Pinkeln unter der Dusche? Als Frau besser lassen – eine Gesundheitsexpertin erklärt warum
Es geht schneller und spart auch Wasser: Viele verbinden Dusche und Toilettengang. Für Frauen ist das nicht ganz unbedenklich, so eine Gesundheitsexpertin.
Sie gehören zu denjenigen, die häufig unter der Dusche Wasser lassen? Damit sind Sie nicht allein. Im Rahmen einer repräsentativen Merkur-Online-Umfrage mit knapp 75.000 Teilnehmern gaben 48 Prozent an, häufig unter der Dusche zu urinieren. Die Antwort „Nein, ich finde das eklig“ wurde von 23 Prozent der Umfrageteilnehmer angeklickt. 23 Prozent stimmten mit „Hin und wieder“ auf die Frage ab, ob sie in der Dusche urinieren. Fünf Prozent wollten keine Angabe machen (Stand: 7. Februar 2023).
Für viele gibt es zwei Hauptargumente, die für das Wasserlassen in der Dusche sprechen: Es spart Zeit und schont die Umwelt. Denn wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz informiert, fließen bei älteren Toiletten bis zu 14 Liter Süßwasser pro Spülung durch das WC-Becken. Eine enorme Menge vor dem Hintergrund, dass viele Länder der Welt mit Trinkwasserknappheit kämpfen. Wie die Behörde weiter berichtet, würden sechs bis neun Liter pro Spülgang völlig ausreichen. In Abhängigkeit vom Spülgut könne die Wassermenge sogar auf drei Liter reduziert werden, heißt es weiter.

„Selbst in der Captain-Morgan-Pose kann die Beckenbodenmuskulatur nicht komplett entspannen“
Doch es gibt auch Fakten, die gegen das Wasserlassen während der morgendlichen oder abendlichen Dusche sprechen. So soll es für Frauen sogar suboptimale Effekte zur Folge haben können, wie die TikTok-Nutzerin Dr. Alicia Jeffrey-Thomas in einem Video informiert. Unter ihrem TikTok-Nicknamen thepelvicdancefloor erklärt die Gesundheitsexpertin aus den USA mit einem Doktor der Physiotherapie und einem Bachelor-Studium der Gesundheitswissenschaften: „Frauen sind aufgrund der weiblichen Anatomie nicht dafür geschaffen, im Stehen zu pinkeln. Selbst in der Captain-Morgan-Pose kann sich die Beckenbodenmuskulatur nicht komplett entspannen, was dazu führt, dass sich die Blase nicht vollständig entleeren kann“. Häufiger Harndrang und Blasenschwäche könnten infolge entstehen.
Wer in der Dusche pinkelt, der erzeuge im Gehirn zudem irgendwann eine Verbindung zwischen dem Geräusch von fließendem Wasser und dem Bedürfnis, zu urinieren, so Jeffrey-Thomas. Diese Konditionierung könne so weit führen, dass man sogar dann aufs Klo müsse, wenn man sich die Hände wäscht oder den Abwasch macht, so die Beckenboden-Expertin.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.