autofahrerin nach Starkregen das Leben

Einer nach Starkregen in Not geratenen Autofahrerin hat ein Feuerwehrmann nach Angaben der Polizei wohl das Leben gerettet. Die Frau war mit ihrem Wagen in eine Senke der Bundesstraße 23 im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gefahren und dort von Wassermassen überrascht worden, wie ein Polizeisprecher am Freitag vor Ort in Saulgrub die Situation schilderte. Demnach stieg das Wasser schnell an, so dass sich die Frau auf das Dach ihres Autos rettete. Kurz bevor der Wagen in den Wassermassen unterging, rettete der Feuerwehrmann mit einer Leiter die Frau, wie der der Sprecher weiter erklärte. Sie blieb äußerlich unverletzt.

Update, 15.23 Uhr - Rettungskräfte bergen toten Mann aus Kleinlaster

Nach dem Starkregen und der Überflutung der Bundesstraße 23 im Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben Rettungskräfte einen toten Mann aus einem Kleinlastwagen geborgen. Das sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Saulgrub der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Autofahrer seien in der Nacht von den Wassermassen auf der Straße im Oberland überrascht worden. Das Wasser sammelte sich in einem tieferliegenden Abschnitt der Straße und stieg auf bis zu acht Meter an, wie der Sprecher sagte. Zwei Autos und der Kleinlaster seien in der Senke stehengeblieben und wurden vom Regenwasser umschlossen.

Update, 7.29 Uhr - Offenbar keine Menschen vermisst

Nach Starkregen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen bleibt die B23 bei Saulgrub wegen eines mit Wasser vollgelaufenen Tunnels weiter gesperrt. „Die Feuerwehr kontrolliert stündlich, ob noch Autos in dem Tunnel sind“, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Oberland am Freitagmorgen. Die Einsatzkräfte hätten allerdings keine Informationen über vermisste Menschen.

Im Ammertal ist am Donnerstag ein Unwetter niedergegangen und hat für massive Überschwemmungen gesorgt.
Im Ammertal ist am Donnerstag ein Unwetter niedergegangen und hat für massive Überschwemmungen gesorgt. © Dominik Bartl

Wie lange der Tunnel auf der B23 bei Saulgrub nicht befahrbar sein wird, blieb erst einmal unklar. Am Freitagmorgen sollten womöglich erneut Taucher zum Einsatz kommen, um im Wasser nach Menschen und Fahrzeugen zu suchen, wie es weiter hieß. Schon in der Nacht hatten Taucher versucht, in den Tunnel zu schwimmen. Wegen der Dunkelheit war dies aber nicht möglich gewesen. Eine Person wurde offenbar leicht verletzt. Dies sagte der Kreisbrandinspektor im Interview mit BR24.

Warum das viele Regenwasser den Tunnel volllaufen ließ, blieb erst einmal unklar. Der Sprecher der Leitstelle mutmaßte, dass Pumpen womöglich nicht einwandfrei funktionierten.

Unwetter wütet im Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Wegen eines Unwetters ist ein Tunnel bei Saulgrub im Landkreis Garmisch-Partenkirchen am späten Donnerstagabend komplett mit Wasser zugelaufen. Verletzt wurde niemand, wie ein Sprecher der Polizei in der Nacht zu Freitag sagte.

Bevor der Tunnel an der Bundesstraße 23 mit Wasser zulief, konnten die Menschen in Sicherheit gebracht werden. Eine Frau konnte in letzter Sekunde aus den Fluten gerettet werden, wie unser Reporter von vor Ort berichtet. Mittels Steckleiter konnte die Frau an das Geländer der Straße gebracht werden. Die Sturzfluten verschlangen ein Feuerwehrfahrzeug sowie drei weitere Fahrzeuge. Das Wasser stand auf der B23 Ortsumfahrung Saulgrub rund fünf Meter hoch. Die Einsatzkräfte des untergegangenen Feuerwehrautos wurden unterkühlt und mit einem Schock abtransportiert

Rettungstaucher auf B23 im Einsatz

Bereits in der Nacht hätten Taucher versucht, in den Tunnel zu schwimmen, hätten das aber wegen der Dunkelheit nicht geschafft. Die Feuerwehr versuchte, das Wasser abzupumpen. Wenn dies nicht gelänge, müssten bei Tageslicht Taucher in den Tunnel, um zu prüfen, wie viele Autos sich dort befinden. Aktuell (Stand 6 Uhr) ist die B23 noch immer wegen Überflutung gesperrt.

Der Niederschlag war so extrem, dass in den Ortschaften Altenau, Saulgrub, Bad Bayersoien und Bad Kohlgrub die Feuerwehren die Einsatzmasse nicht mehr bewältigen konnten. In Bad Bayersoien kam es zu einer schweren Flut, die alles mit sich riss. Das braune, schlammige Wasser bahnte sich den Weg durch Wohnungen, in Garagen, Keller und Tiefgaragen. Gärten wurden mit Schlamm bedeckt. Sechs Feuerwehren und rund 200 Einsatzkräfte waren allein in Bad Bayersoien im Einsatz. Straßen wurde innerorts zu reißenden Flüssen. Das Ausmaß des entstandenen Schadens wird wohl erst bei Tageslicht sichtbar.

mh

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