1. rosenheim24-de
  2. Deutschland

Quarantäne, Schule, kritische Infrastruktur: Darum geht es beim nächsten Corona-Gipfel

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Martin Weidner

Kommentare

Klaus Holetschek Karl Lauterbach
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek (CSU/links) und Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD). © dpa (Montage)

Berlin/München – Am Freitag (7. Januar) wollen Bund und Länder ihre weitere Corona-Strategie abstimmen. Die Zeit drängt, die Omikron-Variante ist auf dem Vormarsch. Im Vorfeld sind bereits erste Gerüchte bezüglich geplanter Maßnahmen durchgesickert.

Sind möglicherweise kürzere Quarantänefristen ein Weg, um eine Gefährdung der kritischen Infrastruktur zu vermeiden? Was passiert mit den Schulen? Muss möglicherweise sogar der Präsenzunterricht wieder ausgesetzt werden? Wie stark ist das Gesundheitssystem belastet? Diese und andere Fragen gilt es für Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) und die Ministerpräsidenten der Länder beim nächsten Corona-Gipfel zu beantworten (News-Ticker Dienstag, 4. Januar).

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) forderte im Vorfeld bereits bundeseinheitliche Corona-Regeln, um „nicht blind in eine fünfte Welle zu laufen“. Die Regierungschefs sollten Maßnahmen beschließen, „mit denen wir der Omikron-Variante bundesweit Einhalt gebieten können“, so Holetschek weiter. Die bayerische Staatsregierung werde dann prüfen, „an welchen Stellschrauben wir in Bayern noch drehen müssen und welche weiteren Maßnahmen wichtig und erforderlich sind“. Um zu verhindern, dass die Omikron-Welle zu groß werde, werde es am Freitag „auf jeden Fall neue Beschlüsse geben“, hatte Lauterbach in diesem Zusammenhang bereits am Wochenende angekündigt. Der Minister geht davon aus, dass die Omikron-Variante schon bald in ganz Deutschland vorherrschend sein wird.

Einen ersten Überblick über die geplanten Maßnahmen liefert rosenheim24.de:

Verkürzung von Quarantäne:

Lauterbach rechnet außerdem mit einer schnellen Entscheidung über eine Verkürzung der Quarantänefristen bei Corona-Infektionen. Deswegen soll am Freitag über eine Änderung der Quarantäneverordnung beraten werden, aber auch zum Beispiel über die Frage, welche Kontaktbeschränkungen angemessen seien. Bei Omikron hält Holetschek „eine Verkürzung oder gar Befreiung von der Quarantäne für geboosterte Kontaktpersonen“ für denkbar.

Ob Lauterbach dabei nur eine Verkürzung der Quarantänefristen für Kontaktpersonen oder sogar kürzere Isolationszeiten für Infizierte erwägt, blieb bis dato offen. Geklärt werden müsse unter anderem, inwieweit die Fristen für Menschen mit Auffrischungsimpfung geändert werden könnten, sagte Lauterbach.

Kritische Infrastruktur:

Dieser Punkt steht in engem Zusammenhang mit der Verkürzung/Befreiung der/von Quarantäne. Aufgrund der höheren Übertragbarkeit und der noch nicht ausreichenden wissenschaftlichen Daten zu Omikron sei jedoch Vorsicht geboten, hieß es. Die Belastung des Gesundheitssystems sei immer noch hoch. Zwischen Infektionsschutz und Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur sei abzuwägen. Es brauche in diesem Zusammenhang „aussagekräftige wissenschaftliche Daten, um entscheiden zu können“, bekräftigte Bayerns Gesundheitsminister.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor Weihnachten vor einer extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur wie Kliniken, Feuerwehr oder Stromversorgung gewarnt, sollten viele Menschen zeitgleich krank werden oder in Quarantäne müssen. Andere Staaten mit hohem Omikron-Anteil wie die USA oder Großbritannien haben ihre Regeln bereits gelockert.

Schule:

Bayern will am kommenden Montag (11. Januar) in jedem Fall mit Präsenzunterricht nach den Weihnachtsferien starten. Dies hat Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bereits angekündigt. rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet. „Wir wollen Präsenzunterricht, wir hatten Präsenzunterricht, wir werden in der nächsten Woche so wie andere Bundesländer auch mit Präsenzunterricht starten“, versprach der Minister in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Unterdessen hat in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen und Rheinland-Pfalz bereits am Montag (3. Januar) der Unterricht wieder begonnen. Am Dienstag (4. Januar) folgte das Saarland, am Mittwoch Hamburg und – je nach Entscheidung der Schulen – auch Thüringen. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen verlangte tägliche PCR-Tests in den Schulen. Die beste Methode seien PCR-Pool-Tests, weil sie am zuverlässigsten Infektionsherde sichtbar machten, sagte er.

mw

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion