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Corona-Luftfilter bei Stiftung Warentest: Diese Geräte filtern Viren aus der Raumluft

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Von: Juliane Gutmann

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In einem Klassenraum im Schadow-Gymnasium steht ein Luftreiniger, der die Corona-Infektionsgefahr während des Unterrichts senken soll.
In einem Klassenraum im Schadow-Gymnasium steht ein Luftreiniger, der die Corona-Infektionsgefahr während des Unterrichts senken soll. Auch herkömmliche Luftfilter für den Hausgebrauch entfalten Wirkung gegen Coronaviren. © Christophe Gateau/dpa

Wer an Luftfilter gegen Coronaviren denkt, hat hochpreisige Prototypen im Kopf. Doch es gibt auch einfache Luftreiniger, die die Raumluft virenfrei halten.

Geschlossene Räume bieten dem Coronavirus perfekte Bedingungen. Je häufiger gelüftet wird, desto niedriger das Corona-Ansteckungsrisiko. Doch bei klirrender Kälte ist das Lüften so eine Sache. Die viel diskutierte Lösung: Luftfilter, die die Luft von Viren befreien und so Lüften überflüssig machen. Erste Prototypen für den Hausgebrauch gibt es schon*, in Masse werden diese allerdings noch nicht produziert. Doch was ist mit den unzähligen Luftreinigern, die es bereits auf dem Markt gibt? Diese Frage hat sich auch die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest gestellt und prüfte verschiedene Luftfilter auf ihre Filterleistung.

Bereits 2020 hat die Stiftung Warentest sieben Luftreiniger geprüft, darunter Produkte der Marken Philips, Rowenta, Dyson und Beurer. „Die drei besten davon haben wir Ende 2020 einem Corona-Nachtest unterzogen und geklärt: Können sie auch Viren aus der Luft filtern?“, heißt es auf den Seiten der Stiftung Warentest. Bei den drei Testsiegern handelte es sich um folgende Produkte:

Virenfreie Räume durch Luftfilter: „Nach 20 Minuten (sind) die meisten Aerosol­partikel mit 0,12 Mikro­meter Durch­messer weg“

Um herauszufinden, wie gut die Viren-Filtrierung funktioniert, wurden die Geräte mit feinsten Aerosol-Partikeln konfrontiert: schwebende Tröpfchen mit einem Durchmesser von 0,12 bis 1 Millionstel Meter. Das Virus Sars-CoV-2 selbst misst etwa 0,12 Millionstel Meter – 500 Coronaviren neben­einander sind test.de zufolge ungefähr so dick wie ein Haar. Im Neuzustand filterten die getesteten Geräte Partikel in Virengröße ähnlich gut, allerdings altern sie unterschiedlich schnell.

Zu Beginn und auf Maximalstufe eingestellt, konnten alle drei Geräte Partikel in Virengröße herausfiltern. Diese blieben in den Fasern des Filters hängen. „Umge­rechnet auf einen Raum mit 16 Quadrat­metern Grund­fläche, 2,5 Meter Höhe und damit 40 Kubik­meter Raumvolumen sind nach 20 Minuten die meisten Aerosol­partikel mit 0,12 Mikro­meter Durch­messer weg: bei Philips und Rowenta je 95 Prozent, beim Soehnle 90 Prozent“, so das Stiftung-Warentest-Ergebnis. Allerdings büßen die Luftreiniger mit der Zeit an Leistung ein: Vor allem beim Soehnle-Produkt müsse der Filter häufig gewechselt werden, um eine dauerhafte Virenreduzierung zu gewährleisten. Und die Filter sind mit Kosten verbunden – im Soehnle-Fall kostet ein neuer Filter knapp 40 Euro. Das Resümee der Stiftung Warentest: „Wer einen kleinen Raum nach Gebrauch, etwa nach einem Besuch, filtern will, ist mit dem Philips gut bedient“. Ein Restrisiko bliebe allerdings. Und für größere Räume wie ein Klassenzimmer wäre ein einzelner getesteter Luftfilter zu klein. Die Verbraucherzentrale rät: Wenn Sie einen mobilen Luftreiniger verwenden, sollte er mit einem HEPA-Filter ausgestattet sein, die Reinigungsleistung des Gerätes muss zur Raumgröße und Personenzahl passen und es muss gut im Raum platziert werden. (jg) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

Zum Luftfilter-Vergleich

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