1. rosenheim24-de
  2. Deutschland

RKI warnt vor Affenpocken: Wie gefährlich ist die neue Virus-Krankheit?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Martin Weidner

Kommentare

Affenpocken Bild
Diese vom Robert Koch-Institut (RKI) zur Verfügung gestellte elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt das Affenpockenvirus. In Großbritannien sind vier weitere Fälle von Affenpocken erfasst worden. © Andrea Männel/dpa/Robert-Koch-Institut (RKI)

Berlin/London – Nach dem Ausbruch des Affenpocken-Virus bei Menschen in Großbritannien sensibilisiert das Robert Koch-Institut (RKI) jetzt auch in Deutschland Ärzte. Sie sollen bezüglich der Virusinfektion besonders aufmerksam sein. Was steckt dahinter?

In einem vom RKI veröffentlichten Beitrag heißt es, angesichts der Fälle im Vereinigten Königreich sollten Affenpocken auch dann bei unklaren pockenähnlichen Hautveränderungen als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn die Betroffenen nicht in bestimmte Gebiete gereist seien. Männer, die Sex mit Männern haben, sollten laut RKI bei ungewöhnlichen Hautveränderungen „unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen“.

In Großbritannien hatte sich die Zahl der erfassten Fälle der seltenen Erkrankung nach Angaben der Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) von Montag auf sieben erhöht. Verbindungen zwischen Betroffenen sind nur teilweise bekannt. Teils sei unklar, wo sich Betroffene angesteckt haben. Bei vier jüngst gemeldeten Fällen handele es sich um Männer, die sexuellen Kontakt mit anderen Männern hatten. Angeblich haben sie sich in der britischen Hauptstadt London angesteckt. Die erste Infektion, die Anfang Mai in Großbritannien bekannt geworden war, soll hingegen auf eine Ansteckung in Nigeria zurückgehen.

Diese Symptome kann das Virus hervorrufen

Die Virus-Erkrankung ruft nach Angaben der UKHSA meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Daraufhin hatten britische Experten jedoch explizit betont, dass die Affenpocken nicht leicht von Mensch zu Mensch übertragen würden und dass das Risiko für die Allgemeinbevölkerung deswegen sehr gering sei. Nach UKHSA-Angaben zählen zu den ersten Krankheitsanzeichen: Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Es könne sich ein Ausschlag entwickeln, der sich oft ausgehend vom Gesicht auf andere Körperteile ausbreite, ähnlich wie bei den Windpocken.

Die Pocken des Menschen gelten seit 1980 nach einer großen Impfkampagne weltweit als ausgerottet. Wie das RKI erläuterte, haben weite Teile der Weltbevölkerung mittlerweile allerdings keinen Impfschutz mehr. In Nigeria würden nun seit 2017 vermehrt Affenpockeninfektionen beim Menschen diagnostiziert - und Fälle in Verbindung mit Reisen dorthin vor allem im Vereinigten Königreich. In einem Fachartikel aus dem Jahr 2019 hielten drei RKI-Mitarbeiter fest: „Außerhalb von Afrika wurden Affenpocken bei Menschen lediglich dreimal identifiziert: im Jahr 2003 in den USA und im Jahr 2018 im Vereinigten Königreich und Israel.“ Die meisten Menschen - über 30 Fälle wurden erfasst - steckten sich demnach in mehreren US-Bundesstaaten an.

mw (mit Material von dpa)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion