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Betrunkener (27) „befreit“ Verwandten (31) mit Pistole aus Intensivstation

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Von: Martin Weidner

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Waffe Intensivstation
Ein Betrunkener „befreite“ einen Verwandten mit Waffengewalt von der Intensivstation. © dpa (Montage)

Würzburg - Unfassbare Szenen haben sich am späten Dienstagnachmittag (3. November) im Juliusspital in Würzburg (Unterfranken) abgespielt: Dort zückte ein Betrunkener (27) eine Waffe, richtete diese auf Ärzte und Pfleger und „befreite“ einen Verwandten damit aus der Intensivstation.

Der Mann wurde zunächst gegen 17.20 Uhr von Ärzten und Pflegepersonal in einem Patientenzimmer auf der Intensivstation angetroffen. Dort hatte er einen 31-jährigen, nahen Verwandten besucht, wie das Polizeipräsidium Unterfranken nun mitteilte. Dabei stellte das Personal fest, dass der 27-Jährige offenbar gerade im Begriff war, den Patienten von der Station zu holen, obwohl dieser aus medizinischen Gründen eigentlich keinesfalls entlassen werden konnte.

Nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei versuchten Ärzte und Pfleger dies zu unterbinden. Daraufhin drehte der 27-Jährige durch, zückte eine Waffe und bedrohte damit das Personal. Im Anschluss flüchtete der Mann mit seinem Verwandten von der Intensivstation und aus der Klinik.

Mutmaßlicher Täter erheblich alkoholisiert

Das Duo kam jedoch nicht weit – sondern konnte noch auf dem Klinikgelände von einer Streife der Würzburger Polizei gestellt werden, die nach dem Vorfall per Notruf alarmiert worden war. Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen. Die Pistole wurde sichergestellt. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei lediglich um eine sogenannte „Anscheinswaffe“, die einer echten Pistole jedoch täuschend ähnlich sieht. Zudem wurde eine erhebliche Alkoholisierung bei dem 27-Jährigen festgestellt. Der zuständige Ermittlungsrichter hat inzwischen Haftbefehl gegen den 27-Jährigen erlassen. Dieser wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Sein Verwandter (31) wurde nach dem Vorfall zurück auf die Intensivstation gebracht. Dort wurde er wieder der notwendigen medizinischen Behandlung zugeführt. Aus welchem Motiv der 27-Jährige handelte, ob der 31-Jährige in Zusammenhang mit Corona behandelt wurde oder ob es sich beim mutmaßlichen Täter möglicherweise um einen „Corona-Leugner“ oder „Querdenker“ handelt, ist bislang unbekannt. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln.

mw

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