COP26: Greta Thunberg mischt Klimakonferenz in Glasgow auf
Tag vier der UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow. Fast alles dreht sich um Greta Thunberg.
Glasgow – Seit Sonntag (31.10.2021) findet in Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz (COP26) statt. Am vierten Tag der Konferenz in Schottland ging es in erster Linie um Finanzierungsfragen des Klimaschutzes. Mit dabei war auch Mark Carney, der frühere Vorsitzende der Bank von England.
Dieser traf bei dem Treffen auf die Umweltaktivistin Greta Thunberg*. Thunberg und Carney in einem Raum zu sehen, war für viele Menschen vor Ort ein Highlight. Während der renommierte Manager Carney sich für Kompensationsgeschäfte stark machte, widersprach ihm Greta Thunberg und kritisierte die Klimapolitik der Mächtigen.
COP26: Greta Thunberg erhebt schwere Vorwürfe auf UN-Klimagipfel
Auf einer Demonstration von Klima-Aktivst:innen am Rande der COP26 in Glasgow* zeigte Thunberg dann nochmal ihre Haltung gegenüber der Klimapolitik der UN-Klimakonferenz. In ihrer Rede warf sie den auf der COP26 vertretenen Regierungen vor, keinen ernsthaften Kampf gegen den Klimawandel führen zu wollen. Sie würden lediglich so tun, als würden diese den Klimawandel ernst nehmen.
Wie Mitschnitte der Demonstration auf der Plattform Youtube zeigen, skandierte Thunberg: „Steckt euch eure Klima-Krise in den A****“. Ein weiterer Kritikpunkt der Aktivisten war, dass die ärmeren Nationen zu wenig Mitspracherecht bei der COP26 bekommen würden. Und das, obwohl diese die Auswirkungen der Klima-Krise am stärksten zu spüren bekämen. Auch die Einbindung von Finanzkapital wird von den Aktivst:innen kritisch betrachtet. Sie befürchten sogenanntes „Greenwashing“.
COP26 in Glasgow: Private Investoren bringen 130 Billionen Doller auf
Während die Vertreter ärmerer Länder an die großen Industrienationen und Geldgeber appellieren, feiert Mark Carney den vermeintlichen Erfolg der Initiative „Net-Zero“. Die in der Initiative vertretenen Finanzunternehmen verpflichten sich zu einer Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Insgesamt wurden so bereits 130 Billionen US-Dollar an privatem Kapital für den Klimaschutz* mobilisiert. Ziel ist, die Treibhausgase bis 2050 auf null zu reduzieren. Derzeit stehen mehr 450 Unternehmen aus 45 Ländern hinter der Initiative.
Die ärmeren Nationen sind trotzdem unzufrieden mit den bisherigen Fortschritten der COP26*. Als erschreckend und enttäuschend bezeichnete Sonam Phuntsho Wangdi die bisher erzielten Fortschritte der Konferenz. Er ist Vorsitzender der weniger „entwickelten“ Länder bei der COP26, das berichtet Bloomberg. Er bekräftigte weiter „Wir können nicht länger warten“. Am fünften Tag der COP26 werden Ozeane und Küstenregionen im Vordergrund stehen. Ob sich die Wogen zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern wieder glätten werden, bleibt abzuwarten. (Lucas Maier) *fr.de ist Teil vom IPPEN.MEDIA.