Bei Einkauf ab Montag
Aldi bestätigt massive Preiserhöhungen: Zahlreiche Produkte sollen „deutlich teurer“ werden
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Aldi plant massive Preiserhöhungen. Grund sind die explodierenden Kosten aufgrund des Ukraine-Krieges. Der Discounter warnt aber vor Panikmache.
Wegen stark gestiegener Kosten erhöht der Discounter Aldi am Montag abermals Preise. Fleisch, Wurst und Butter würden dann „deutlich teurer“, sagte Aldi-Nord-Kommunikationschef Florian Scholbeck der dpa in Essen. Grund hierfür seien höhere Preise, die Aldi seinen Lieferanten zahlen müsse. „Seit Beginn des Ukraine-Krieges gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben.“ Dies liege auch daran, dass Futter- und Düngemittel sowie Energie sich verteuert hätten. Das wiederum hätten die Landwirte bei ihrer Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie zu spüren bekommen.
Ziehen andere Supermärkte und Discounter nach?
Zuvor hatte die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet. Der Zeitung zufolge sieht sich auch Aldi Süd veranlasst, die Preise anzuheben. Die Erhöhungen fallen je nach Produkt unterschiedlich aus. Mit seinem Vorgehen ist der Discounter keineswegs allein - im Gegenteil. Als größter deutscher Discounter gilt Aldi traditionell als Preisführer in der Branche. Die beiden Schwester-Unternehmen Aldi Süd und Aldi Nord aus Mülheim und Essen erwarten deshalb, dass der gesamte Lebensmitteleinzelhandel nachziehen werde.
Genaue Zahlen will Aldi allerdings nicht nennen. Nach Informationen der „WAZ“ geht der Konzern aber davon aus, dass die Einkaufspreise für Lebensmittel in den nächsten Wochen zwischen 20 und 50 Prozent teurer werden könnten. Das Münchner ifo-Institut veröffentlichte am Donnerstag eine Umfrage, der zufolge 94 Prozent der Lebensmittelhändler hierzulande ihre Preise erhöhen wollen.
Aldi warnt vor Panikmache: „Keine leeren Regale“
Aldi erhöhte bereits vor zwei Wochen die Preise für etwa 160 Artikel, eine Woche später verteuerten sich 20 weitere Artikel. Wettbewerber zogen nach. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten ließen „sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche [...] nicht immer vermeiden“, teilte zum Beispiel Edeka vergangene Woche mit. Laut einer unlängst publizierten Befragung des Ifo-Instituts planen fast alle Firmen aus Deutschlands Nahrungs-Einzelhandel Preiserhöhungen.
Trotz der angespannten Situation warnt Aldi aber vor Panikmache und versichert: „Es wird keine leeren Regale geben“, so Geschäftsführer Scholbeck. Wegen der nach wie vor gestörten Lieferketten könne es bei einigen Produkten aber zeitweise zu Engpässen kommen. „Wenn Klopapier heute fehlen sollte, wird es morgen wieder da sein“, so Scholbeck.
mh/dpa