Gefrierender Regen sorgt für Blitzeis – Ersthelfer in Oberbayern lebensgefährlich verletzt

München/Landkreis – Am Freitagvormittag (27. Januar) sorgte gefrierender Regen in weiten Teilen Bayerns für Probleme auf den Straßen. Ein schrecklicher Glätteunfall ereignete sich auf der A96 bei Landsberg am Lech – dort wurde ein Ersthelfer von einem Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt.
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Update, 12.02 Uhr - Ersthelfer nach Glätte-Unfall in Oberbayern lebensgefährlich verletzt
Während die Region ersten Erkenntnissen zufolge relativ glimpflich davonkam und sich kaum nennenswerte Unfälle aufgrund glatter Straßen ereigneten, kam es bei Igling im Landkreis Landsberg am Lech zu einem schrecklichen Vorfall. Nachdem ein Autofahrer mit seinem Wagen aufgrund der Eisglätte von der A96 abkam und beide Leitplanken streifte, kam das Fahrzeug letztlich auf dem Standstreifen zum Stehen.
Mehrere couragierte Ersthelfer hielten anschließend an, um zu helfen. Kurz darauf verlor allerdings ein weiterer Fahrer die Kontrolle über sein Auto, erfasste erst mehrere Autos und anschließend einen 29 Jahre alten Mann. Der Ersthelfer wurde über die Leitplanke geschleudert und musste mit lebensgefährlichen Verletzungen notoperiert werden. Ein 19-Jähriger, der ebenfalls anhielt um zu helfen, erlitt außerdem eine Knieverletzung – andere Helfer wurden durch umherfliegende Fahrzeugteile leicht verletzt.
Wie die zuständige Verkehrspolizeidirektion Fürstenfeldbruck berichtet, ereigneten sich in der Nacht auf Freitag (27. Januar) innerhalb von nur 15 Minuten gleich sechs Unfälle auf der Autobahn bei Landsberg am Lech. Drei weitere Leichtverletzte gab es außerdem zu beklagen, nachdem an anderer Stelle ein Autofahrer mit seinem Wagen in ein Unfallfahrzeug und das Auto einer Ersthelferin krachte.
Update, 9.25 Uhr - Warnungen noch bis 11 Uhr gültig
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Warnungen für die Städte und Kreise der Region am frühen Vormittag nach unten korrigiert. Bis 11 Uhr gilt in der Region noch die Warnstufe 1 von 4 bezüglich Glättegefahr.
Update, 9.15 Uhr - Glätte auch andernorts in Deutschland
Andernorts in Deutschland haben Schnee und überfrierende Nässe bereits am Donnerstag (26. Januar) für glatte Straßen und etliche Unfälle gesorgt. Auf der A8 bei Pforzheim in Baden-Württemberg kam es zu drei Unfällen mit drei Verletzten. Mehrere Autos und auch Lastwagen waren am Donnerstagmorgen beteiligt, wie die Polizei sagte. Die A8 war in Richtung Karlsruhe zunächst voll gesperrt.
Bei extremer Straßenglätte kamen im niedersächsischen Lastrup bei Cloppenburg zwei Männer mit ihrem Fahrzeug von der Fahrbahn ab, der Wagen prallte gegen einen Baum. Die 21 und 22 Jahre alten Insassen wurden bei dem Unfall am frühen Donnerstagmorgen verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. Die Polizei schätzt den Schaden auf insgesamt rund 10.000 Euro.
Auch in Nordrhein-Westfalen sorgten gefrierender Regen und Schnee für glatte Straßen. Die Polizeidienststellen meldeten mehrere glatteisbedingte Unfälle mit Blechschäden. „Die Streudienste waren schon früh in der Stadt und auf den Autobahnen unterwegs. (...) Aktuell sind die Hauptstraßen frei, aber wenn der Regen stärker wird, rechnen wir auch damit, dass die Straßen wieder überfrieren, teilte beispielsweise die Polizei in Münster am Donnerstagabend mit.
Update, 8 Uhr - Südbayern besonders betroffen
Achtung Rutschgefahr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Freitagmorgen gebietsweise vor Glätte gewarnt. Bis zum Vormittag gebe es besonders im Süden Bayerns gefrierende Nässe und Regen, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) nun berichtet. Die Tiefstwerte liegen bei minus drei Grad.
Der Samstag soll dann stark bewölkt sein, bei Temperaturen um die plus vier bis minus zwei Grad. Gebietsweise soll es auch schneien, wie es hieß. Der Sonntag ist bei Nebel etwas trüber, teilweise zeige sich aber auch die Sonne.
Update, 6.35 Uhr - Bereits mehrere Unfälle gemeldet
Am Morgen wurden bereits erste (glättebedingte) Unfälle in Südostbayern gemeldet. Auf der A99 (Ostumfahrung München) kam es an der Ausfahrt Aschheim/Ismaning zu einem Crash. Deswegen ist dort der Standstreifen blockiert. Auf der A95 (München - Garmisch-Partenkirchen) krachte es zwischen München-Fürstenried und dem Dreieck Starnberg. Hier sind derzeit zwei Fahrspuren blockiert.
Auf der A94 (München - Passau) kommt es laut Verkehrsmeldungen zwischen Dorfen und Lengdorf durch eine ungesicherte Unfallstelle zu Behinderungen. Die linke Spur in Richtung München ist derzeit blockiert. Zudem gab es auf der B472 einen schweren Unfall. Die Straße ist derzeit zwischen Marktoberdorf und Peiting in beiden Richtungen gesperrt. Die Unfallaufnahme läuft (Stand: 6.30 Uhr).
Die Erstmeldung:
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat in der Nacht eine entsprechende Warnung herausgegeben. Gewarnt wird vor Glättegefahr durch gefrierenden Regen (Stufe 2 von 4). „Vor allem in Tal- und Muldenlagen tritt mäßiger Frost bis -6 Grad auf“, hieß es in der Mitteilung weiter. Am Vormittag steigen die Temperaturen dann auf -5 bis -1 Grad, es bleibt aber wohl teilweise ziemlich glatt
Die Warnung gilt ab Freitagmorgen (27. Januar) um 5.15 Uhr bis vorerst 8 Uhr für Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Altötting.
Hinweis auf mögliche Gefahren: Gefahr durch Glatteis. Die Handlungsempfehlung des DWD lautet, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten vermeiden bzw. Verhalten im Straßenverkehr anpassen. Verzögerungen und Behinderungen einplanen.
mw