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So macht künstliches Licht uns dick

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Von: Martina Lippl

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Erst seit gut 130 Jahren erleuchten wir Abende und Nächte elektrisch und bringen das in Jahrtausenden programmierte Gehirn aus dem Konzept.
Erst seit gut 130 Jahren erleuchten wir Abende und Nächte elektrisch und bringen das in Jahrtausenden programmierte Gehirn aus dem Konzept. © dpa

Wenn es dunkel wird, knipsen wir einfach das Licht an. Was so praktisch ist, macht leider auf die Dauer auch fett. Nun haben Forscher die Ursache für diesen Effekt gefunden.

Künstliches Licht bringt die Innere Uhr aus dem Takt. Erst seit gut 130 Jahren erleuchten wir Abende und Nächte elektrisch und bringen das in Jahrtausenden programmierte Gehirn aus dem Konzept - mit vielfachen Auswirkungen auf die Gesundheit. Ein verschobener Tag-Nacht-Rhythmus kann Schlafstörungen verursachen und wird sogar für Diabetes verantwortlich gemacht, das belegen mittlerweile wissenschaftliche Studien. Das künstliche Beleuchtung einen Einfluss auf das Körpergewicht hat, ist bekannt. Nur der Zusammenhang war bislang unklar.

Wie das Onlineportal scinexx.de berichtet, haben Wissenschaftler nun herausgefunden, warum elektrisches Licht dick macht.

Bei Säugetieren, also auch beim Menschen gibt es sogenanntes weißes, sowie braunes Fett. Wer zu viel nascht, bekommt Speckröllchen an den Hüften. Denn, überschüssige Energie wird in diesen weißen Fettzellen gespeichert.

Braunes Fett - was ist das?

Braune Fettzellen haben dagegen eine ganz andere Funktion: Sie verbrennen mit Hilfe ihrer zahlreichen Mitochondrien Energie, also Fett. Die bohnenförmigen Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen. Sie werden für die gelb-bräunliche Färbung des Fettgewebes verantwortlich gemacht.  

Und genau dieses bräunliche Fettgewebe scheinen auf Kunstlicht zu reagieren. Bei zu viel Licht brennt die Zelle nur auf Sparflamme. Der Energieverbrauch sinkt.

Das zeigen jedenfalls Versuche, die Forscher um Sander Kooijman von der Leiden University im Magazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" beschreiben. Wissenschaftler haben demnach die Aktivität der braunen Fettzellen bei Mäusen untersucht.

Die Nager verbrachten entweder 12, 16 oder 24 Stunden in künstlichem Licht und bekamen alle das gleiche Futter. Das Ergebnis: Trotz gleicher Futtermenge nahmen die Mäuse bei der langen Beleuchtungsdauer deutlich zu.  

Ob es möglich ist, gezielt die braunen Fettzellen zu aktivieren, müssen aber erst weiterführende Studie zeigen.

ml

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