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Nach Feuer von Notre-Dame: Kann auch der Kölner Dom so brennen?

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Von: Marcel Görmann

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Die beeindruckendste Kirche in Deutschland: Der Kölner Dom. Wie geschützt ist er vor einem Feuer?
Die beeindruckendste Kirche in Deutschland: Der Kölner Dom. Wie geschützt ist er vor einem Feuer? © dpa / Henning Kaiser

Es waren verheerende Bilder aus Paris, die Anteilnahme in Deutschland auslösten - aber auch Sorge. Könnten auch die Domgebäude in Köln und Aachen ähnlich in Vollbrand geraten?

Paris/Köln/Aachen - Die Kathedrale Notre-Dame ist das Symbol des christlichen Frankreichs und eines der bedeutendsten Wahrzeichen von Paris. In Deutschland hat der Kölner Dom, ebenfalls ein gotisches Gotteshaus, eine ähnliche historische und kulturelle Bedeutung. Die Rheinländer blickten deshalb besonders entsetzt auf die Bilder aus Paris - und fragten sich: Kann so eine Feuer-Katastrophe auch den Dom zerstören? Wie geschützt ist der 157 Meter hohe Dom vor Flammen? Zumal in dem Kirchenbau in Köln ständig restauriert und renoviert wird: In Folge von solchen Bauarbeiten kam es wahrscheinlich zum Brand in Paris.

Feuer-Katastrophe in Notre-Dame: Wie geschützt ist der Kölner Dom? 

Der Nachrichtensender n-tv fragte beim Kölner Dombaumeister Peter Füssenich nach. Er hält einen ähnliche schlimmen Brand für wenig wahrscheinlich. „Am Kölner Dom haben wir eine etwas andere Situation, es ist kein Holzdachstuhl, es ist ein Eisentragwerk", erklärte Füssenich beim TV-Sender. Man sei im ständigen Kontakt mit der Feuerwehr. Die Feuerwehrkräfte würden das Gebäude „in- und auswendig kennen“. So würde es auch regelmäßig Brandschauen geben und Steigleitungen stehen für die Feuerwehrleute im Notfall bereit. 

Nach Feuer: Darum ist der Kölner Dom sicherer als es Notre-Dame war

Auch die ehemalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner versucht im Gespräch mit dem WDR zu beruhigen. „Dank der Weitsicht des damaligen Architekten Ernst Friedrich Zwirner" sei der Dachstuhl schon im 19. Jahrhundert aus Eisen konstruiert worden. Schock-Werner geht sogar so weit, dass sie ein solches Feuer wie in Paris ganz ausschließt. „Einen solch verheerenden Brand, der sich ja auch in Windeseile ausgebreitet hat, das könnte es in Köln nicht geben“, meint die Expertin im WDR-Interview. Wenn gelötet oder geschweißt werden müsse, geschehe das im Dom „unter großen Vorsichtsmaßnahmen.“

Aber der aktuelle Dombaumeister Füssenich räumt auch ein, dass die Gefahr eines Großbrandes bei historischen Bauten immer allgegenwärtig sei und es „relativ schnell“ gehen kann. Wie man leider am Montagabend in Paris erleben musste.

Brandrisiko im Aachener Dom „sehr, sehr groß“ - ähnliche Konstruktion wie in Pariser Kathedrale

Gefährlich scheint es dagegen in Aachen zu sein. Der dortige Dom hat nach Einschätzung es zuständigen Baumeisters ein hohes Brandrisiko. Der Dachstuhl aus dem Jahr 1656 bestehe wie derjenige der Pariser Kathedrale Notre-Dame aus Holz, sagte Helmut Maintz der Rheinischen Post vom Dienstag. "Die Gefahr ist sehr, sehr groß." Daher gebe es im Dom eine Sprinkleranlage, zudem bestehe ständiger Kontakt zur Feuerwehr. 

Bei Bauarbeiten am Aachener Dom gelten deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen. So wird nach Feierabend der Strom für die Handwerker abgeschaltet.

Der Aachener Dom - hier gibt es eine „sehr, sehr große“ Gefahr.
Der Aachener Dom - hier gibt es eine „sehr, sehr große“ Gefahr. © dpa / Henning Kaiser

Alle aktuellen Entwicklungen nach dem Brand in Notre-Dame lesen Sie hier in unserem Ticker. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schien das Feuer in Paris zunächst kein Thema zu sein. Es gab keine Sondersendung. Selbst ein Ex-ARD-Chef schießt deshalb scharf gegen seinen Sender. Im ZDF wurde im „heute journal“ über das Feuer von Notre-Dame berichtet.

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