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Alterspräsident Markwort eröffnet Landtag - mit ungewöhnlich langer Rede

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Alterspräsident Helmut Markwort bei der konstituierenden Sitzung des 18. Bayerischen Landtags.
Alterspräsident Helmut Markwort bei der konstituierenden Sitzung des 18. Bayerischen Landtags. © dpa / Sven Hoppe

Die bayerischen Abgeordneten kamen zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Alterspräsident Markwort ließ sich dabei einen Scherz nicht nehmen.

München - "Fakten, Fakten, Fakten" hieß der Ausspruch, mit dem Helmut Markwort als Chefredakteur das Magazin "Focus" populär gemacht hat. Als Alterspräsident des neuen bayerischen Landtags überzieht der FDP-Mann Markwort am Dienstag die Abgeordneten mit einem Mix aus Fakten und Meinung, der ungewöhnlich für die Eröffnungsrede eines bayerischen Landtags ist.

Erster protokollierter Lacher der Legislaturperiode

Markwort startet damit einen Monat vor seinem 82. Geburtstag seine vierte Berufslaufbahn. Nach Journalist, Unternehmer und Schauspieler mit einem aktuellen Engagement in Mainz ist er jetzt Berufspolitiker. Seine Rede eröffnet die Legislaturperiode. Markwort sorgt darin auch für den ersten protokollierten Lacher der neuen Legislatur, als er "zum Schluss meiner kurzen Rede" sagt. 

Markwort: „Noch niemals haben so viele Menschen in Bayern in einer Wahl abgestimmt.“

Tatsächlich hält der am 8. Dezember 1936 in Darmstadt geborene Journalist eine ungewöhnlich lange Rede. Und er packt nach seinem "Fakten, Fakten, Fakten"-Motto viele Zahlen hinein. Er benennt die genaue Zahl der Menschen, die an der Landtagswahl am 14. Oktober teilgenommen haben - "noch niemals zuvor haben so viele Menschen in Bayern in einer Wahl abgestimmt". Und er ordnet die bayerische Verfassung historisch ein - sie sei drei Jahre älter als das Grundgesetz der Bundesrepublik und habe 42 Artikel mehr.

Markwort: „Kontroverse, aber faire Auseinandersetzungen“

Doch Markwort hat auch das Bedürfnis, als ältester Abgeordneter einen Appell an die Abgeordneten zu richten. "Dieses Parlament soll ein Musterbeispiel werden für kontroverse, aber faire Auseinandersetzungen", fordert der FDP-Mann. Ein Hinweis, der wohl vor allem den erstmals in den Landtag eingezogenen Abgeordneten der AfD gilt, aber auch den anderen Parteien für ihren Umgang mit der AfD.

Übermacht des Beamtentums

Markwort nimmt es in seiner Rede gleich mal mit den bayerischen Beamten auf. 205 gewählten Abgeordneten stünden mehr als 5000 Beamte gegenüber. "Wir sind das Volk, aber unsere Chancen sind nicht gut", sagt Markwort über die Übermacht des Beamtentums. Dabei wünsche er nichts mehr, als dass der Landtag eine "einfache Sprache" pflege und diese nicht vom Beamtendeutsch erstickt werde.

Den Ticker zur Bayern-Wahl, den Koalitionsverhandlungen und der konstituierenden Sitzung des Landtags finden Sie hier.

AFP

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