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Pollenflug – wer momentan betroffen ist und was der Allergie-Experte rät

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Von: Leonie Hofhus

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Heuschnupfen
Pollenflug - wie schlimm ist es momentan und was hilft wirklich ? © dpa/ Angelika Warmuth

Heuschnupfen ist für viele Menschen im Frühjahr eine große Plage. Auch in diesem Jahr bleiben Allergiker nicht verschont und leiden unter dem Pollenflug. Wie Ihr Symptome lindert, sowie weitere Informationen und Tipps zum Thema Heuschnupfen findet Ihr hier.

Symptome wie Niesen, Fließschnupfen, Augenjucken können auf eine Pollenallergie (Heuschnupfen) hindeuten. Vor allem im Frühling und Sommer leiden viele Menschen daran.

Heuschnupfen – Was ist das?

Heuschnupfen ist eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen Pollen (Blütenstaubteilchen) von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Getreide. Diese Pollen gelangen mit dem Wind oder durch Insekten von einer Pflanze zur anderen. Wenn die Pollen im Wind fliegen, verbreiten sie sich schnell und können bei Allergikern eine allergische Reaktion verursachen.

Pollen sind häufig in den Monaten Februar bis Oktober unterwegs. Die Pflanzen streuen bis zu 4 Millionen Pollen pro Ähre (Roggen) aus und haben eine Reichweite von mehreren hundert Kilometern.

Heuschnupfen kommt relativ häufig vor. Rund 15 bis 20 Prozent der Erwachsenen leiden im Laufe ihres Lebens an einer Pollenallergie.

Ursachen: Wie entsteht Heuschnupfen? 

Normalerweise bekämpft unser Immunsystem schädliche Krankheitserreger. Bei Heuschnupfen irrt es sich sozusagen. Es sieht einen Feind in einem völlig harmlosen Stoff wie Pflanzenpollen. Gegen den vermeintlichen Feind bringen Abwehrzellen passende Antikörper (Immunglobuline E, IgE) in Stellung. Sie bewirken beim Kontakt mit dem Allergieauslöser, dass Botenstoffe aus Mastzellen freigesetzt werden, zum Beispiel Histamin. Eine Entzündung entsteht. Sie führt rasch zu typischen Allergiebeschwerden. Heuschnupfen ist eine sogenannte Allergie vom Soforttyp.

Warum manche Menschen an Heuschnupfen leiden und andere nicht, wird noch erforscht. Vererbung spielt eine gewisse Rolle. Haben die Eltern eine Allergie, erhöht sich das Risiko für die Kinder, an einer Allergie wie Heuschnupfen zu erkranken.

Symptome bei Heuschnupfen

Häufige Symptome bei einer Pollenallergie sind:

Das sagt der Rosenheimer Allergie-Experte:

Laut HNO-Arzt Dr. Rudolf Hohenthanner aus Rosenheim fliegen aktuell hauptsächlich die Pollen von Birke, Buche und Esche. Dies dauert noch bis Ende des Monats (April) an und wird dann von den Gräsern abgelöst. Er ist der Ansicht, dass die Pollen-Last dieses Jahr, auf Grund von schlechter Witterung im Frühjahr, nicht besonders schlimm ausfällt. Im letzten Jahr war es deutlich intensiver.

Die Einschätzung, dass in diesem Jahr mehr Menschen als sonst betroffen sind, die noch nie mit einer Allergie zu tun hatten, kann der Experte nicht bestätigen: „ Es ist nicht extremer als die Jahre zuvor. Meiner Meinung nach ist es dieses Jahr nicht so auffällig wie vergangenes Jahr.“

Wenn man bei sich selber Symptome wie Schnupfen und juckende Nase in der Natur bemerkt, solle man zu seinem Hausarzt oder HNO-Arzt gehen und einen Allergietest (Pricktest) machen lassen. Wenn man unter einer bestehenden Allergie leidet, soll man auf Empfehlung des Experten so gut es geht die frische Luft und somit die Pollen meiden. Da dies aber nicht immer möglich ist, ist es wichtig die Fenster v.a. tagsüber zu schließen und abends zu lüften. Außerdem ist eine regelmäßige Nasendusche (vor allem vor dem schlafen gehen) wichtig. Haare waschen und Kleidung wechseln hilft auch. Bei einer besonders ausgeprägten Allergie eignen sich auch Luftreiniger oder so genannte „Pollenfilter“ für Fenster zu Hause oder auch im Auto. Wenn das alles nicht hilft die Symptome zu lindern, kann man das ganze medikamentös behandeln. Um die Allergie dauerhaft los zu werden (bspw. bei Asthma Gefahr) hilft eine Immuntherapie die drei Jahre andauert und sehr effektiv ist.

Corona oder Heuschnupfen?

Wer derzeit niest und Schnupfen hat, stellt sich unter anderem auch die Frage, ob es sich um eine Corona-Infektion handeln könnte. Dr. Hohenthanner rät deshalb, genau auf die Symptome zu achten, da der Verlauf von Corona und Heuschnupfen unterschiedlich und recht einfach auseinander zu halten ist. So setzen die Symptome einer Pollen-Allergie in den meisten Fällen sofort ein, wenn man sich nach draußen begibt und legen sich wieder sobald man sich gewaschen, umgezogen und im Haus befindet. Die momentan vorherrschende Omikron-Variante äußert sich oftmals zuerst mit Kopfschmerzen, welche auch nicht bei räumlicher Veränderung verschwinden. Der Verlauf von Corona ist im Gegensatz zur Pollen-Allergie kontinuierlich.

lh

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