Berliner Chaos-Wahl live: Das vorläufige Ergebnis ist da! Kopf-an-Kopf-Rennen ist nun entschieden

Die Berlin-Wahl ist entschieden. Die SPD verteidigt mit Ex-Ministerin Franziska Giffey das Bürgermeisteramt. In Lokalen kam es zu Pannen. Alle Informationen im News-Ticker.
- Am 26. September ist in Deutschland neben der Bundestagswahl* auch Berlin-Wahl. In der Hauptstadt regierte bisher Rot-Rot-Grün unter Michael Müller (SPD), ihn möchte Parteikollegin Franziska Giffey beerben.
- Im Bezirk Mitte muss die Feuerwehr anrücken (siehe Update von 11.25 Uhr). In mehreren Wahllokalen kommt es zu einer Panne (siehe Update von 13.16 Uhr). Teilweise fehlen Stimmzettel (siehe Update von 15.00 Uhr).
- Lange Zeit lieferten sich die SPD* und die Grünen* ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Wahlsieg, am Ende setzte sich die SPD durch. Berlin bekommt erstmals eine Bürgermeisterin. (siehe Update von 06.13 Uhr)
- Dieser News-Ticker zur Berlin-Wahl 2021 wird regelmäßig aktualisiert.
Update vom 27. September, 06.13 Uhr: Die SPD hat die Abgeordnetenhauswahl in Berlin gewonnen. Lange Zeit gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen, am Ende setzte sich der Favorit durch und dass die Hauptstadt erstmals eine Regierende Bürgermeisterin bekommt, war schon am Abend klar, bloß welche? Die Partei mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey erreichte am Sonntag nach Auszählung aller Stimmbezirke 21,4 Prozent und landete damit vor den Grünen, die mit 18,9 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Berlin-Wahl erzielten. Die CDU erreichte laut Angaben der Landeswahlleitung 18,1 Prozent, die Linke kam auf 14,0 Prozent, die AfD erreichte 8,0 Prozent, die FDP 7,1 Prozent.
Für Diskussionen sorgte die Abgeordnetenhauswahl wegen organisatorischer Probleme. Fehlende und vertauschte Stimmzettel und Probleme bei Nachlieferungen hatten zur Folge, dass einige Wähler lange warten mussten und ihre Stimme erst deutlich nach 18.00 Uhr abgaben. Gezählt wurde bis in die Morgenstunden.
Berliner Chaos-Wahl: Neue Hochrechnungen! Giffey schockt nun die Grünen - aber viele Stimmen ungültig
Update vom 26. September, 23.34 Uhr: Bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin deutet immer mehr ein Sieg der SPD an. Laut einer RBB-Hochrechnung (23.19 Uhr) können die Sozialdemokraten mit 21,9 Prozent rechnen, die Grünen kommen demnach auf 19,4 Prozent. Die CDU liegt bei 18,5 Prozent und damit nur knapp über ihrem bisherigen Negativwert von 2016.
Zu einem ähnlich Ergebnis kommt die Hochrechnung des ZDF (22.57 Uhr). Während die SPD auf 21,5 Prozent der Stimmen kommt, entfallen auf die Grünen 18,6 Prozent. Die CDU kommt sogar nur auf 17,7 Prozent.
Für ein Zweierbündnis von SPD und Grünen, das früher am Abend noch möglich erschien, reicht es demnach nicht, wohl aber für eine Fortsetzung der bisher regierenden Koalition aus SPD, Grünen und Linken.
Wahl-Ergebnisse: Die Zahlen im Überblick
Prognose/Hochrechnung | Uhrzeit | CDU | SPD | Grüne | FDP | AfD | Linke | sonstige |
Infratest Dimap/ARD | 23:19 | 18,5% | 21,9% | 19,4% | 7,0% | 7,8% | 13,8% | 11,6% |
Forschungsgruppe Wahlen/ZDF | 22:57 | 17,7% | 21,5% | 18,6% | 7,1% | 8,3% | 14,0% | 12,8% |
Update vom 26. September, 21.51 Uhr: SPD und die Grünen liefern sich weiterhin einen harten Kampf um den Wahlsieg. Doch die Partei von Franziska Giffey scheint die Oberhand zu gewinnen. Während die ersten ARD-Hochrechnungen noch die Grünen knapp vorn sahen, liegt laut der Daten von 21:20 Uhr die SPD mit 22,7 Prozent vor den Grünen mit 21,4 Prozent.
In den ZDF-Hochrechnungen lag die SPD bereits von Anfang an knapp vor den Grünen. Daran hat sich auch aktuell nicht geändert. Demnach kommt die SPD auf 22,4 Prozent und die Grünen auf 21,4 Prozent.
Berlin-Wahl 2021: Marathon-Organisatoren weisen jegliche Schuld an den Wahlpannen von sich
Update vom 26. September, 21.30 Uhr: Die Organisatoren des Berlin-Marathons haben jegliche Verantwortung für die Pannen bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus zurückgewiesen. „Wir haben als Organisator des BMW Berlin-Marathon alle Zusagen gegenüber den Institutionen eingehalten,“ sagte Jürgen Lock, Geschäftsführer von SCC EVENT in einer Mitteilung. Wie auch im Jahr 2017 sei man seit Jahresbeginn mit den Verantwortlichen von der Landeswahlleitung bis zur Bezirksebene in enger Abstimmung gewesen. „So wurden auch heute alle Streckensperrungen rechtzeitig nach und nach wieder aufgehoben und zusätzliche Querungsmöglichkeiten für Notfall-Lieferungen in Wahllokale geschaffen“.
Update vom 26. September, 21.23 Uhr: SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey schließt eine Zweierkoalition nach der Abgeordnetenhauswahl in Berlin nicht aus. „Wenn wir das Wahlergebnis haben und wissen, wer vorne ist, dann kann man darüber sprechen, welche Koalitionen möglich sind. Es ist natürlich so: Je mehr Partner sich einigen, desto schwieriger sind ja die Dinge“, sagte Giffey der dpa. Noch lasse sich aber nicht sagen, wie der Regierungsauftrag aussehen werde, sagte sie mit Blick auf die Zahlen der ersten Hochrechnungen, die auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen von SPD und Grünen hindeuten.
Berlins Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek sagte, ob eine Zweierkoalition besser als eine Dreierkoalition sei, hänge am Ende des Tages davon, ob es dafür eine stabile Mehrheit gäbe oder eine wacklige. „Aber wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir die Arbeit in der rot-rot-grünen Koalition unter grüner Führung sehr gerne fortsetzen möchten“, so Kapek zur dpa.
Berlin-Wahl 2021: AfD verliert rund die Hälfte der Stimmen
Update vom 26. September, 21.04 Uhr: Klarer Verlierer der Berlin-Wahl ist die AfD*. Die Partei mit Spitzenkandidatin Kristin Brinker muss kräftig Federn lassen und halbiert sich auf sechseinhalb bis sieben Prozent. Die AfD zog bei der letzten Wahl zum ersten Mal ins Abgeordnetenhaus ein, erreichte aus dem Stand ein zweistelliges Ergebnis und gewann vier Wahlkreise direkt.
Update vom 26. September, 20.20 Uhr: Bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin zeichnet sich nach den ersten Hochrechnungen kein klarer Sieger ab. Die Grünen erreichten demnach 22,9 Prozent, die SPD lag in den Zahlen des RBB bei 22,3 Prozent, wie der Sender am Abend berichtete. Für ein Zweierbündnis von SPD und Grünen würde es demnach nicht reichen, nur Dreierbündnisse wären möglich.
In der ersten ZDF-Hochrechnung liegt die SPD mit 22,8 Prozent knapp vor den Grünen mit 22,2 Prozent. Damit dürfte es weiterhin spannend bleiben.
Berlin-Wahl 2021: Wahlberechtigte stehen noch immer Schlange
Update vom 26. September, 19.39 Uhr: Wählerinnen und Wähler, die um 18 Uhr vor den Wahllokalen in Schlangen standen, dürfen ihre Stimme noch abgeben. Doch um 19 Uhr warteten immer noch viele Wahlberechtigte darauf, ihre Kreuze machen zu können. „Hier stehen noch mindestens 100 Leute. Bei anderen Wahllokalen ist es genau das Gleiche, höre ich von Kollegen“, sagte die Leiterin eines Wahllokals in Pankow laut ntv. Ein Grund für die Verzögerung ist, dass dem Lokal bereits am Nachmittag die Stimmzettel für die Bundestagswahl ausgegangen sind und diese erst wieder geliefert werden mussten.
Eine weitere Ursache für die Verzögerung ist demnach auch, dass die Menschen länger als sonst in den Wahlkabinen sind, weil sie sich die verschiedenen Wahlzettel anschauten. Hinzu kommen die coronabedingt notwendigen Hygienemaßnahmen und dass viele Wahlhelfer abgesprungen sind, die durch Nachrücker ersetzt werden mussten.
Update vom 26. September, 19.15 Uhr: CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner sagte in einer ersten Reaktion auf die Prognosen, man sei angetreten, „um diesen Senat abzulösen und das bleibt weiter unser Ziel“. Doch er räumte auch ein, sich mehr erhofft zu haben. „Eins gehört dann auch zur Wahrheit. Der Wind drehte ganz schön“, sagte Wegner. Er beklagte fehlenden Rückenwind vom Bund.
Update vom 26. September, 18.57 Uhr: Die Grünen-Spitzenkandidatin in Berlin, Bettina Jarasch, hat sich begeistert über die Prognosen nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus gezeigt. „Berlin hat gewählt und es ist großartig“, sagte Jarasch am Sonntagabend in einer ersten Reaktion. Noch gebe es nur Prognosen, doch „es sind unglaubliche Prognosen“. Die Grünen hätten eine Aufholjagd ohne gleichen hingelegt. „Ich bin völlig überwältigt.“

SPD-Spitzenkandidatin in Berlin Franziska Giffey zeigt sich optimistisch. „Wir sind an einem Punkt, wo alles rauskommen kann“, sagte die SPD-Landesvorsitzende am Sonntag vor Parteianhängern in Berlin. Mit Raed Saleh habe sie und wolle weiterhin für sozialdemokratische Werte kämpfen, sagte Giffey an der Seite ihres Co-Vorsitzenden.
Berlin-Wahl 2021: Erste Prognosen deuten ein Zweikampf zwischen SPD und den Grünen an
Update vom 26. September, 18.04 Uhr: Die Wahllokale sind geschlossen, die ersten Prognosen für die Abgeordnetenhauswahl in Berlin stehen fest. Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der SPD und der Grünen ab.
Die Grünen kommen laut ARD mit ihrer Spitzenkandidatin Bettina Jarasch auf 23,5 Prozent. Die SPD mit Franziska Giffey steht bei 21,5 Prozent. Die CDU von Spitzenkandidat Kai Wegner kommt auf 15,0 Prozent. Die Linke kommt auf 14,5 Prozent. Fast gleichauf liegen FDP und AfD mit 7,5 beziehungsweise 7,0 Prozent.
Das ZDF dagegen sieht die SPD mit 23,0 Prozent vorne. Die Grünen liegen mit 22 Prozent knapp dahinter. Die CDU ist mit 17,0 Prozent drittstärkte Kraft.
Berlin wurde in den vergangenen Jahren von einem rot-rot-grünen Bündnis unter Führung der SPD regiert. Nach den Prognosen wäre eine Fortsetzung dieser Koalition rein rechnerisch möglich. Giffey hatte sich zuletzt aber nicht klar dazu bekannt und die Koalitionsfrage offengelassen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller trat am Sonntag nicht wieder zur Abgeordnetenhauswahl an, er wollte als Spitzenkandidat der Berliner SPD in den Bundestag einziehen.
Update vom 26. September, 17.00 Uhr: Die Wahllokale werden nicht um 18 Uhr schließen. Es zählt die letzte Wählerin oder der letzte Wähler, der um 18 Uhr in der Schlange vor dem Wahllokal steht. Diejenige oder derjenige darf noch wählen. Das sei so vorgeschrieben, sagte der Sprecher der Landeswahlleitung, Geert Baasen, dem Tagesspiegel. Wer sich allerdings nach 18 Uhr anstellt, darf nicht mehr wählen.
Update vom 26. September, 16.40 Uhr: Nicht nur in Berlin wird heute gewählt. Natürlich steht vor allem auch die Bundestagswahl im Fokus. Alle Informationen, Ergebnisse und Entwicklungen können Sie heute Abend in unserem Live-Ticker zur Bundestagswahl 2021 nachlesen.
Berlin-Wahl 2021: Lange Schlangen vor den Wahllokalen
Update vom 26. September, 16.30 Uhr: Vor vielen der insgesamt 2257 Berliner Wahllokale müssen Wahlberechtigte lange warten, obwohl die Zahl der Briefwählerinnen und -wähler voraussichtlich hoch ist. Ein Grund dafür ist auch, dass in einigen Wahllokalen die Stimmzettel ausgegangen sind und sich der Nachschub wegen des Berlin-Marathons verzögert. Das hinterlässt keinen guten Eindruck.
Der Bundeswahlleiter antwortete auf Fragen dazu bei Twitter: Die Landeswahlleiterin habe mitgeteilt, dass in Wahllokalen in Berlin Zweitstimmzettel der Wahl zum Abgeordnetenhaus fehlen. Wahllokale hätten, wie sich erst am Wahltag herausstellte, Zweitstimmzettel eines anderen Bezirks erhalten. Die Bundestagswahl sei davon aber nicht betroffen.
Update vom 26. September, 15.40 Uhr: Das Bezirksamt Mitte befürchtet offenbar Zeitprobleme für einige Wählerinnen und Wähler. Via Twitter verbreitete es einen Aufruf. „Bitte beachten: Für das Wahllokal 100, 48. Grundschule in der Boyenstraße beträgt die Wartezeit aktuell über 2 Stunden. Bitte machen Sie sich so schnell wie möglich auf den Weg zum Wahllokal & planen Sie eine längere Wartezeit ein. Vielen Dank!“
Update vom 26. September, 15.31 Uhr: Geduldig warten musste auch der scheidende Regierende Bürgermeister Michael Müller. Der SPD-Politiker, der sich in die Bundespolitik verabschiedet und für den Bundestag kandidiert, reihte sich am Sonntagmittag am Wahllokal in der Dudenstraße im Berliner Stadtteil Kreuzberg in die Warteschlange ein. Nach einer knappen halben Stunde konnte Müller seine Stimme abgeben.
Berlin-Wahl 2021: Chaos nach Mega-Pannen! Vielerorts gehen die Stimmzettel aus
Update vom 26. September, 15.00 Uhr: Die Pannenserie in Berliner Wahllokalen reißt nicht ab. Nach einem Bericht des Tagesspiegel sind im Stadtteil Wilmersdorf im Wahllokal in der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek die Stimmzettel ausgegangen. Daher müssen rund 100 Menschen ausharren, bis Nachschub geliefert wird. Der Zeitung zufolge unternahm eine Wahlhelferin den Versuch, mit dem Taxi zum Rathaus zu fahren, um dort neue Stimmzettel zu besorgen. Allerdings konnte die Frau kein Fahrzeug ordern, möglicherweise sind die Taxiunternehmen aufgrund des parallel zu den Wahlen stattfindenden Marathons ausgebucht. Im benachbarten Wahllokal in der Sigmaringerstaße 1, die ebenfalls im Stadtteil Wilmersdorf liegt, sind die Wahlzettel wohl ebenfalls ausgegangen. Auch hier ist wegen der Marathonveranstaltung nicht sicher, ob Nachschub rechtzeitig eintritt.
Update vom 26. September, 14.50 Uhr: Zum Wählen im Wahllokal soll man seinen Ausweis mitbringen. Doch was ist, wenn dieser abgelaufen ist? In Berlin kein Problem, berichten mehrere Medien. Persönliche Informationen wie Foto und Adresse reichten aus, um einen Wähler zu identifizieren, schreibt etwa der RBB. Und es gibt auch einen Hintergrund: Seit Wochen sei es in der Hauptstadt schwierig, Termine in Bürgerämtern zu bekommen. Wegen der Corona-Pandemie und Personalproblemen stauten sich Tausende Termine. Entsprechend hätte es für einige schwer werden können, einen gültigen Ausweis vorzulegen.
Berlin-Wahl 2021: Erste Zahlen zur Wahlbeteiligung
Update vom 26. September, 13.57 Uhr: Berlin Landeswahlleiterin hat erste Erkenntnisse über die Wahlbeteiligung in der Hauptstadt veröffentlicht. Bis 12.00 Uhr hatten 27,4 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 blieb die Wahlbeteiligung nahezu gleich hoch. Vor vier Jahren hatten um diese Uhrzeit 27,2 Prozent bereits gewählt. Noch immer bilden sich vor den insgesamt 2257 Berliner Wahllokale lange Schlangen.
Berlin-Wahl 2021: Mega-Panne in Wahllokalen – Stimmen für ungültig erklärt
Update vom 26. September, 13.16 Uhr: Panne in mehreren Berliner Wahllokalen: Aufgrund vertauschter Stimmzettel kam es in den Bezirken Friedrichshain/Kreuzberg sowie Charlottenburg/Wilmersdorf zu Verzögerungen. Einige Stimmen mussten für ungültig erklärt werden, da Bürgerinnen und Bürger auf dem falschen Stimmzettel abgestimmt hatten.
Laut Angaben der betroffenen Wahlteams lagen in den Wahllokalen 404, 407 und 408, die sich in der Spartacus Grundschule in Friedrichshain befinden, ausschließlich Stimmzettel für den Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf vor. Das hatte Folgen, die Wahllokale mussten bis zur Nachlieferung der Stimmzettel für Friedrichshain/Kreuzberg schließen. Anschließend wurde dort die Wahl mit Verzögerungen fortgesetzt.
Update vom 26. September, 12.49 Uhr: Die Warteschlangen vor vielen Berliner Wahllokalen werden länger. Einige Wähler fürchten schon um ihre Stimmabgabe. „Was passiert, wenn um 18.00 noch immer viele Menschen vor den Wahlbüros stehen, die noch nicht rein konnten? GS Rüdesheimer Str. der Schulhof ist voll, Wartezeit ca. zwei Stunden, nur zwei Kabinen. Nicht zu fassen“, schrieb eine Twitter-Userin über ihre Erfahrungen am Wahl-Sonntag. Doch die Angst ist unbegründet: Laut der Bundeswahlordnung können alle Wählerinnen und Wähler, die sich vor 18 Uhr in der Schlange angestellt haben, auch noch nach 18 Uhr ihre Stimme abgeben. Zudem ist bis zur Schließung der Wahllokale noch mehrere Stunden Zeit, erfahrungsgemäß schwächt der Andrang bis dahin wieder ab.
Berlin-Wahl 2021: Wahllokal im Bezirk Mitte muss die Feuerwehr rufen
Update vom 26. September, 11.25 Uhr: Zu einem Feuerwehreinsatz kam es in zwei Berliner Wahllokalen. Die elektronische Schließanlage streikte, daher konnte die Wahlhelfer das Gebäude der Mensa Nord des Studierendenwerkes nicht rechtzeitig öffnen. Dort befinden sich die Wahllokale 102 und 106 des Bezirks Mitte. „Wir mussten die Feuerwehr rufen, die mit dem Notschlüssel das Gebäude öffnen konnte“, erklärte Wahlvorsteher Alexander Radebach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Mit Verspätung konnten die Wahllokale doch noch öffnen, laut Radebach konnten alle wartenden Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgeben.

Update vom 26. September, 11.01 Uhr: Bei der Berlin-Wahl traten in einigen Wahllokalen offenbar kleinere Probleme auf. Die Geschäftsstelle der Landeswahlleiterin sagte dem Tagesspiegel, dass man aufgrund der Absage mehrerer Wahlhelfer kurzfristig Nachbesetzungen organisieren musste. Stellenweise bildeten sich Schlangen vor den Wahllokalen. Dies könnte auch an den Corona-Maßnahmen sowie dem umfangreichen Wahlprozess mit insgesamt vier Stimmzetteln liegen. Laut der Berliner Landeswahlleitung habe es in der Stadt nie zuvor mehr Abstimmungen an einem einzigen Tag gegeben.
Berlin-Wahl 2021: Wahltag und Marathon sorgen für Großeinsatz in der Hauptstadt für die Polizei
Update vom 26. September, 9.43 Uhr: Für die Berliner Polizei bringt der Wahltag viel Arbeit mit sich. Insgesamt 1750 Polizisten sind im Einsatz, um den sicheren und reibungslosen Ablauf der Bundestagswahl und Berlin-Wahl in der Hauptstadt zu gewährleisten. Zudem findet heute auch der Berlin-Marathon statt.
Update vom 26. September, 8.22 Uhr: Seit einigen Minuten haben die Wahllokale in Berlin geöffnet. Bis 18 Uhr dürfen alle Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben.
Berlin-Wahl 2021: Bleibt die SPD stärkste Kraft? Grüne in Umfragen auf Rang zwei
Erstmeldung vom 26. September, 7.31 Uhr: Berlin – Am 26. September wird in Berlin nicht nur ein neuer Bundestag gewählt. Etwa 2,5 Millionen Berlinerinnen und Berliner sind aufgerufen, ihre Stimme* für das dortige Landesparlament abzugeben - was dort Abgeordnetenhaus* genannt wird. Die Hauptstadt bekommt damit einen neuen regierenden Bürgermeister. Denn der amtierende Regierungschef Michael Müller (SPD) tritt nicht mehr an. Die frühere Bundesministerin Franziska Giffey könnte seine Nachfolgerin werden.
Müller tritt für den Bundestag an und scheidet somit als Kandidat für das Bürgermeisteramt aus. Franziska Giffey soll nun dafür sorgen, dass die SPD* die Macht im Senat behält. Dafür setzen die Sozialdemokraten auf eine der Bevölkerung bekannten, aber nicht unumstrittenen Spitzenkandidatin. Giffey hatte im Frühjahr 2021 ihr Amt als Bundesfamilienministerin wegen Plagiatsvorwürfen rund um ihre Dissertation aufgegeben.
Trotz dieser Störgeräusche liegt die SPD in den Umfragen zur Berlin-Wahl vorne und scheint ihr Ergebnis von 2016 (21,55 Prozent) verbessern zu können. Zwischenzeitlich hatten auch die Grünen* Ambitionen auf den Regierungssitz angemeldet. In den Umfragen kurz vor der Wahl* rangierte die Partei zwischen 18 und 20 Prozent und damit leicht besser als auf Bundesebene. Bettina Jarasch tritt für die Grünen als Spitzenkandidatin an. Die gebürtige Augsburgerin, die für das Studium nach Berlin kam, sitzt seit 2016 im Abgeordnetenhaus und war zuvor fünf Jahre lang Landesvorsitzende ihrer Partei.
Berlin-Wahl 2021: CDU will raus aus der Opposition - „Deutschland-Koalition“ mit SPD und FDP?
Die CDU* schickt Kai Wegner ins Rennen und kämpft dafür, die bestehende rot-rot-grüne Regierung abzulösen. Der 49-jährige Versicherungskaufmann ist seit 2005 Bundestagsabgeordneter und baupolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Einer schwarz-grünen Koalition gegenüber zeigte er sich generell offen, aber auch skeptisch - so nannte er die Berliner Grünen eine „zweite Linkspartei mit grünem Anstrich“. Favorisieren würde Wegner eine Koalition mit SPD und FDP. In den Umfragen vor der Wahl lagen die Christdemokraten allerdings nur auf Rang drei.
Die letzten Bürgermeister in Berlin
seit 2014: Michael Müller (SPD)
2001 bis 2014: Klaus Wowereit (SPD)
1991 bis 2001: Eberhard Diepgen (CDU)
Berlin-Wahl 2021: FDP will „Deutschland-Koalition“, Linke Fortführung von R2G
Die FDP liegt bei den Meinungsforschungsinstituten vor der Wahl unter ihren Umfrage-Ergebnissen auf Bundesebene*. Die aktuell kleinste Fraktion im Abgeordnetenhaus geht mit Spitzenkandidat Sebastian Czaja in die Berlin-Wahl. Auch die FDP favorisiert eine Deutschland-Koalition mit CDU und SPD - welche die Linkspartei verhindern will.
Die Linke will weiterhin mit der SPD und den Grünen regieren und setzt mit Klaus Lederer auf einen der beliebtesten Politiker Berlins. Der 47-Jährige ist seit 2016 Kultursenator und damit als einziger der Spitzenkandidaten aktives Mitglied der aktuellen Landesregierung. Weil keine Partei mit der AfD koalieren möchte, wird die Partei um Spitzenkandidatin Kristin Brinker in der Opposition bleiben. Aktuelle Umfragen sehen die AfD auf dem vorletzten Platz. Am Wahltag halten wir Sie in diesem Ticker zu allen wichtigen Entwicklungen rund um die Berlin-Wahl auf dem Laufenden. Stets aktualisierte Zahlen liefert zudem unser Ergebnis-Text zur Berlin-Wahl. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA