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Top-Virologe: Diese Maßnahmen können sofort wegfallen! Ohrfeige für Lauterbach - Lob für Söder

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Von: Markus Zwigl

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Virologe Klaus Stöhr und Bundesminister für Gesundheit Karl Lauterbach (SPD)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dürfte von den Aussagen des Virologen Klaus Stöhr nicht erfreut sein. © teutopress/Moritz Frankenberg/IMAGO/dpa

Der Virologe Klaus Stöhr hält eine Neubewertung der Corona-Maßnahmen im Lichte der Omikron-Variante für nötig, warnt aber vor zu weitgehenden Lockerungen. Dennoch könnten nach Ansicht des Mediziners viele Maßnahmen vom Tisch - zeitgleich lobt Stöhr das Herangehen von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder.

München - „Also jetzt alles zu öffnen, hört sich für mich ein bisschen so an wie vom rechten Straßengraben in den linken Straßengraben reinzufahren. Irgendwo ist die Fahrbahn ja in der Mitte und die finden, glaube ich, andere Länder besser“, sagte Stöhr vor kurzem dem Sender RBB.

Es sei aber angesichts vieler weniger schwerer Krankheitsverläufe und der hohen Immunisierungsrate in Deutschland auf keinen Fall richtig, „so weiterzumachen wie die letzten anderthalb Jahre“, betonte Stöhr. Die Omikron-Variante breitet sich zwar rasant aus, geht allerdings tendenziell mit milderen Verläufen einher als die Delta-Variante.

Topvirologe Stöhr warnt vor „unkontrollierten Öffnungen“, das wäre freilich der falsche Weg. „Die Pandemie ist nicht vorbei.“ Weiter gelte es vor allem die ältere Bevölkerung und vulnerable Gruppen zu schützen. Viele der aktuellen Maßnahmen ständen laut Stöhr aber in keinem Verhältnis zu diesem Ziel. Seiner Ansicht nach würden die wenigsten Menschen das Aufheben aller Maßnahmen fordern; sondern eher das Aufzeigen von Alternativen. Gerade im nicht-medizinischen Bereich könnte man deshalb viele Regeln fallen lassen.

Zudem fordert Stöhr aus psychologischer Sicht das Erstellen eines klaren Plans. Man müsse den Menschen eine eindeutige Richtung aufzeigen, wie die Pandemie zu Ende gehen kann.

Offiziellen Zahlen zufolge kämen nur noch etwa 0,35 Prozent der Infizierten ins Krankenhaus. Und dann müsse man noch unterscheiden zwischen Normalstation und Intensivstation. Laut Stöhr dürfe man weiter nicht unterschlagen, dass noch immer vor allem Ungeimpfte stationär behandelt werden müssten. Der Anteil liege weiterhin bei 50 bis 60 Prozent. „Die Menschen auf den Intensivstationen sind die ungeimpften Älteren.“ Das Risiko für Kinder wegen Omikron ins Krankenhaus zu müssen, sei um ein Drittel bis die Hälfte geringer als bei Delta.

Laut Stöhr habe Bayerns Ministerpräsident Söder die Situation auf den Punkt gebracht. Wenn die „Lage im Gesundheitssystem bzw. in den Kliniken stabil ist, muss man den Weg anpassen.“

mz

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