1. rosenheim24-de
  2. Politik

Trump bricht ungeschriebenes Gesetz - Hillary teilt geheimen Brief von George Bush: „Lass dich nicht vom Kurs abbringen“

Erstellt:

Von: Marcus Giebel

Kommentare

Es gehört in den USA zum guten Ton, als scheidender Präsident seinem Nachfolger die Einarbeitung zu erleichtern. Daran erinnert Hillary Clinton nun ihre Follower und besonders Donald Trump.

Washington D.C./München - In den vergangenen vier Jahren hat Donald Trump* mit so einigen US-Traditionen gebrochen. Ganz zu schweigen von den Manieren, die als Inhaber des wichtigsten Amtes im Staat eigentlich selbstverständlich sein sollten. Und auch in seinen voraussichtlich letzten Wochen im Weißen Haus* wird der US-Präsident* daran ganz offensichtlich nichts ändern wollen.

Den Wahlsieg* seines Kontrahenten Joe Biden* will er vor Gericht anfechten, ein versöhnliches Telefonat samt Gratulation - wie es unter Amtsinhaber und Nachfolger in den USA usus ist - scheint ihm in keinster Weise vorzuschweben. Deshalb wird der künftige mächtigste Mann der Welt* auch auf eine nette Botschaft verzichten müssen, wie sie wohl viele seiner Vorgänger beim Einzug in den Regierungssitz vorfanden.

Clinton-Breitseite gegen Trump: Bush hinterließ handschriftliche Notiz bei Machtübergabe an ihren Mann

Etwa Bill Clinton, dem es als bislang letztem Herausforderer gelang, den amtierenden Machthaber zu besiegen und abzulösen. Als er am 20. Januar 1993 erstmals das Oval Office* betrat, erwartete ihn dort eine handschriftliche Notiz des abgewählten George H. W. Bush.

Die bereits nach dessen Tod 2018 veröffentlichten Sätze des Republikaners postete Bills Gattin Hillary Clinton nun via Instagram und schrieb dazu als unmissverständliche Botschaft an den sturen Trump: „So macht man das in Amerika.“ Es seien wohlwollende Worte gewesen, die da an ihren Mann adressiert wurden.

Hillary Clinton spricht bei einer Wahlkampfdebatte und Donald Trump hört ihr zu.
Ob er diesmal auch so gut zuhört? Bei den Wahlkampfdebatten 2016 folgte Donald Trump Hillary Clinton auf Schritt und Tritt durch das Studio. © Rick Wilking/afp

Clinton-Breitseite gegen Trump: Bush-Brief bei Instagram veröffentlicht

In dem mit „George“ unterzeichneten Schriftstück heißt es: „Lieber Bill, als ich gerade dieses Büro betrat, habe ich das gleiche Gefühl des Staunens und des Respekts empfunden wie vor vier Jahren. Ich weiß, dass es dir genauso ergehen wird. Ich wünsche dir hier großes Glück. Niemals habe ich mich einsam gefühlt, so wie viele andere Präsidenten es beschrieben haben.“

Und weiter: „Es wird harte Zeiten geben, die noch schwieriger werden durch die Kritik, die du möglicherweise als unfair ansehen wirst. Ich bin nicht gut darin, einen Rat zu geben: Aber lass‘ dich von dieser Kritik nicht entmutigen oder gar vom Kurs abbringen. Du wirst unser Präsident sein, wenn du diese Nachricht liest. Ich wünsche dir alles Gute. Ich wünschen deiner Familie alles Gute.“

Clinton-Breitseite gegen Trump: Bush-Brief demonstriert Verlieren mit Würde

Der Brief endet mit den Worten: „Nun ist dein Erfolg auch der Erfolg unseres Landes. Ich drücke dir fest die Daumen. Viel Glück.“ Diese letzten Sätze hebt Hillary Clinton heraus, weil sie auf besondere Weise demonstrieren, wie man mit Würde verliert und abtritt.

Sie selbst schließt mit einer weiteren Botschaft in Richtung des Mannes, gegen den sie 2016 trotz fast drei Millionen mehr Stimmen bei der Wahl unterlegen war: „Seit dem Beginn haben die amerikanischen Präsidenten den Willen der Menschen akzeptiert und sich an einer friedlichen Machtübergabe beteiligt. Das macht unsere Demokratie so einzigartig und beständig.“

Was sie nicht schreibt, aber ebenso meinen könnte: Die US-Demokratie wird natürlich auch einen Präsidenten Trump überstehen. Auch wenn das nun erst noch zu beweisen ist. (mg) *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

Auch interessant

Kommentare