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Hannelore Kraft: Rücktritt nach Wahlschlappe in NRW

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Von: Franz Rohleder

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Hannelore Kraft zieht die Konsequenz aus der Wahl 2017 in NRW: Sie verkündet ihren Rücktritt von allen SPD-Ämtern und als stellvertretende Bundesvorsitzende.
Hannelore Kraft zieht die Konsequenz aus der Wahl 2017 in NRW: Sie verkündet ihren Rücktritt von allen SPD-Ämtern und als stellvertretende Bundesvorsitzende. © dpa

Düsseldorf - Wahl 2017 in NRW: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft verkündet ihren kompletten Rücktritt aus der Politik. Sie legt alle Parteiämter nieder.

Nach der Niederlage bei der NRW-Wahl 2017 schmeißt Noch-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hin. Sie verkündete am frühen Sonntagabend ihren Rücktritt von allen SPD-Parteiämtern und als stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei. In Düsseldorf sagte sie vor SPD-Anhängern:

„Liebe Genossinnen und Genossen. Liebe Freundinnen und Freunde. Das ist kein guter Tag für die Sozialdemokratie in Nordrhein-Westfalen. Aber zuallererst geht mein Glückwunsch an den Wahlsieger Armin Laschet. Ich wünsche ihm eine gute Hand für unser Land. Mein Dank geht in diesen Minuten an die Partei, die gekämpft hat. Überall. Viel unterwegs war., Es hat nicht gereicht. Wir haben das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler nicht mehr gewinnen können. Ich bedanke mich bei denen, die uns bei dieser Wahl unterstützt haben. Auch aus Berlin und aus anderen Bundesländern. Es gab einen engagierten Einsatz, aber es hat nicht gereicht.

Wir haben eine Wahlkampf geführt, bei dem es fast ausschließlich um landespolitische Themen ging. Darum hatte ich auch Berlin gebeten, uns hier über Landespolitik entscheiden zu lassen.  Und diese Entscheidung ist zu unseren Ungunsten sehr klar ausgefallen. Es macht mich traurig, das viele ihren Wahlkreis nicht wieder gewonnen haben. Und ich muss sagen: Die Entscheidungen, die getroffen worden sind, dafür übernehme ich persönlich die Verantwortung. Und deshalb werde ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Landesvorsitzende der SPD und als stellvertretende Bundesvorsitzende zurücktreten, damit die NRW eine Chance auf einen Neuanfang hat. Ich wünsche meiner Partei weiterhin alles Gute. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin fest davon überzeugt: Wir haben in den letzten sieben Jahren das Land Schritt für Schritt nach vorne gebracht. Leider konnten wir es den Wählerinnen und Wählern nicht vermitteln. Herzlichen Dank an Euch alle: Und: Glück auf!“

Die aktuellen Informationen finden Sie im Ticker zur Landtagswahl 2017 in NRW.

Hannelore Kraft bei Wahl 2017 in NRW abgewählt: SPD sackt auf 30 Prozent ab

Die CDU hat nach der ersten Hochrechnung der ARD bei der Landtagswahl 2017 in Nordrhein-Westfalen gesiegt. Die Christdemokraten mit Spitzenkandidat Armin Laschet kamen demnach am Sonntag in NRW auf 33,0 Prozent. Die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sackte auf 31,5 Prozent ab. Die Grünen kamen auf 6,2 Prozent, die FDP auf 12,5, die AfD auf 7,4. Die Linke muss mit 4,9 Prozent um den Einzug bangen.

In Nordrhein-Westfalen stellte die SPD mit Hannelore Kraft seit 2010 die Ministerpräsidentin. Kraft regierte zunächst mit einer Minderheitsregierung mit den Grünen und seit 2012 in einer rot-grünen Koalition. Seit dem Jahr 2000 war sie Abgeordnete im Landtag von NRW. Von 2001 bis 2005 war sie zunächst SPD-Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und später Ministerin für Wissenschaft und Forschung. Von 2005 bis 2010 war sie Oppositionsführerin im Landtag von Düsseldorf und Fraktionsvorsitzende der SPD.

Zeitweise wurde Hannelore Kraft als Kanzlerkandidatin der SPD gehandelt. Ende 2013 betonte sie auf einer Sitzung der nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsfraktion: „Ich werde nie, nie als Kanzlerkandidatin antreten. Ich bleibe in Nordrhein-Westfalen. Darauf könnt ihr euch verlassen.“

Wahl 2017 in NRW: Video zum Rücktritt von Hannelore Kraft

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