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DWD: Hitze-Spitzenreiter meldet 36,4 Grad – Waldbrände wüten in Deutschland

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Von: Sebastian Aicher

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Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der Hitze kam es in den vergangenen Tagen in Deutschland zu mehreren Waldbränden.
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der Hitze kam es in den vergangenen Tagen in Deutschland zu mehreren Waldbränden. © picture alliance/dpa | Jörg Carstensen / picture alliance/dpa | Matthias Bein (Collage)

Die große Trockenheit und Hitze macht in Deutschland aktuell Mensch und Natur zu schaffen. In den vergangenen Tagen brachen bereits mehrere Waldbrände in Deutschland aus. Am heftigsten wüten derzeit die Flammen südwestlich von Berlin.

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Update, 17.42 Uhr - Hitze-Spitzenreiter meldet 36,4 Grad

Hohe Temperaturen haben viele Menschen in weiten Teilen Deutschlands am Samstag ins Schwitzen gebracht und ins Freibad getrieben. „Spitzenreiter um 16 Uhr Waghäusel-Kirrlach am Oberrhein mit 36,4 Grad“, twitterte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Nachmittag. Eine Tagesbilanz mit den höchsten Werten sollte es aber erst am Abend geben. Auf der Website des DWD zog sich am Samstag eine Warnung vor Hitze in einem Streifen von Saarbrücken bis an die Ostgrenze Brandenburgs und Sachsens. Die Meteorologen sprachen von „heißer nordafrikanischer Luft“, die zu uns gelange.

Wegen Trockenheit herrscht in vielen Teilen Deutschlands auch hohe Waldbrandgefahr. In Brandenburg zum Beispiel galt am Samstag in allen Landkreisen die höchste Gefahrenstufe 5. Die Lage beim Waldbrand bei Frohnsdorf nahe Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) galt aber als stabil. Die Brandstelle habe eingegrenzt werden können, sagte Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes Brandenburg. Am Freitag war ein Waldbrand auf etwa 60 Hektar entstanden, mittlerweile sind es gut 40 Hektar. Ein Hubschrauber der Bundespolizei ist nach den Angaben im Einsatz. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sollte er bei jedem Flug Löschwasser über dem Areal abkippen. Die Arbeit der Feuerwehrleute aus mehreren Landkreisen wird erschwert, da sich in dem Gebiet gefährliche Kampfmittel befinden.

Update, 16.57 Uhr - Mehrfamilienhaus in Düsseldorf evakuiert

Starke Sonneneinstrahlung hat vermutlich in einem Düsseldorfer Mehrfamilienhaus zu Rissen im Mauerwerk eines Treppenraums geführt. Das Haus sei vorübergehend evakuiert worden, berichtete die Feuerwehr am Samstag. Bewohner hatten die Risse bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Ursache für die Schäden laut Baustatiker: Stahlträger im Mauerwerk, die „aufgrund des Alters des Hauses teilweise freilagen“, hätten sich durch die starke Sonneneinstrahlung ausgedehnt.

Die Feuerwehr hatte festgestellt, dass auf der Hausrückseite im Treppenbereich Glasbausteine geplatzt waren. Durch die Ausdehnung im Mauerwerk seien die drei mal drei Meter großen Felder mit den Glasbausteinen auseinander gedrückt worden. Da sich die grundsätzliche Struktur der Wände laut Prüfung als stabil erwiesen hatte und die Wohnungen nicht betroffen waren, konnten alle Bewohner zurückkommen. Der Innenhof wurde zunächst abgesperrt.

Erstmeldung

Am Freitag (17. Juni) wurden zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehren in ein Waldstück bei Treuenbrietzen in Brandenburg alarmiert. Bis zum Abend hin breiteten sich die Flammen auf etwa 60 Hektar aus, berichtete die Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Andrea Metzler.

Ihren Angaben zufolge sind knapp 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr und Technischem Hilfswerk (THW) damit beschäftigt, den Brand auf der rund 84 Fußballfelder großen Fläche zu bekämpfen. Doch für die Einsatzkräfte gilt es, höchst vorsichtig vorzugehen.

„Es ist bereits zu Detonationen gekommen“

Wie der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel erklärte, handele es sich um Kampfmittelverdachtsgebiet und fügte an: „Es ist bereits zu Detonationen gekommen“. Auch am Samstag (18. Juni) dauern die Löscharbeiten weiter an. Inzwischen unterstützen auch Wasserwerfer der Polizei bei der Brandbekämpfung.

Der Katastrophenschutz warnte die Bevölkerung im Gebiet um Treuenbrietzen, Linthe und Niemegk, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bislang seien aber keine Ortschaften in Gefahr, betonte die Kreissprecherin. Die Bundesstraße 102 sei gesperrt worden wegen des Einsatzes.

Waldbrand im Oberharz fordert ebenfalls die Einsatzkräfte

Auf rund 6,5 Hektar Waldfläche brennt es aktuell im Oberharz bei Blankenburg. Die Flammen sind dort zwar unter Kontrolle, drohen allerdings aufgrund der Trockenheit und der hohen Bodentemperaturen immer wieder aufzuflackern. Wie ein Sprecher des Polizeireviers Harz erklärte, rechne die Feuerwehr damit, noch bis Sonntag (19. Juni) mit den Löschmaßnahmen beschäftigt zu sein.

Neben den 140 Einsatzkräften sind auch zwei Hubschrauber mit Löschbehältern vor Ort. Die Brandursache ist unterdessen noch nicht geklärt, sagte ein Polizeisprecher. Spuren würden ausgewertet, auch Bilder aus der Luft. Erfahrungsgemäß sei es allerdings schwierig, auf einer so großen Fläche die Ursache zu ermitteln.

Lagerfeuer löst Waldbrand in Oberfranken aus

Auch in Bayern gab es bereits Waldbrand-Alarm, wenn auch in deutlich kleinerem Ausmaß. Ein Lagerfeuer löste bereits am Donnerstag (16. Juni) den Brand in Köditz (Landkreis Hof) aus. Die alarmierten Feuerwehren bekamen die Flammen auf den rund 5000 Quadratmetern Fläche rasch unter Kontrolle.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) appellierte daraufhin an die Bevölkerung, sich in den Wäldern vorsichtig zu verhalten und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen. Auch in Wiesen geparkte Autos mit heißen Auspuffanlagen oder Glasflaschen können ausreichen, um ein Feuer auszulösen.

Waldbrandgefahr in der Region vergleichsweise niedrig

In Ober-, Mittel- und Unterfranken, Oberbayern, Oberpfalz und Schwaben werden die Wälder am Wochenende mit Flugzeugen beobachtet. „Bayern ist sowohl für die frühzeitige Erkennung als auch für die Bekämpfung von Waldbränden bestens gerüstet“, sagte Herrmann.

In der Region ist die Gefahr von Waldbränden unterdessen noch vergleichsweise gering. Derzeit gelten die Stufen zwei und drei von fünf, was laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eine „geringe Gefahr“ beziehungsweise „mittlere Gefahr“ darstellt.

aic mit Material der dpa

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