Mann rast in Fußgängergruppe: Zwei Polizisten und Frau sterben - waren Drogen im Spiel?

Bereits am Mittwochabend, 20. Januar, ereignete sich in Neumünster in Schleswig-Holstein ein tragischer Zwischenfall: Ein 24-Jähriger war mit seinem Auto in eine Menschengruppe gerast. Drei Menschen mussten sterben.
Neumünster - Ein 24-Jähriger ist am späten Mittwochabend in einer leichten Rechtskurve mit seinem Auto auf einer nassen Straße ins Rutschen geraten. In der Folge riss der Wagen einen Baum, ein Verkehrsschild sowie einen Betonpoller mit und erfasste drei Fußgänger, die auf einem Geh- und Radweg unterwegs waren.
Ein 34 Jahre alter Mann und dessen 30 Jahre alte Lebensgefährtin starben noch an der Unfallstelle. Beide Todesopfer waren Polizisten, gab ein Sprecher der Polizei kurz nach dem Unfall bekannt. Eine 27 Jahre alte Frau kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus in Neumünster, sie erlag am Freitag ebenfalls ihren schweren Verletzungen.
Unfallverursacher hat keinen Führerschein
Der Unfallverursacher besitzt nach Polizeiangaben keinen Führerschein. Er war nach ersten Ermittlungen zu schnell unterwegs. Ob der junge Mann außerdem unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, werde untersucht. Unfallsachverständige seien beauftragt, die genauen Umstände zu untersuchen. Er kam mit einem Schock ins Krankenhaus.

Am Morgen nach dem schrecklichen Unfall kamen immer wieder Anwohner zu der Stelle. Der abgerissene junge Baum in Stärke eines Oberarmes lag im Gras, daneben ein grotesk verbogenes Verkehrsschild, das auf den kombinierten Geh- und Radweg hinweist. Glasscherben, Kunststoffteile und Farbmarkierungen der Unfallermittler, vom Einschlag zerschundene Knickbäume - mehr erinnerte wenige Stunden später nicht an den tödlichen Unfall. Mehrere Polizisten brachten Kerzen und zwei kleine Sträuße weißer Rosen.
„Todeskurve“
Die stark befahrene Straße führt durch den hier fast dörflich anmutenden Stadtteil Einfeld hinaus in die schleswig-holsteinische Landschaft. Der Durchgangsverkehr ist schon länger ein Problem. Weiter Richtung Innenstadt gibt es Tempo-30-Zonen, schon am Ortseingang vor der Kurve müssen Autofahrer runter vom Gas. Das machen aber nach Beobachtung von Werner Mahn, der direkt an der Hauptstraße wohnt, nicht alle Fahrer. „Todeskurve“ sagt er zu dem leichten Knick, den die Straße macht. „Der muss einen ganz schönen Zacken drauf gehabt haben, so aus der Kurve zu fliegen.“
mz/dpa