Studie zeigt: Fast jeder Vierte für Vier-Tage-Woche – auch ohne Lohnausgleich
Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, offene Stellen – trotzdem wünschen sich Arbeitnehmer laut einer Studie eher Teilzeitarbeit oder eine Vier-Tage-Woche.
Die Arbeitswelt ist im Wandel: Homeoffice, Remote-Arbeit oder flexible Arbeitszeiten sind im Gespräch. Aber auch die Vier-Tage-Woche oder Teilzeitarbeit sind bei deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beliebt. Das zeigt eine aktuelle Studie zu Berufen von HDI. Es zeigt sich, dass besonders die klassischen Arbeitsmodelle infrage gestellt werden.

Studie zeigt: Teilzeitarbeit ist beliebt bei Arbeitnehmern
Für die Untersuchung wurden rund 3.900 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befragt, dabei ist herausgekommen, dass knapp die Hälfte (48 Prozent) im Bundesdurchschnitt lieber in Teilzeit arbeiten würden, sofern der Arbeitgeber diese Möglichkeit anböte. Vor allem bei jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sei dies der Fall, wie die Studie beweist. Rund 51 Prozent der unter 40-jährigen Befragten sprachen sich für eine Teilzeitbeschäftigung aus. Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über 40 Jahren sind es 45 Prozent.
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Vier-Tage-Woche beliebt – auch mit Verlust des Gehalts
Vier Tage arbeiten, drei Tage frei – auch dieses Arbeitsmodell hat für die befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Vorteile. Im Bundesdurchschnitt sprechen sich 62,7 Prozent für die verkürzte Arbeitswoche aus. Rund 13,7 Prozent wären auch ohne vollständigen Lohnausgleich für die Vier-Tage-Woche.
- Berufstätige unter 40 Jahren:
für Vier-Tage-Woche: 66,2 Prozent | auch ohne Lohnausgleich: 16,8 Prozent - Berufstätige in Industrie- und Fertigungsbetrieben:
für Vier-Tage-Woche: 62,2 Prozent | auch ohne Lohnausgleich: 23,6 Prozent
Damit ist fast jede/r Vierte der Industrie- und Fertigungsbranche für die Vier-Tage-Woche, auch ohne Lohnausgleich.
Mobiles Arbeiten ist besonders bei Akademikern, ledigen und jungen Arbeitnehmern beliebt
Die Verantwortlichen der Studie haben ebenfalls nach dem Modell des Mobilen Arbeitens gefragt, dieses ist besonders bei bestimmten Berufs- und Personengruppen beliebt.
15 bis 24-jährige | Arbeitnehmer bis 45 Jahren | Akademiker | ledige Arbeitnehmer | |
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Vorteil: Mobiles Arbeiten | 54 Prozent | 53 Prozent | 51 Prozent | 53 Prozent |
Besonders junge Berufstätige in Deutschland streben den Ergebnissen unserer Studie zufolge vehement nach mehr Freiräumen im Beruf. Sie wollen mitbestimmen, wo, wann und wie lange sie arbeiten. Ihre Vorstellungen weichen dabei deutlich von den tradierten Arbeitsmodellen ab. Die Corona-Erfahrungen haben diese Einstellungen offenbar stark befördert.
Nicht nur die Arbeitsmodelle haben sich bei jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verändert, auch der Stellenwert des Berufs an sich hat sich verringert. Vermutlich auch durch die Folgen der Corona-Pandemie. Rund 56 Prozent der Befragten würden so schnell es geht mit der Arbeit aufhören, wenn sie es sich finanziell leisten könnten. Das sind 15 Prozent mehr als noch im Jahr 2019.