„Der Kraftriegel der Facharbeiter“
VW schmeißt die Currywurst raus - Altkanzler Schröder im Netz außer sich
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Erst vor einigen Tage verkündete VW, dass sich auf dem Speiseplan ihres Markenhochhauses in Zukunft einiges ändern wird. Aufgrund einer nachhaltigeren Ausrichtung wird in Zukunft in der Kantine gänzlich auf Fleisch verzichtet, dem fällt auch die beliebte Currywurst zum Opfer. Mit dieser Nachricht ist Altkanzler Gerhard Schröder allerdings ganz und gar nicht einverstanden und wetterte dagegen im Internet.
Wolfsburg - Die VW-Currywurst ist beliebt und gehört für viele Beschäftigte regelmäßig auf den Teller: Vom Speiseplan der Kantine im Wolfsburger Markenhochhaus verschwindet der Klassiker aber bald. Das Betriebsrestaurant soll nach dem Werksurlaub fleischfrei sein. Die rund 150 Rezepte sollen nahezu vegetarisch sein. Nur hin und wieder werde Fisch zum Angebot gehören. Dieser Schritt kommt, weil viele Mitarbeiter sich vegetarische und vegane Alternativen wünschen, hieß es in einem internen Info-Schreiben.
Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ärgert sich dennoch über die Abschaffung der berühmten VW-Currywurst in einer der Werkskantinen des Wolfsburger Autobauers. „Wenn ich noch im Aufsichtsrat von #VW säße, hätte es so etwas nicht gegeben“, schrieb Schröder in einem Beitrag bei Linkedin. „Vegetarische Ernährung ist gut, ich selbst mache das phasenweise auch. Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!“, machte er klar und fragte, ob die Beschäftigten das wirklich wollten.
„Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben.“ Doch damit nicht genug: In Hannover gebe es ebenso wie in Berlin „exzellente Currywürste“. „Darauf will ich nicht verzichten, und ich denke: Viele andere wollen das in ihren Betriebskantinen auch nicht.“ so Schröder weiter. Dazu setzte er den Hashtag #rettetdieCurrywurst“. Der Altkanzler hat auf Linkedin immerhin rund 64.000 Follower.
Dabei ist die Nachricht an sich eigentlich halb so wild, denn in der nächsten Kantine wenige Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird es die berühmte Wurst weiterhin geben. Zuletzt gab es im Vor-Corona-Jahr 2019 rund sieben Millionen Currywürste aus der Volkswagenfleischerei, dazu kamen mehr als 550 Tonnen Ketchup, wie ein Sprecher sagte. Aktuell seien aber noch viele Betriebsrestaurants beim Autobauer geschlossen.
nt mit Material der dpa