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Fünf Tipps: So wird die Steuererklärung zum Kinderspiel

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Von: Andrea Schmiedl

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Das Elster-Online-Portal ist auf einem Computermonitor geöffnet mit Ordner im Vordergrund
Bequemer als auf Papier ist das Erstellen der Steuererklärung über das Online-Finanzamt Elster. © picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

Viele Arbeitnehmer, die nicht verpflichtet sind, eine Steuererklärung zu machen, scheuen davor zurück. Das solltet Ihr jedoch nicht tun, denn in neun von zehn Fällen gibt es Geld zurück. Und mit ein paar Tipps ist sie auch schnell erledigt.

Abgabefrist für die Steuererklärung 2021 ist für Viele spätestens im Sommer. Allerdings muss nur rund die Hälfte aller Steuerzahler eine Steuererklärung abgeben. Dazu zählen Selbstständige, Gewerbetreibende oder Landwirte. 

Bei Arbeit­nehmern ist die Einkommensteuer grundsätzlich mit dem monatlichen Lohnsteuerabzug abgegolten, so dass viele gar keine Steu­er­er­klä­rung abgeben müssen.

Die Mühe lohnt sich und bringt Bares

Aber die Frage „Wer muss eine Steuererklärung machen?” sollte man sich als Steuerzahler gar nicht stellen, denn laut Sigurd Warschkow vom Verein Lohnsteuerhilfe für Arbeitnehmer können die meisten mit einer Erstattung rechnen - 1051 Euro sind es pro Person und Jahr im Schnitt.

Egal also, ob Pflicht oder freiwillig - eine Steuererklärung zu machen kann sich für Jeden lohnen. 

Mit Hilfe einiger Tipps ist die Steuererklärung ganz einfach

Belege sammeln

Zwar müsst Ihr die Belege nur in seltenen Fällen an das Finanzamt zu übermitteln. Seit 2017 müssen Belege der Steuererklärung nicht mehr beigefügt werden. Stattdessen gilt die sogenannte „Belegvorhaltepflicht“ und das Finanzamt kann Belege stichprobenartig anfordern. 

Das bedeutet aber nicht, dass Ihr keine Belege für die Steuererklärung haben müsst. Wer alle Belege parat hat, macht sich auch beim Ausfüllen der Steuerformulare das Leben leichter. „Grundsätzlich ist es immer hilfreich, die Belege, die sich über das Jahr hinweg ansammeln, separat abzuheften“, sagt Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler. 

Für die Steuererklärung wichtig sind insbesondere die Nachweise über Reisekosten, Spenden oder die Anschaffung von Arbeitsmitteln.

Unterlagen bereitlegen und vorbereiten

Einige Daten braucht Ihr bei jeder Steuererklärung aufs Neue: Eure Steuer-Identifikationsnummer, Eure Bankverbindung, die Anzahl der Arbeitstage in dem betreffenden Kalenderjahr, die Wegstrecke zur Arbeit in Kilometern sowie die Lohnsteuerbescheinigung des Arbeitgebers.

All diese Unterlagen sollten bereitliegen, bevor man sich an das Erstellen der Steuererklärung macht. Ein gutes Ordnungssystem sowie ausreichend Zeit helfen ebenfalls. Es empfiehlt sich, sich einen ganzen Tag freizuhalten.

Wer seine Steuererklärung noch in Papierform abgeben möchte, sollte sich die Vordrucke rechtzeitig entweder beim Finanzamt abholen oder beim Formular-Management-System der Bundesfinanzverwaltung herunterladen.

Elster oder Steuerprogramme?

Bequemer als auf Papier ist das Erstellen der Steuererklärung über das Online-Finanzamt Elster. Dort lässt sich die Erklärung sowohl online ausfüllen als auch abgeben. Ihr braucht dazu nur einen Internet-Browser und spart Euch damit das Herunterladen, Installieren und Aktualisieren umfangreicher Programme.

Das Benutzerkonto sollte aber schon mit Vorlauf angelegt werden. Bis der Aktivierungscode per Post eintrifft, kann es einige Tage dauern.

Daten, die dem Finanzamt bereits vorliegen, können direkt in die Formulare übernommen werden. Sie sollten aber auf Richtigkeit geprüft werden.

Elster führt zudem Plausibilitätsprüfungen bei der Erklärung durch. Das reduziert Fehler und Rückfragen des Finanzamts. 

Ein weiterer Vorteil: Wer einmal eine Steuererklärung erstellt hat, kann die Steuerformulare in den Folgejahren übernehmen. Angepasst werden müssen dann nur die Daten, die sich geändert haben.

Diesen Service bieten in der Regel auch Steuerprogramme. Finanztip hat einige getestet und gibt eine Empfehlung ab: Wiso Steuersparbuch 2022, Tax 2022 Professional und Steuersparerklärung Plus 2022. 

Kommerzielle Steuerprogramme sind oftmals kostenpflichtig. Sie führen mitunter aber bedienerfreundlicher durch den Steuerdschungel als Elster. Sie bieten zudem häufig explizite Steuerspartipps.

Der Nachteil kommerzieller Software: Sie muss in der Regel Jahr für Jahr neu angeschafft werden.

Bei Zeitproblemen rechtzeitig reagieren

Die Steuererklärung für das Vorjahr muss in der Regel bis zum 31. Juli des Folgejahres abgegeben werden. Allerdings hat der Gesetzgeber mit dem Vierten Corona-Steuerhilfegesetz eine erneute Fristverlängerung 2022 vorgesehen – bis zum 30. September. Ende Mai soll das Gesetz offiziell in Kraft treten.

Normalerweise müsst Ihr rechtzeitig eine Fristverlängerung beim zuständigen Finanzamt beantragen, wenn Euch die Zeit nicht ausreicht. Hierzu ist kein spezielles Formular nötig, ein formloses Schreiben an das Finanzamt reicht. Der Antrag kann auch bei Elster eingereicht werden. 

Gründe für eine Fristverlängerung können etwa fehlende Unterlagen oder eine längere Krankheit sein. Im Normalfall wird sie vom Finanzamt gewährt und Ihr habt bis Ende September Zeit, Eure Steuererklärung abzugeben.

Hilfe vom Steuerberater

Wer keine Zeit oder Lust hat, sich selbst um seine Steuererklärung zu kümmern, kann sich auch bei einem Lohnsteuerhilfeverein oder Steuerberater Hilfe holen.

Beim Lohnsteuerhilfeverein ist eine Mitgliedschaft Voraussetzung. Mit dem jährlichen Beitrag, der einkommensabhängig etwa zwischen 50 und 400 Euro liegt, sind alle Leistungen abgegolten. 

Aber nicht jeder kann die Hilfe in Anspruch nehmen - Arbeitnehmer und Rentner schon. Gewerbetreibende hingegen müssen zum Steuerberater. Die Kosten dafür richten sich nach der Vergütungsverordnung für Steuerberater und hängen von der Höhe des Einkommens und dem Zeitaufwand ab.

as

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