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Republikaner Rand Paul will US-Präsident werden

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Rand Paul unternimmt einen Anlauf auf das Weiße Haus. © AFP

Louisville - Sein Vater hat es drei Mal vergeblich versucht - jetzt unternimmt Rand Paul einen Anlauf auf das Weiße Haus. Ist der unkonventionelle Senator mehr als ein Außenseiter?

Der als Querdenker bekannte republikanische US-Senator Rand Paul will Präsident werden. Der 52 Jahre alte Augenarzt erklärte am Dienstag bei einem Auftritt in Louisville (Kentucky) seine Kandidatur für die Wahlen im November 2016. „Ich habe eine Vision für Amerika. Ich möchte Teil der Rückkehr zum Wohlstand sein“, sagte er vor jubelnden Anhängern.

Er ist der zweite Politiker, der offiziell in das Rennen um die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama einsteigt. Ende März hatte bereits der republikanische Senator Ted Cruz als erster seinen Hut in den Ring geworfen. In den kommenden Wochen dürften sich viele weitere Bewerber um die Spitzenkandidatur bei der sogenannten „Grand Old Party“ dazugesellen. Darunter etwa Jeb Bush, der Bruder und Sohn der Ex-Präsidenten George W. Bush und George Bush.

Bei den Demokraten steht bisher nur die ehemalige Außenministerin, Senatorin und First Lady Hillary Clinton erkennbar in den Startlöchern. Die Ehefrau von Ex-Präsident Bill Clinton könnte ihre Kandidatur nach US-Medienberichten bereits in den kommenden Tagen erklären. Es ist offen, ob sie innerparteiliche Konkurrenz bekommt.

Die Republikaner Paul und Cruz gelten als Lieblinge der radikalen Tea-Party-Bewegung am rechten Rand der Partei. Paul jedoch verfolgt mehr als die meisten anderen Parteikollegen eine strikt libertäre Agenda, die eine Einmischung des Staates in das Leben der Bürger weitgehend ablehnt. Er stehe für „eine Rückkehr zu einer Regierung, die von der Verfassung gebändigt wird“, erklärte er. „Die Washington-Maschine, die unsere Freiheit verschlingt und in jeden Winkel unseres Lebens eindringt, muss gestoppt werden.“

Militärinterventionen der USA im Ausland lehnt er im Prinzip ebenso ab wie die massive Sammlung privater Informationen durch Geheimdienste. „Die Daten über Eure Telefongespräche gehören Euch. Ich werde die verfassungswidrige Überwachung sofort verbieten“, versprach er. Er ist der einzige Konservative, der sich für die Legalisierung von Marihuana einsetzt.

Paul ist erst seit 2010 im Senat und damit noch in seiner ersten Amtszeit. Sein Vater Ron Paul, der 16 Jahre lang Kongressabgeordneter war, hatte sich mehrfach vergeblich um eine Spitzenkandidatur der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen beworben. Seine Agenda und die seines Sohnes sind sehr ähnlich. Experten fragen sich daher, ob sich Rand Paul aus dem Schatten seines Vaters lösen kann.

Rand Paul - „Republikaner der anderen Art“

Washington (dpa) - Rand Paul gilt bei den Republikanern als radikaler Querdenker. Der 52-jährige Augenarzt aus Kentucky vertritt zwar auch klassische konservative Ansichten - so lehnt er Abtreibungen und Homo-Ehe ab -, aber vor allem verfolgt er eine strikt libertäre Agenda: Er ist gegen die Einmischung des Staates in das Leben der Bürger. Spähangriffe von Geheimdiensten wie die NSA will er ebenso stoppen wie die Bestrafung simpler Drogendelikte oder Interventionen des US-Militärs im Ausland.

Er selbst bezeichnet sich als „ein Republikaner der anderen Art“. Andere nennen ihn einen politischen Außenseiter. Die radikale Tea-Party-Bewegung am rechten Rand der Partei mag ihn vor allem für seine Forderung strikter Haushaltsdisziplin - laut Paul darf der Staat nur Geld ausgeben, das er vorher eingenommen hat.

Wegen seiner freiheitlichen Einstellung kommt er auch bei manchen jungen Wählern gut an. Im März 2013 hatte er Furore gemacht, als er durch nahezu 13 Stunden langes Dauerreden gegen die geheimen Drohneneinsätze der Regierung protestierte. Es ist aber fraglich, ob er als Präsidentschaftskandidat in der gesamten Partei mehrheitsfähig wäre. Bereits sein Vater Ron Paul hatte mit ähnlichen politischen Positionen drei Mal vergeblich versucht, Spitzenkandidat der Partei für das Weiße Haus zu werden.

dpa

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