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WhatsApp-Kettenbrief zum Coronavirus: Achtung! Fake News über Ibuprofen und Covid-19

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Von: Diana Rissmann, Lucas Maier

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Der Coronavirus erreicht WhatsApp: Fake News in einem Kettenbrief in der App.
Der Coronavirus erreicht WhatsApp: Fake News in einem Kettenbrief in der App. © picture alliance/dpa

Corona hat auch WhatsApp erreicht. In Kettenbriefen kursieren verschiedene Fake News zum neuartigen Coronavirus.

Update vom 14.03.2020, 16.10 Uhr: Mittlerweile wurde das Coronavirus Sars-CoV-2 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Pandemie hochgestuft. Zahlreiche Länder reagieren mit drastischen Maßnahmen - auch in Deutschland.

In zahlreichen Bundesländern werden ab Montag (16.03.3030) die Schulen und Kindergärten geschlossen, Veranstaltungen werden eingeschränkt oder ganz abgesagt. Und auch auf WhatsApp verändern sich die Kettenbriefe. 

Coronavirus: Höhere Sterblichkeit - Fake News über Ibuprofen und Covid-19 auf WhatsApp 

Jetzt verbreitet sich die Fake News, das Ibuprofen verheerende Auswirkungen auf den Verlauf der durch das Coronavirus Sars-Cov-2 ausgelösten Erkrankung Covid-19 habe. Das berichtet die Pharmazeutische Zeitung.

Die Meldung verbreitet sich aktuell auf WhatsApp: Behauptet wird darin in einer Sprachnachricht einer jungen Mutter, dass eine Ibuprofen-Einnahme für schwere Covid-19-Verläufe sorge und sogar die Sterblichkeit höher liege. Als inoffizielle Quelle wird laut der Pharmazeutischen Zeitung in der Nachricht die Uniklinik Wien genannt. 

Coronavirus: Fake-News auf WhatsApp beruft sich auf Uniklinik Wien - die distanziert sich

Der WhatsApp-Nachricht nach, würden Ärzte der Uniklinik Wien mündlich davon abraten, bei Covid-19-Erkrankungen Ibuprofen einzunehmen. Mündlich deshalb, so wird in der WhatsApp-Sprachnachricht erklärt, weil es keine großangelegte Studie sei und man sich nicht auf eine Klage mit den Pharmaunternehmen einlassen wolle. 

Die Uniklinik in Wien hat sich von dieser Nachricht bereits deutlich distanziert: "Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei um Fake News handelt, die in keinerlei Zusammenhang mit der MedUni Wien stehen!"

Coronavirus: Sprachnachricht mit Fake-News zum Virus bei WhatsApp - deshalb ist sie unglaubwürdig

Stutzig werden könnten WhatsApp-Nutzer bereits deshalb, weil die genaue Quelle - "eine Freundin, die an der Uniklinik Wien arbeitet" - nicht genannt wird. Zudem heißt es darin, man habe nach den hohen Fallzahlen in Italien ein wenig Forschung betrieben und "das Coronavirus und Ibuprofen zusammengebracht" - was wissenschaftlich vollkommener Quatsch ist. 

Dazu schreibt auch die Pharmazeutische Zeitung: "Aus pharmazeutischer Sicht erscheint es wenig plausibel, nach welchem Mechanismus Ibuprofen die Replikation eines Virus beschleunigen soll."

Coronavirus: Fake-News über das Virus verbreiten sich via WhatsApp

Erstmeldung vom 02.03.2020, 10.03 Uhr: Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich mittlerweile auch zunehmend in der Europäischen Union aus. Wie bei fast jedem größeren Ereignis kursieren auch zum Coronavirus Kettenbriefe auf WhatsApp

Im Unterschied zu den meisten Kettenbriefen liegt die Gefahr bei diesen nicht in der Übertragung eines Virus, sondern darin da sie Fake News über eben den Coronavirus verbreiten. So wird in den Nachrichten suggeriert, das hier exklusive Informationen aus erster Hand weiter gegeben werden. 

Coronavirus: Kettenbrief auf WhatsApp soll von Arzt aus China kommen

Angeblich sollen diese von einem Arzt stammen, der in China quasi an erster Front gegen das Coronavirus kämpft. Er gibt über WhatsApp nicht nur vermeintliche Tipps zur Erkennung des Coronavirus, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Betroffene. Die Website Mimikama.at hat die Kettenbriefe überprüft und warnt vor den Informationen die sie enthalten. Denn diese konnten laut der Website nicht belegt oder beweisen werden. 

Coronavirus: Über WhatsApp werden Fake News gestreut 

So kann man den ersten der Fake News Kettenbriefe auf WhatsApp erkennen. Am Anfang der Nachricht wird beschrieben, dass der Verfasser durch einen Klassenkameraden jemanden kennt, der in China in einem Krankenhaus arbeitet. Angeblich wird dieser extra in das Coronavirus-Epizentrum nach Wuhan gebracht. Dort soll der vermeintliche Bekannte mit der Forschung an der Lungenkrankheit betraut sein. 

Der vermeintliche Forscher soll den Verfasser der Nachricht telefonisch kontaktiert haben. In diesem Telefonat soll er beschrieben haben wie man den Coronavirus erkennen kann. In der Nachricht bei WhatsApp wird dies in einem Absatz beschrieben. Im darauf folgenden Absatz beschreibt er wie man gegen den Coronavirus Sars-CoV-2 vorgehen soll. Kernaussage dieses Absatzes ist, dass Hitze Viren tötet. Es folgen einige krude Tipps wie man diese Hitze auf die Viren loslassen kann. 

Coronavirus: Fake News auf WhatsApp sprechen von tropfender Nasenflüssigkeit 

Danach folgt in der Nachricht bei WhatsApp eine Aufzählung von vermeintlichen Arzttipps zum Coronavirus. Hier werden viele Zahlen genannt, welche die offensichtlich die vermeintliche Seriosität des Fake-Schreibens erhöhen sollen. Die angeblichen Symptome einer Lungenentzündung, die ihren Ursprung im Coronavirus Sars-CoV-2 hat, sollen in den nächsten drei Punkten vom Kettenbrief beschrieben sein. Unter Punkt zwei soll die tropfende Nasenflüssigkeit für die Lungenentzündung verantwortlich sein. 

Hier heißt es: „Das Virus gelangt dann in die Nasenflüssigkeit und tropft in die Luftröhre und in die Lunge, was zu einer Lungenentzündung führt.“ Im Abschluss der Nachricht bei WhatsApp stehen angebliche Tipps zur Prävention der Infizierung mit dem Coronavirus. Der Punkt des Händewaschens dürfte wohl der nachhaltigste Teil der WhatsApp-Nachricht sein. 

WhatsApp: Fake-Arzt gibt in Kettenbrief Fake-Tipps zu Coronavirus

Auch bei dem zweiten uns vorliegenden Fake-News Kettenbrief beginnt mit der Erläuterung, woher die Informationen den stammen sollen. Hier fällt eine starke Ähnlichkeit zum ersten Kettenbrief auf. Auch hier soll ein befreundeter Arzt nach Wuhan verlegt worden sein, um den Coronavirus zu erforschen. 

Der erste Teil beschreibt ebenfalls wie der Coronavirus erkannt werden kann. Die WhatsApp-Nachricht ähnelt auch hier stark der des ersten Kettenbriefes. Es liegt nahe das es sich hierbei nur um eine abgeänderte Version der ersten Nachricht handelt. Inhaltlich geht die Nachricht genauso weiter wie der erste Fake News Kettenbrief. Nur die vermeintlichen Übersetzungsfehler wurden etwas abgeändert. Die genauen Inhalte können auf Mimikama nachgelesen werden. 

Coronavirus: Auf WhatsApp kursieren kürzere Falschmeldungen - auch in Kassel

Die beiden Kettenbriefe sind nicht die einzigen Falschmeldungen die in Bezug auf das Coronavirus Sars-CoV-2 kursieren. In Kassel wird beispielsweise über WhatsApp die Meldung verbreitet, dass es auch hier einen Coronavirus-Fall gibt. Diese Meldung kann von uns zum jetzigen Zeitpunkt (02.03.2020 - 12 Uhr), als Falschmeldung deklariert werden. Es gibt aktuell keinen Fall des Coronavirus in Kassel. 

Auch Meldungen über Schulschließungen in der Region sind nach aktuellen Stand, Falschmeldungen. 

Coronavirus: So sollte man mit den WhatsApp-Nachrichten umgehen 

Sollte man eine dieser Nachrichten auf WhatsApp empfangen, sollten diese auf keinen Fall weitergeleitet werden. Natürlich sollte auch ansonsten davon abgesehen werden, deren Inhalt weiterzuverbreiten. Die Person, von der die Nachricht kam, sollte unbedingt darauf hingewiesen werden. Hierfür kann einfacher dieser Artikel an die Person weitergeleitet werden, um die Person über den Kettenbrief aufzuklären.

Anstatt auf die WhatsApp Fake-Tipps zu hören, setzen die meisten in Kassel auf Desinfektionsmittel gegen das Coronavirus.* In vielen Bereichen werden Vorkehrungen getroffen. 

Auch Geschäftsreisen werden wegen des Coronavirus eingeschränkt.* Firmen in Nordhessen reagieren auf die Ausbreitung des Virus.

Mittlerweile ist der Effekt des Coronavirus-SARS-CoV-2 auch bei WhatsApp sichtbar. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zeichnen sich bei den Download-Zahlen ab.

Der WhatsApp-Messenger zeigt in seiner aktuellen BETA-Versionen eine neue Funktion. Andere Messenger haben diese bereits.

Gerade seit dem Ausbruch des Coronavirus-Sars-CoV-2 nehmen die Falschmeldungen zu. Um den Kettenbriefen und Fake-News entgegen zu steuern, reagierte WhatsApp* jetzt.

Mittlerweile schränkt WhatsApp sogar Funktionen ein. Alles nur um die Corona-Fake-News* zu unterbinden.

Video: Bald wird es bei WhatsApp eine Anti-Fake-News Funktion geben 

*hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. 

Von Lucas Maier und Diana Rissmann

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