Bald kein Eis mehr am Nordpol und immer trockenere Wälder? Angela Merkel lädt zu Klimagesprächen ein

Die auf Initiative von Angela Merkel einberufene Initiative der Petersburger Klimagespräche diskutiert seit Montag über Klimawandel und Coronavirus - und zwar per Video.
- Via Videokonferenz beginnen heute Klimagespräche zwischen Angela Merkel und Ministern aus 30 Ländern.
- Es wird auch darum gehen, wie die Wirtschaft nach Corona hochgefahren wird.
- Zwei Nachrichten beunruhigen: Die Wälder sind trocken. Und am Nordpol könnte bald kein Eis mehr sein.
Berlin - „Der Wald in Deutschland droht mancherorts zum Intensivpatienten zu werden“, schreibt die AFP in einem Überblick. Der Borkenkäfer oder ein kleiner aggressiver Schmetterling namens Kastanienmaniermotte haben in den letzten Jahren ein viel leichteres Spiel, dem Wald schwer zuzusetzen. Durch anhaltende Trockenheit sind die Abwehrkräfte der Bäume geschwächt, durch immer höhere Temperaturen schon im April können die Schädlinge früher ihre Eier ablegen.
Klimawandel: Neue Studie zum Eis am Nordpol
Und auch, wer den extremsten Prognosen der Klimakämpfer nicht zustimmen mag, kann angesichts absterbender Wälder in Deutschland in Sorge geraten. Vor den an diesem Montag startenden Klimagesprächen zwischen Ministern aus 30 Ländern beunruhigte noch eine andere Nachricht am Wochenende. Denn für einen der wichtigsten Orte der Welt, wo sich der Klimawandel deutlich zeigt, „könne es bereits zu spät sein“, so Klimaforscher aus Hamburg.
Klima: Düstere Aussichten für den Nordpol
Nach Berechnungen einer internationalen Studie, wird der Nordpol bereits ab dem Jahr 2050 in einigen Sommern völlig eisfrei sein, schreibt heise.de. Die Menschheit könne demnach nur noch darauf Einfluss nehmen, in wie vielen Sommern das Eis am Pol komplett verschwindet und in wie vielen Sommern Reste davon übrig bleiben, so die Forscher.

Weniger Eis am Nordpol führt dazu, dass die Sonne schlechter reflektiert wird, vermuten die meisten Klimaforscher - die Folgen wären eine wachsende Erwärmung der Erde.
Corona und Klima: Angela Merkels Initiative tagt online
Die Initiative der Petersburger Klimagespräche, die jährlich in Berlin in Vorbereitung auf die nächste Klimakonferenz stattfindet, geht auf Angela Merkel zurück. In diesem Jahr werden sich die Gespräche um „Maßnahmen zu einem nachhaltigen Weg aus der Wirtschaftskrise*“ drehen, so das Bundesministerium für Umwelt.
Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) sieht in einer Erklärung vom Montag die Gefahr, dass sich in Zukunft Pandemien wie die um das Coronavirus häufen könnten, wenn Wildtiere durch Zerstörung des natürlichen Lebensraumes immer näher an menschliche Siedlungsgebiete heranrücken.
Auch wenn die Übertragung des Coronavirus* auf den Menschen noch nicht geklärt ist, seien Epidemien wie Ebola oder Zika durch eine Übertragung von Wildtieren auf den Menschen ausgelöst worden - Biologen warnen vor weiteren Zoonosen.
*Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.