1. rosenheim24-de
  2. Netzwelt

Warnung vor russischem Cyberangriff: Virenschutz nicht mehr sicher!

Erstellt:

Kommentare

Illustration zu Cyberkriminalität durch Laptop-Bildschirm voller Nullen und Einsen
Neue Dimension der Gefahr: russische Cyberangriffe. © picture alliance / dpa | Oliver Berg

Millionen Menschen in Deutschland nutzen die russische Virenschutz-Software Kaspersky. Jetzt warnt eine deutsche Bundesbehörde vor dem Programm – wegen des Ukraine-Kriegs.

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs machen vor Deutschland, aber auch vor dem Internet nicht Halt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt nun vor einer neuen Dimension der Gefahr durch russische Cyberangriffe und rät Nutzern, ein alternatives Virenschutzprogramm zu verwenden.

Russischer Virenschutz möglicherweise nicht mehr sicher

Weltweit sollen eigenen Angaben zufolge rund 400 Millionen Nutzer Sicherheitssoftware des russischen Unternehmens Kaspersky nutzen. Am Dienstag (15. März) gab das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) jedoch eine Warnung heraus und empfiehlt, Virenschutzprogramme des Herstellers nicht mehr länger zu nutzen.

Nutzer sollten „Anwendungen aus dem Portfolio von Virenschutzsoftware des Unternehmens Kaspersky durch alternative Produkte zu ersetzen“, heißt es dazu in der Mitteilung. Doch was ist das Problem mit den Virenschutzprogrammen des russischen Softwareunternehmens?

Nutzer sollten auf andere Virenschutz-Software umsteigen

Das BSI befürchtet, dass die Programme der russischen Software-Entwickler angesichts des Ukraine-Kriegs von Russland missbraucht werden könnten. Die Rede ist von Viren- und Hacker-Angriffen auf IT-Systeme

Die Behörde mit Hauptsitz in Bonn begründet ihre Warnung durch den von „russischer Seite ausgesprochenen Drohungen gegen die EU, die NATO und die Bundesrepublik Deutschland“. Das Risiko eines IT-Angriffs sei erheblich, appelliert das Bundesamt weiter an die Nutzer.

Wie genau ein solcher Cyberangriff von russischer Seite aussehen könnte, ist aktuell noch nicht abzuschätzen. Das Bundesamt geht jedoch davon, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Behörden, die die Software von Kaspersky nutzen, gefährdet seien.

Bundesamt warnt vor Sicherheitslücken

Kaspersky ist bekannt für seine Programme, die den Kunden Sicherheit im Internet garantieren sollen. Dazu zählen Anti-Viren-Programme, aber auch Passwort-Manager und Programme wie Kindersicherungen für den Computer und ein VPN-Dienst. Nutzer sollten also unbedingt nachsehen, ob sie von der möglichen Sicherheitslücke betroffen sind und gegebenenfalls ein neues Virenschutzprogramm installieren. 

Ein Umstieg auf eine neue Software sei immer mit vorübergehenden „Komfort-, Funktions- und Sicherheitseinbußen verbunden“, so das BSI. Daher rät die Behörde, dass Nutzer die Situation individuell bewerten und dann abwägen sollten, was die für sie beste Lösung ist.

Als Alternative zu den russischen Schutzprogrammen gibt das Bundesamt zudem eine Liste mit zertifizierten IT-Sicherheitsdienstleistern heraus, auf die Kunden sich beziehen und um Rat fragen können. Darauf zu finden sind unter anderem die Deutsche Telekom Security GmbH, die HiSolutions AG oder die TÜV Informationstechnik GmbH.

Warnungen vor Kaspersky-Programmen

Ein weiteres Problem mit dem russischen IT-Hersteller ist, dass das Bundesamt aktuell nicht einschätzen kann, ob Kaspersky selbst möglicherweise Cyberangriffe plant – oder ob das Unternehmen von russischen Machthabern gegen seinen Willen zu einer Attacke auf bestimmte Systeme gezwungen wird. 

Das BSI befürchtet, dass Kaspersky auch ohne seine eigene Kenntnis ausspioniert und als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden könnte.

Sobald die Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit eines Softwareherstellers ins Wanken gerät, bestünde laut der deutschen Behörde immer ein besonderes Risiko, dass Virensoftware und andere IT-Systeme nicht mehr sicher seien. Daher sollten Nutzer nicht länger auf die entsprechenden Programme vertrauen.

ID/red

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion