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Mit Sofa verschmolzen: Frau stirbt nach 12 Jahren Martyrium auf der Couch

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Von: Martina Hunger

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Ehepaar soll ihre Tochter durch Vernachlässigung ermordet haben.
Sheila und Clay Fletcher sollen ihre Tochter durch Vernachlässigung ermordet haben. © East Feliciana Parish Sheriff‘s Department

Eine 36-jährige Frau aus Louisiana, die am Locked-in-Syndrom litt, wurde tot im Haus ihrer Eltern aufgefunden. Ihr abgemagerter und mit Fäkalien bedeckter Körper war mit der Couch „verschmolzen“ - lag in einem Loch voller Kot, Urin und Maden.

Slaughter (Louisiana) – Ein unfassbares Verbrechen hat sich in Slaughter (Louisiana) ereignet – einem Städtchen mit gerade mal 1000 Einwohnern. Wie mehrere Medien berichten, wussten viele Nachbarn nicht mal, dass die Fletchers eine Tochter hatten. Das Paar galt als Säule der Gemeinschaft, engagierte sich bei Festen und Co.

Die grausame Tat kam ans Licht, weil die Fletchers im Januar die Polizei gerufen hatten. Ein Beamter fuhr zum ansonsten völlig sauberen Haus, weil das Ehepaar gemeldet hatte, dass ihre Tochter Lacey nicht mehr atme. Der Cop verständigte sofort Gerichtsmediziner Dr. Bickham. Dieser erinnert sich: „Die Szene war widerlich. Ich habe einige schreckliche Dinge in meinem Leben gesehen – aber nichts dergleichen. Ich konnte eine Woche lang nichts essen und habe nur geweint.“ Die Fletchers hätten in der Küche gesessen und keine Erklärung gehabt.

Der Forensiker schätzt, dass das Opfer mindestens zwölf Jahre auf der Couch verbracht haben muss. Die Todesursache laute Unterernährung aufgrund von Vernachlässigung, außerdem sei Lacey nicht mehr in der Lage gewesen, sich zu bewegen. Ferner stellte er eine schwere Blutvergiftung und zahlreiche Geschwüre fest, teilweise bis auf die Knochen wundgelegen. Er sagte, Lacey wog zum Zeitpunkt ihres Todes nur 44 Kilo und war auch mit COVID-19 infiziert.

Grausamer Tod: Auf dieser Couch starb Lacey Fletcher (†36)
Grausamer Tod: Auf dieser Couch starb Lacey Fletcher (†36) . © East Feliciana Parish Coroner‘s

Jury war „völlig geschockt“

Die Mutter arbeitete als Stadträtin, die laut WBRZ im Februar von ihrem Posten zurückgetreten war. Der Vater ist Berichten zufolge ein Offizier des Baton Rouge Civil War Roundtable, einer gemeinnützigen Organisation, deren Mission es ist, „Wertschätzung für die Opfer zu fördern, die während des Bürgerkriegs gekämpft haben“.

Sheila und Clay Fletcher sitzen inzwischen im Gefängnis und warten auf ihren Prozess. Die Horror-Eltern müssen sich dann vor einer Jury verantworten. Fotos des Tatorts und der Leiche wurden den Geschworenen bereits vorgelegt. „Sie waren völlig geschockt“, so der Gerichtsmediziner Dr. Ewell Bickham. „Einige schnappten entsetzt nach Luft, andere haben mich einfach nur ungläubig angestarrt.“

Die Horror-Eltern werden jetzt wegen Mordes zweiten Grades angeklagt. Darunter versteht man im US-Recht einen Mord ohne Tötungsvorsatz. Den Fletchers droht lebenslange Haft. Der Anwalt der Eltern, Steven Moore, sagte in einer Erklärung gegenüber WBRZ: „Sie wollen den Schmerz, ein Kind verloren zu haben, nicht noch einmal durch die Medien erleben. Sie haben im Laufe der Jahre viel Herzschmerz durchgemacht. Jeder, der ein Kind verloren hat, weiß, wie es ist.“

mh

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