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„Major Warming“ droht: Kommen jetzt Schnee und Eiseskälte in die Region?

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Von: Martin Weidner

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München/Landkreis – In den letzten Tagen war es in Südostbayern zumeist viel zu „grün“ und zu warm für die Jahreszeit. Doch ein besonderes Wetterphänomen könnte dies nun ändern – und den Winter mit Wucht in die Region zurückbringen:

Im Winter bildet sich über dem Nordpol in großer Höhe aufgrund fehlender Sonneneinstrahlung der sogenannte stratosphärische Polarwirbel. Dabei handelt es sich um ein hochreichendes Tief (Höhentief), welches eine große Rolle in der atmosphärischen Zirkulation spielt und somit einen direkten Einfluss auf unser Wetter hat. Auch über dem Südpol gibt es einen (troposphärischen) Polarwirbel. Beide Wirbel beeinflussen sich gegenseitig. Meist wirkt jedoch der troposphärische auf den stratosphärischen Polarwirbel ein. Dabei kann es zu Abschwächungen oder sogar zur Aufspaltung des kreisrunden stratosphärischen Polarwirbels kommen. 

Alle zwei bis drei Jahre kann es dabei auch zu einen sogenannten „Major Warming“ kommen. Bei diesem Phänomen handelt es sich um eine plötzliche Stratosphärenerwärmung. Dabei steigen die Temperaturen in der Stratosphäre sprunghaft an und erreichen teilweise sogar um die 0 Grad. Die Folge für den Polarwirbel sind fatal: Oft wird dieser dadurch „zerschossen“ und statt des hochreichenden Tiefs bildet sich ein Hoch und nur noch eigene Fragmente des Höhentiefes können sich noch etwas halten. Die West-Strömung wird unterbrochen und sehr kalte Luftmassen kommen von Nordwest bis Nord-Nordost oder es stellen sich sogar richtig eisige Ostlagen ein.

„Diese könnten für uns einen längeren Wintereinbruch bedeuten. Schnee und frostige Temperaturen bis weit in dem März hinein wären dann möglich. Allerdings wechseln sich diese dann auch immer wieder mit milderen Witterungen beziehungsweise Milderungen ab“, kommentierten die Experten von www.der-himmel-im-suedosten.de diese Wetterentwicklung.

Die Aussichten für die Region im Detail:

Wetter in Südostbayern ab 18. Januar 2023
Wetter in Südostbayern ab 18. Januar 2023. © www.der-himmel-im-suedosten.de

Der regionale Wetterbericht wird präsentiert von www.der-himmel-im-suedosten.de.

Viel Schnee in Südostbayern?

Noch ist das Wochenende von der Entwicklung her ziemlich offen. Es baut sich ein größerer Hochdruckkomplex auf. Das bringt uns in der Höhe auch mildere Temperaturen. Dagegen bleibt es dann am Boden bei einer Schneedecke deutlich im winterlichen bzw. frostigen Bereich. Einen Störenfried haben wir aber wahrscheinlich über dem Balkan, der sich aber wahrscheinlich als Segen für die ganzen Wintergebiete und alle Liebhaber vom Winterwetter herausstellen könnte. „Das Tief könnte uns dann mit einer VB-ähnlicher Wetterlage viel Schnee nach Südostbayern bringen“, so die Experten.

Meteorologe Kai Zorn ergänzte hierzu: „Es haben sich jetzt mehrere Modelle für das Schneetief angemeldet – mit „Huhu“ wir machen mit!“ Eine genauere Entwicklung bleibt hierfür aber noch offen. Die Möglichkeit, dass sich etwas wärmeres Wetter mit Tauwetter ausbreitet, besteht ebenfalls. Allerdings ist durch die Hochdruckbrücke, die sich von den Azoren über Skandinavien bis weit nach Russland erstreckt, der Atlantik mit seiner möglichen Milderung und Westdrift-Wetter ausgesperrt.

mw

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