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So begann der Zweite Weltkrieg
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München - So begann der Zweite Weltkrieg.
1 / 52Vor 70 Jahren begann der Zweite Weltkrieg: Am 1. September 1939 marschierte die deutsche Wehrmacht in Polen ein. Ein Rückblick zeigt, wie Nazi-Diktator Adolf Hitler den Weltenbrand entfesselte. © AP2 / 52Hitlers aggressive Außenpolitik verfolgte seit seiner „Machtergreifung“ 1933 drei Ziele: Der Diktator wollte die nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen deutschen Gebiete zurückholen. Außerdem wollte er Frankreich niederwerfen, damit das Deutsche Reich Europa unangefochten beherrschen konnte. © dpa3 / 52Seit Beginn seiner Herrschaft rüstete Hitler das Reich massiv auf und ging auf Konfrontation mit den europäischen Mächten. Im März 1936 ließ er die Wehrmacht ins entmilitarisierte Rheinland einmarschieren. Zwei Jahre später gliederte er Österreich dem Deutschen Reich an. Das Foto zeigt Hitlers Einzug in Wien. © dpa4 / 52Als sein größtes und vom Schicksal bestimmtes Ziel sah Hitler den Kampf um „Lebensraum“ im Osten – gegen den kommunistischen Erzfeind, die Sowjetunion Stalins (Foto). Diese Wahnidee hatte Hitler bereits 1924 in seinem Buch „Mein Kampf“ ausführlich beschrieben. © dpa5 / 52Im September 1938 gaben Großbritannien und Frankreich Hitlers Forderungen abermals nach und schlossen mit ihm das Münchner Abkommen. Dieses sprach dem Deutschen Reich das Sudetenland zu, das bislang zur Tschechoslowakei gehörte. © dpa6 / 52Politiker wie Großbritanniens Premierminister Neville Chamberlain (Foto) hofften: Solche Zugeständnisse würden einen Krieg mit dem Deutschen Reich verhindern. Zumal Hitler öffentlich erklärte, er fordere keine weiteren Gebiete mehr. Doch nach der Besetzung des Sudetengebiets setzte er seine Eroberungspläne unbeirrt fort. © dpa7 / 52Mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Prag am 15. März 1939 (Foto) erfolgte die "Zerschlagung der Rest-Tschechei". Die Welt erkannte nun: Hitlers Versprechungen war nicht zu trauen. © dpa8 / 52Auch gegen Polen richtete Hitler erpresserische Forderungen: Die „freie“ Stadt Danzig sollte dem Deutschen Reich zurückgegeben werden. Zudem wollte er eine Autobahn durch Polen bauen, um die vom polnischen Staatsgebiet getrennten deutschen Gebiete zu verbinden. Zudem wollte er Polen zwingen, dem gegen die Sowjetunion gerichteten „Antikominternpakt“ beizutreten. © AP9 / 52Doch Polen widersetze sich. Deshalb beschloss Hitler, das Nachbarland militärisch niederzuwerfen. Er hielt die Wehrmacht für stark genug, einen Krieg schnell zu gewinnen. © AP10 / 52Im Mai 1939 erklärte Hitler vor seinen wichtigsten Generälen: „Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten ... Es entfällt also die Frage, Polen zu schonen, und es bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen.“ © dpa11 / 52Großbritannien und Frankreich hatten bereits am 31. März 1939 eine Garantieerklärung für die Unabhängigkeit Polens gegeben. Ein klares Signal an Hitler: Würde er sich Polen einverleiben, dann würde es zum Krieg mit England und Frankreich kommen. Dieses Risiko nahm der Diktator in Kauf. © AP12 / 52Am 23. August 1939 wurde die Welt geschockt: Die Erzfeinde Nazi-Deutschland und die kommunistische Sowjetunion unterzeichneten unerwartet einen Nichtangriffspakt. Links: Joachim von Ribbentrop, Außenminister des Deutschen Reiches. Mitte: Stalin. Vorne unterschreibt der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Molotow. © dpa13 / 52In einem geheimen Zusatzprotokoll zu dem Vertrag wurde Polen zwischen Deutschland und der UdSSR aufgeteilt. Außerdem erhielt Stalin Gebiete in Osteuropa. Die Gegenleistung des kommunistischen Diktators: „Wohlwollende“ Neutralität bei Hitlers Krieg gegen Polen und Rohstoffe für Deutschland. Polens Schicksal war besiegelt, bevor der erste Schuss des Krieges gefallen war. © AP14 / 52Hitler wollte noch eine Vorwand für den Angriff auf Polen haben. Dazu wies er den SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (Foto) an, einen Übergriff der Polen auf deutsches Gebiet vorzutäuschen. © dpa15 / 52Am Abend des 31. August 1939 überfielen SS-Männer (Bild) den Rundfunksender Gleiwitz an der Grenze zu Polen. Die Männer unterbrachen das Programm und sendeten einen Aufruf zum Kampf gegen die Deutschen. Das Kommando hatte einen KZ-Häftling mitgenommen. Der Mann wurde erschossen und als „deutsches Opfer“ zurückgelassen. © dpa16 / 52Die vorgebliche deutsche „Vergeltungsaktion“ begann am Morgen des 1. September 1939: Das Linienschiff Schleswig-Holstein eröffnete das Feuer auf die polnische Stellung „Westerplatte“ in Danzig. © AP17 / 52Gleichzeitig stießen zwei deutsche Heeresgruppen von Norden und Süden, unterstützt von massiven Luftangriffen, auf polnisches Territorium vor. © dpa18 / 52Auf dem (inszenierten) Bild reißen deutsche Soldaten am 1. September 1939 einen polnischen Schlagbaum nieder. © dpa19 / 52Hitler betrat gegen 10 Uhr das Rednerpult der Krolloper in Berlin und erklärte: „Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten!“ © AP20 / 52Im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg herrschte 1939 in Deutschland keine Kriegsbegeisterung. Der renommierte Historiker Golo Mann (Bild) schreibt: „So tief unwillkommen war der deutschen Nation der Krieg, dass die regierenden Oberpsychologen in den ersten Tagen das Wort selber vermieden und von einer Polizeiaktion oder bloßen ,Vergeltungsmaßnahmen‘ gegen Polen sprachen.“ © dpa21 / 52Die Angriffsstärke der Wehrmacht bei Kriegsbeginn: 1,5 Millionen Mann, 1.929 Flugzeuge, 3.600 gepanzerte Fahrzeuge und 10.000 Geschütze. Die polnische Armee hatte ähnlich viele Mann unter Waffen, war der Wehrmacht in technischer Hinsicht aber klar unterlegen. © dpa22 / 52Zum ersten Mal kam nun die revolutionäre deutsche Blitzkrieg-Taktik zum Einsatz. © AP23 / 52Angeführt von geschlossenen Panzerverbänden und Sturzkampfbombern (Foto) drangen die deutschen Truppen rasch vor. © AP24 / 52In großangelegten Umfassungsmanövern wurden die polnischen Truppen eingekesselt und zerschlagen. © AP25 / 52Am 3. September erklärten Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg. Helfen konnten sie Polen aber nicht. Auf dem Foto liest eine Frau in London eine Zeitung, die den deutschen Überfall vermeldet. © AP26 / 52Ebenfalls am 3. September zogen sich polnische Truppen in die Stadt Bromberg zurück. Als Schüsse fielen, vermuteten die Polen einen heimtückischen Angriff der in der Stadt lebenden Deutschen. Es kam zu brutalen Übergriffen gegen die deutschen Zivilisten. © AP27 / 52Die Nazi-Propaganda bezeichnete die Massaker später als "Bromberger Blutsonntag" und verbreitete die weit übertriebene Opferzahl von 58.000 Toten. Bis heute ist umstritten, wie viele Deutsche in Bromberg ermordet wurden. Die Zahlen schwanken zwischen mehreren Hundert und mehr als 5.000 Toten. © AP28 / 52Die Wehrmacht setzte ihren Vormarsch unaufhaltsam fort. Am 7. September stand die Wehrmacht 60 Kilometer vor Polens Hauptstadt Warschau. Zwei Tage später war die Stadt eingeschlossen. © AP29 / 52Deutsche Panzer stießen erstmals am 10. September auf Warschauer Stadtgebiet vor. Doch der polnische Widerstand war unerwartet stark, die Panzertruppen zogen sich nach Verlusten wieder zurück. © AP30 / 52Nun flog die Luftwaffe massiven Angriffe auf Warschau. © AP31 / 521.200 Flugzeuge warfen wochenlang ihre Bomben über der polnischen Hauptstadt ab. © AP32 / 52Auf dem Foto sitzt ein polnischer Junge inmitten der Trümmer eines zerbombten Hauses. © AP33 / 52Schwer zu treffende Ziele zerstörte die Luftwaffe mit Brandbomben. Das Bild zeigt eine brennende Fabrikanlage in Warschau. © AP34 / 52Am 9. September zog die Wehrmacht in der Stadt Lodz ein. Angehörige der deutschen Minderheit in Polen (Bild) empfingen die Truppen mit dem Hitlergruß. © AP35 / 52Viele der so genannten „Volksdeutschen“ in Polen hießen die Besatzer als Befreier willkommen. Das Bild zeigt den Jubel bei der Ankunft des neuen deutschen Militärgouverneurs in Posen. © AP36 / 52Die größte Schlacht des Polenfeldzugs fand Mitte September am Fluss Bzura statt: Drei Korps der 10. deutschen Armee kesselten die polnischen Truppen ein. © AP37 / 52Unterstützt von 820 Flugzeugen begannen die deutschen Truppen am 16. September einen konzentrischen Angriff. Bei mehreren Versuchen, aus dem Kessel an der Bzura auszubrechen erlitten die Polen hohe Verluste. © AP38 / 52Am 19. September ergaben sich die eingeschlossenen Truppen dem deutschen Heer. An einem Tag gerieten 170.000 polnische Soldaten in Kriegsgefangenschaft. © AP39 / 52Besiegelt wurde war die polnische Niederlage am 17. September: Eine halbe Million Sowjetsoldaten überschritt um 5.40 Uhr Polens Ostgrenze. Doch weder England noch Frankreich, die beiden „Schutzmächte“ Polens, erklärten Stalin für seinen Überfall den Krieg. Gegen die beiden übermächtigen Gegner hatte Polen keine Chance mehr. © dpa40 / 52Am 27. September kapitulierte die Hauptstadt Warschau. Durch die schweren Atrillerie- und Luftwaffenangriffe waren bis zu 28.000 Zivilisten getötet worden. © AP41 / 52Mit Warschau und der am 28. September kapitulierenden Festung Modlin waren die letzen großen polnischen Widerstandszentren ausgeschaltet. © dpa42 / 52Die letzten polnischen Einheiten ergaben sich am 6. Oktober bei Kock. © AP43 / 52Während des Polenfeldzugs waren 10.000 deutsche und 120.000 polnische Soldaten gefallen. 694.000 polnische Soldaten (Foto) kamen in deutsche Kriegsgefangenschaft. Stalins Rote Armee internierte bis zu 300.000 polnische Soldaten. © AP44 / 52Im deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 wurde der Fluss Bug als neue Grenze zwischen beiden Staaten festgelegt. Das Foto zeigt Soldaten der Wehrmacht und der Roten Armee bei einer gemeinsamen Parade. © AP45 / 52Ost- und Südpolen wurden zum sogenannten deutschen „Generalgouvernement“. Der polnische Staat hatte aufgehört zu existieren. © AP46 / 52Auf dem Bild marschieren SS-Truppen in Krakau am neuen Machthaber in Polen, dem „Generalgouverneur“ Hans Frank vorbei. Frank salutiert mit dem Hitlergruß. © AP47 / 52Hitlers Krieg gegen Polen war nicht nur ein Eroberungs-, sondern von Anfang an auch ein Weltanschauungskrieg. Hinter der Wehrmacht marschierten so genannte „Einsatzgruppen“ des Sicherheitsdienstes der SS ins Land. Sie sollten die polnische Intelligenz ermorden. © dpa48 / 52Bis Ende 1939 brachten sie etwa 60.000 Polen um: Lehrer, Ärzte, Juristen, Professoren, katholische Priester und Bischöfe sowie Vertreter von Parteien und Gewerkschaften. Auch trieben die Einsatzgruppen erstmals Juden zu Massenerschießungen zusammen. © AP49 / 52Adolf Hitler ließ sich Anfang Oktober 1939 nach Warschau fliegen, um dort eine Parade der siegreichen Truppen abzunehmen. © dpa50 / 52Der Diktator grüßte am 5. Oktober 1939 in Warschau die vorbeimarschierenden Wehrmachts-Einheiten. © AP51 / 52Unter der deutschen Besatzungsherrschaft wurden während des Zweiten Weltkriegs fast sechs Millionen polnische Staatsbürger ermordet - darunter mindestens 2,7 Millionen Juden. © AP52 / 52Der Weltenbrand, den Hitler im September 1939 entfesselt hatte, sollte sechs Jahre später in das Deutsche Reich zurückkehren und das verbrecherische Nazi-Regime samt seines Diktators vernichten. © AP