Seit Wochen veranstaltet die Partei des aus dem Land geflohenen pro-russischen Oligarchen Ilan Shor Proteste gegen die pro-westliche Regierung Moldaus. Am Sonntag (12. März) versammelten sich bei einer unter anderem von Shor organisierten Demonstration in Chisinau erneut tausende Menschen vor dem Parlament und versuchten, zum Regierungssitz zu gelangen. Die Regierung Moldaus hat Moskau wiederholt vorgeworfen, mithilfe von als regierungskritische Demonstranten getarnten Saboteuren einen gewaltsamen Umsturz der Regierung herbeiführen zu wollen. Russland weist die Vorwürfe zurück.
Update vom 13. März, 15 Uhr: Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich skeptisch zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses des Bundestags zur deutschen Russland-Politik vor der russischen Invasion in der Ukraine geäußert. „Ich glaube, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen ist dann hilfreich, wenn es um Fakten geht“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses bei der Vorstellung des Buches „Die Moskau-Connection“ der Journalisten Reinhard Bingener und Markus Wehner.
Bei der Bewertung der Russland-Politik gehe es aber vor allem um politische Einschätzungen. Ein Politiker wie der frühere SPD-Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würde in einem solchen Ausschuss wahrscheinlich auch nur sagen, dass er aus damaliger Sicht das Richtige getan habe, es rückblickend aber anders bewerte, so Strack-Zimmermann. „Deswegen verstehe ich diesen politischen Ansatz. Ich glaube allerdings, dass ein Untersuchungsausschuss das Problem nicht löst.“
Update vom 13. März, 13.41 Uhr: Vertreter Russlands und der UN verhandeln an diesem Montag (13. März) über eine Fortsetzung des Getreideabkommens. Die Gespräche in Genf sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden. Das Abkommen läuft am 19. März aus, wenn Russland keiner neuen Verlängerung zustimmt.
Moskau verlangt im Gegenzug größere Unterstützung für seine eigenen Exportgeschäfte. Das Abkommen war im Juli 2022 unter Vermittlung der UN und der Türkei unterzeichnet worden, um die sichere Ausfuhr von ukrainischem Getreide durch einen Schutzkorridor im Schwarzen Meer zu ermöglichen.
Es erlaubt es Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert.
Update vom 13. März, 12.09 Uhr: Die Ukraine ist infolge des russischen Angriffskriegs zum drittgrößten Rüstungsimporteur weltweit geworden. Seit ihrer Unabhängigkeit 1911 führte die ehemalige Sowjetrepublik nur wenige schwere Waffen ein – 2022 änderte sich das durch die Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch und die Rüstungsimporte nahmen zu.
Das geht aus einem Bericht des Friedensforschungsinstitut Sipri aus Stockholm hervor. Vor der Ukraine liegen nur Katar und Indien. Die wichtigsten Lieferanten an Kiew im Ukraine-Krieg waren die USA sowie aus Europa Polen und Deutschland. Die Lieferungen seien von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen gewesen, die russische Offensive zu stoppen, heißt es im Sipri-Bericht. Russland habe sich dagegen fast ausschließlich auf selbst hergestellte Waffen gestützt, aber auch unbemannte Luftfahrzeuge und fliegende Bomben aus dem Iran besorgt.
Update vom 13. März, 11.11 Uhr: Chinas Präsident Xi Jinping will nach Moskau reisen, um dort seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu treffen. Das Treffen könnte schon kommende Woche stattfinden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider.
Seit Kriegsbeginn bemüht sich Russland, seine Beziehungen zu China zu stärken. Beide Länder verbindet ein sehr angespanntes Verhältnis zu den USA. Die Regierung in Peking hat den russischen Angriff auf die Ukraine bislang weder begrüßt noch verurteilt. Am 24. Februar legte Peking einen „Zwölf-Punkte-Plan“ vor, der unter anderem Friedensverhandlungen zwischen Kiew und Moskau fordert.
Update vom 13. März, 10.01 Uhr: Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ist sich sicher: Alexander Lukaschenko sei ein „Komplize“ beim russischen Überfall auf die Ukraine und „führt alle Aufträge von Putin aus“, sagte Swetlana Tichanowskaja im Deutschlandfunk. Der Machthaber verkaufe Stück für Stück die Unabhängigkeit Belarus‘.
Lukaschenko regiert in der ehemaligen Sowjetrepublik bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Von Kritikern wird er als „letzter Diktator Europas“ bezeichnet. Er stellt Belarus als Aufmarschgebiet für den russischen Angriffskrieg zur Verfügung. Tichanowskaja hatte 2020 gegen Lukaschenko kandidiert. Inzwischen lebt sie in Litauen im Exil. In ihrer Heimat wurde sie zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Update vom 13. März, 9.33 Uhr: Die Regierung in London will in den kommenden zwei Jahren knapp fünf Milliarden Pfund (umgerechnet etwa 5,65 Milliarden Euro) in seine Streitkräfte investieren. „Da die Welt unbeständiger und der Wettbewerb zwischen den Staaten intensiver wird, muss Großbritannien bereit sein, sich zu behaupten“, sagte Premierminister Rishi Sunak.
Sunak sagte, mit der Erhöhung stiegen die Rüstungsausgaben von zuletzt 2 Prozent bis 2025 auf 2,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Ziel seien 2,5 Prozent. London hatte erst Ende 2020 die höchsten Rüstungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges angekündigt. Nach Ansicht von Kritikern befindet sich die Armee allerdings in marodem Zustand. Großbritannien ist einer der größten Unterstützer der Ukraine.
Erstmeldung vom 13. März: Bachmut – Kiew hat nochmals die Bedeutung der Schlacht um Kiew unterstrichen. Wichtige russische Kräfte und Reserven würden so gebunden und erlitten erhebliche Verluste, hieß es. Auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sprach von einer „sehr schwierigen“ Lage in der Region. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben beider Seiten nicht.
Die Lage in Bachmut sei so verfahren, weil die „feindlichen“ Ukrainer „um jeden Meter“ kämpften und „endlose Reserven“ nachlieferten, erklärte Wagner-Finanzier Prigoschin. „Aber wir bewegen uns vorwärts“, zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass weiter aus seinem Telegram-Eintrag. „Wir werden der Herrlichkeit der russischen Waffen gerecht werden“, so Prigoschin, dessen Söldner im Ukraine-Krieg aufseiten des Kremlchefs Wladimir Putin kämpfen.
Die ukrainische Armee leitete eine interne Untersuchung eines mutmaßlichen Übergriffs eines Offiziers gegenüber einem Soldaten in einem Ausbildungszentrum in der Region Schytomyr ein. Das Kommando teile die Empörung über den Vorfall, teilte das Militär mit. Der Verdächtige sei suspendiert und werde bei einem Nachweis der Schuld streng bestraft. Zuvor war im Internet ein Video aufgetaucht, das angeblich zeigt, wie ein Offizier einen Soldaten misshandelt.
Gut ein Jahr nach Beginn des russischen Einmarschs ist auch die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw von Angriffen gezeichnet. „Heute leben etwa 1,1 Millionen Menschen in Charkiw, das sind halb so viele wie vor dem Krieg“, sagte Bürgermeister Ihor Terechow mit Verweis auf zahlreiche Geflohene. Rund 150.000 Einwohner seien aufgrund ständigen Beschusses obdachlos. (AFP/dpa/frs)