Scholz spricht über „unglaubliche Verluste“ im Ukraine-Krieg und gibt Prognose zu Zukunft ab
Im Osten der Ukraine kommt es zu zahlreichen Gefechten. Olaf Scholz äußert sich im Gespräch mit Bürgern zu dem Konflikt. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- „Unglaubliche Verluste“ im Ukraine-Krieg: Scholz gibt Prognose zu Zukunft ab
- Kämpfe um mehrere Regionen: Neben Bachmut attackiert Russland unter anderem Awdijiwka und Kupjansk
- Schlacht um Bachmut: Schoigu erklärt Kleinstadt im Ukraine-Krieg für strategisch wichtig
Update vom 8. März, 12.06 Uhr: Die Kämpfe der Ost-Ukraine laufen weiter - unterdessen ist die Ukraine bei einem hochrangigen Treffen in Stockholm zu Gast. Alle weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
Update vom 8. März, 7.49 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat wieder offiziell eine Audiodatei geteilt. „Alles, was östlich des Flusses Bachmutka liegt, befindet sich unter völliger Kontrolle der privaten Sicherheitsfirma Wagner“, hieß es darin. Seine Söldner hätten somit den Ostteil von Bachmut eingenommen. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben nicht. Von ukrainischer Seite gibt es bislang keine Bestätigung für diese Informationen.

Ukraine aktuell: Selenskyj-Berater dementiert Spekulationen über Nord Stream
Update vom 8. März, 6.31 Uhr: Die Ukraine hat Berichte über eine mögliche Beteiligung an der Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines zurückgewiesen. Die Ukraine habe „nichts mit dem Vorfall in der Ostsee zu tun und hat keine Informationen über ‚pro-ukrainische Sabotagegruppen‘“, twitterte der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Dienstag (7. März).
Die New York Times (NYT) hatte zuvor berichtet, dass nach Erkenntnissen der US-Regierung eine pro-ukrainische Gruppe hinter dem Sprengstoffanschlag stecke. Hinweise auf eine Verwicklung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder seines engen Umfelds gebe es nicht.
Ukraine aktuell: Spekulationen über Täter hinter Nord-Stream-Sprengungen
Als Drahtzieher der mutmaßlichen Sabotage im September 2022 wurde unter anderem Russland selbst verdächtigt. Moskau wies dies entschieden zurück und zeigte mit dem Finger auf Washington. Die US-Regierung hatte den Bau von Nord Stream 2 als geopolitisches Druckmittel des Kremls verurteilt.
Anfang Februar sorgte dann der bekannte US-Investigativreporter Seymour Hersh mit einem Bericht für Aufsehen, demzufolge US-Marinetaucher bereits im Juni Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht haben sollen. Die US-Regierung hat dies entschieden zurückgewiesen. Unabhängige Faktenprüfer haben auf Ungereimtheiten in dem Hersh-Bericht hingewiesen.
Scholz spricht über „unglaubliche Verluste“ im Ukraine-Krieg und gibt Prognose zu Zukunft ab
Update vom 7. März, 21.25 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stellt sich darauf ein, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch lange dauern könnte. „Wir müssen befürchten, dass das noch länger zugeht, obwohl wir uns natürlich jeden Tag wünschen, das ist anders“, sagte Scholz am Dienstag bei einer Fragerunde mit Bürgern im brandenburgischen Cottbus. Der Krieg sei „mit unglaublichen Verlusten“ auf beiden Seiten verbunden, sagte Scholz. Alleine Russland habe zwischen 30.000 und 100.000 Soldaten verloren. Beides wären „unvorstellbare Mengen“, sagte er.
Scholz sprach sich als Konsequenz aus der neuen Bedrohungslage für eine engere Verzahnung von Bundeswehr und Rüstungsindustrie aus, um zum Beispiel Munitionsknappheit vorzubeugen. „Wir haben früher mal gesagt: Wir bestellen so eine Waffe und die Munition, und dann 20 Jahre nichts, bis das kaputt ist, und wir bestellen eine neue“, sagte Scholz. Nun müsse man aber zu einer kontinuierlichen Produktion kommen und die Bedingungen dafür schaffen.

Ukraine aktuell: Russische Kampfjets sollen neue Bomben abgeworfen haben
Update vom 7. März, 20.10 Uhr: Dem ukrainischen Militär zufolge sollen russische Kampfjets erstmal sogenannte UPAB-1500V-Bomben über der Ukraine abgeworfen haben. Darüber berichtete das ukrainische Nachrichtenportal Defense Express. Die Geschosse, die mit einer enormen zerstörerischen Kraft einhergehen sollen, seien in der Region Tschernihiw eingesetzt worden, heißt es in dem Bericht. Russland schweigt bislang zu den Behauptungen – von unabhängiger Seite gab es bisher keine Bestätigung über den Bericht.
Ukraine aktuell: Russland konzentriert sich neben Bachmut auch auf Kupjansk und Awdijiwka
Update vom 7. März, 18.45 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben die russischen Angriffe auf die zerstörte Stadt Bachmut weiter abgewehrt, wie der Generalstab des Militärs am Dienstag in einem Lagebericht mitteilte.„Der Feind setzt seine Angriffe in Richtung Bachmut fort“, hieß es. Weiter habe man in den „Gebieten Iwaniwske, Klischtschiwka und Bachmut zurückgeschlagen“. Nach Angaben des ukrainischen Militärs konzentriert die russische Armee ihre Offensive weiterhin neben Bachmut auch auf Kupjansk, Lyman, Awdijiwka und Schachtarsk.
Ukraine aktuell: Gefechte toben in Luhansk
Update vom 7. März, 17.00 Uhr: Während die Aufmerksamkeit im Ukraine-Krieg derzeit größtenteils auf den Kämpfen in Bachmut liegt, toben auch weiter nördlich in der Oblast Luhansk Gefechte zwischen den ukrainischen und russischen Streitkräften. In den Gebieten Bilohoriwka und Kreminna gebe es „ständigen Beschuss“ durch die russische Armee, sagte Serhiy Hayday, Leiter der regionalen Militärverwaltung, im ukrainischen Fernsehen.
„Es gibt jetzt mehr Granatenbeschuss. Wir können deutlich sehen, dass sie in letzter Zeit Munition und Nachschub erhalten haben. Deshalb hat die Zahl der Angriffe mit ‚schwerer‘ Artillerie und Panzerangriffen zugenommen“, fügte Hayday hinzu.
Ukraine aktuell: Wagner-Chef Prigoschin spricht von „komplizierter“ Bachmut-Lage
Update vom 7. März, 15.30 Uhr: Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner, hat behauptet, dass sich aktuell noch zwischen 12.000 und 20.000 ukrainische Soldaten in und um Bachmut befänden. Eine anstehende Eroberung, wie vom Kreml gewünscht, sei daher „sehr kompliziert“. Seine Kämpfer würden „alles dafür tun, auch wenn wir immer noch keine Munition, militärische Ausrüstung, Waffen und Fahrzeuge erhalten haben“, sagte Prigoschin, der immer häufiger den Militärapparat kritisiert.
„Die Ukrainer laufen nicht weg. Sie sterben massenhaft für Bachmut“, sagte der Oligarch. Die Russen sollten aufhören, „sie Feiglinge zu nennen“, denn die ukrainischen Soldaten seien „die gleichen wie wir, und in ihnen fließt das gleiche Blut“. Es sind ungewohnte Worte des Wagner-Chefs, der sich seit Monaten mit den Kämpfen seiner Männer in Bachmut beschäftigt.
Ukraine aktuell: Kiew klärt Identität des mutmaßlich hingerichteten Soldaten
Update vom 7. März, 14.25 Uhr: Die ukrainische Armee hat die Identität eines mutmaßlich von russischen Soldaten erschossenen Kriegsgefangenen nach eigenen Angaben „vorläufig“ geklärt. Der auf einem Video bei seiner Erschießung gefilmte 41-Jährige gilt seit dem 3. Februar bei der umkämpften Stadt Bachmut als vermisst, teilten die Landstreitkräfte der Ukraine auf Telegram mit. Der Soldat habe in der 30. mechanisierten Brigade gedient. Eine endgültige Bestätigung könne es aber erst geben, wenn die im russisch besetzten Donezker Gebiet vermutete Leiche gefunden und übergeben werde.
Derweil hat die Bundesregierung das Video als „schockierend“ bezeichnet. „Wenn das authentisch ist, dann wäre das ein Kriegsverbrechen“, betonte ein Sprecher des Auswärtigen Amts (siehe Update vom 7. März, 7.15 Uhr).
Ukraine aktuell: Schoigu erklärt Bachmut für strategisch wichtig
Update vom 7. März, 12.25 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat noch einmal ausdrücklich auf die Bedeutung der schwer umkämpften Stadt Bachmut in der Ostukraine hingewiesen. Die Einnahme würde es den russischen Streitkräften ermöglichen, weitere Offensivoperationen in Angriff zu nehmen, sagte Schoigu der Nachrichtenagentur Reuters zufolge in einer Fernsehansprache. Die „Befreiung“ der Stadt gehe weiter.
Update vom 7. März, 11.15 Uhr: Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes schwächt die fortdauernde Verteidigung der schwer umkämpften Stadt Bachmut die Armeen beider Seiten im Ukraine-Krieg. Am Wochenende hätten die Ukrainer mutmaßlich ihre Verteidigungslinie stabilisieren können, nachdem die russischen Truppen zuvor in den Norden der Stadt eingedrungen waren, heißt es im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Versorgung werde hingegen immer schwieriger, weil wichtige Zufahrtswege zerstört seien und die Ukrainer für Nachschub zunehmend auf schlammige, unbefestigte Wege ausweichen müssten.
Wie es in Bachmut aussieht, ist weiter unklar. „Unsere Artillerie, unsere Ausrüstung und unsere Truppen sind bereits in der Stadt. Sie kontrollieren fast die Hälfte von Bachmut“, sagte Jan Gagin, Berater des von Russland eingesetzten Statthalters der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Laut Gagin „stehen die Straßen in der Gegend bereits vollständig unter der Feuerkontrolle der russischen Streitkräfte“.
Heftige Kämpfe um Bachmut: Symbolträchtige Stadt wohl zu 40 Prozent in der Hand von Russland
Update vom 7. März, 10.00 Uhr: Das US-amerikanische „Institute for the Study of War“ (ISW) hat neue Karten veröffentlicht, die die Bodenbewegungen in Bachmut am Montag (6. März) zeigen. Sie deuten darauf hin, dass die russischen Soldaten nach einer neunmonatigen Schlacht knapp 40 Prozent der symbolträchtigen Kleinstadt eingenommen haben.
Russland habe „zusätzliche Wagner-Kräfte in den Kampf geworfen“, sagte zudem der ukrainische Generaloberst Olexander Syrskyj. Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte war bereits zum dritten Mal binnen weniger Tage in Bachmut und lobte die Moral der Verteidiger: „Unsere Kämpfer verteidigen tapfer die Positionen im Norden von Bachmut und versuchen dabei, eine Einkreisung der Stadt zu verhindern.“
Update vom 7. März, 08.45 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an der Front im Osten des Landes in den vergangenen Tagen mehr als 140 russische Angriffe abgewehrt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Feind versuche weiterhin, die seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Bachmut und ihre Umgebung zu stürmen, teilte das ukrainische Militär mit. Russische Truppen hätten allein in der Nähe des Dorfes Dubowo-Wasyliwka, nordwestlich von Bachmut, 37 Angriffe gestartet.
Ukraine aktuell: Selenskyj verurteilt Video mit Erschießung eines Soldaten
Update vom 7. März, 07.15 Uhr: In seiner Videoansprache am Abend verurteilte der ukrainische Präsident Selenskyj auch die Tötung eines ukrainischen Kriegsgefangenen, der mutmaßlich von russischen Soldaten mit zahlreichen Schüssen umgebracht wurde. „Heute ist ein Video aufgetaucht dazu, wie die Besatzer bestialisch einen Kämpfer töteten, der mutig die Worte ‚Ruhm der Ukraine‘ sagte“, so Selenskyj. „Die Besetzer töten uns für die eigentliche Tatsache, dass wir Ukrainer sind. Für das einfache Wort Ukraine. Für unseren Traum einer Ukraine“, sagte Selenskyj, der Russland immer wieder als Terrorstaat bezeichnet. Die auf einem Video gezeigte Szene löste in der Ukraine Entsetzen aus.
Update vom 7. März, 06.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Einigkeit der militärischen Führung in Kiew beim Kampf um die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk im Osten des Landes bekräftigt. Es sei die einhellige Entscheidung getroffen worden, nicht zu weichen, sondern die Truppen zu verstärken, sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Er informierte darin über ein Treffen mit Generälen zur Lage um die symbolträchtige Stadt des ukrainischen Widerstandes. „Die ukrainischen Streitkräfte verteidigen jeden Teil der Ukraine und werden dies auch weiterhin tun“, sagte Selenskyj. Es werde die Zeit kommen, da jede Stadt, jedes Dorf des ukrainischen Staates befreit sein werde.
Ukraine aktuell: Kiew spricht von „großem Erfolg“ in Bachmut – in zweierlei Hinsicht
Update vom 6. März, 22.00 Uhr: Dem ukrainischen Präsidentenberater Mykhailo Podoljak zufolge habe die Armee in Bachmut „ihre Ziele erreicht“ – trotz anhaltender Kämpfe mit russischen Truppen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten „einerseits die wichtigste kampfbereite Gruppierung des Feindes zerstört“ und „andererseits die Ausbildung und das Training von Zehntausenden ukrainischer Truppen zur Vorbereitung eines Gegenangriffs ermöglicht“.
Selbst im Falle eines Rückzuges würde es sich daher um einen „großen strategischen Erfolg“ Kiews handeln, sagte Podoljak. Er wies jedoch darauf hin, dass eine solche Entscheidung noch nicht gefallen sei. Vielmehr bestehe unter den militärischen Führern der Ukraine der Konsens, dass man die strategisch wichtige Kleinstadt weiterhin verteidigen wolle.
Ukraine aktuell: Kuleba verurteilt mutmaßliches Hinrichtungsvideo
Update vom 6. März, 20.21 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) aufgerufen, Video-Aufnahmen zu untersuchen, die die Tötung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigen sollen. Das „schreckliche Video“ zeige einen „unbewaffneten ukrainischen Kriegsgefangenen, der von russischen Soldaten hingerichtet wird, nur weil er ‚Ruhm der Ukraine‚ gesagt hat“, schrieb Kuleba am Montag in Online-Netzwerken. Das Video sei damit ein „weiterer Beweis dafür, dass dieser Krieg Völkermord ist“.
Ukraine aktuell: „Putins Bluthund“ baut seine Macht aus
Update vom 6. März, 18.30 Uhr: „Putins Bluthund“, der Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow, hat offenbar damit begonnen, Kämpfer aus der selbst ernannten „Volksrepublik Luhansk“ für seine Truppen zu rekrutieren. Ziel sei, die eigenen Macht zu stärken, berichtet das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine. Dem Bericht zufolge wächst der Einfluss Kadyrows derzeit in den besetzten Gebieten der Region Donezk – nun sollen seine Kämpfer auch in der Oblast Luhansk „für Ordnung sorgen“.
Ukraine aktuell: Kämpfe in Bachmut erreichen „ihren Höhepunkt“
Update vom 6. März, 17.00 Uhr: In der Schlacht um die Kleinstadt Bachmut sollen die Kämpfe aktuell „ihren Höhepunkt“ erreichen. Die ukrainische Armee versuche derzeit, „tapfer ihre Stellungen“ zu verteidigen und „die Einkreisung der Stadt zu verhindern“, sagte Generaloberst Oleksandr Syrskyj auf Telegram. Darüber hinaus habe man den russischen Truppen, darunter auch der Söldnergruppe Wagner, „beträchtliche Verluste“ hinzugefügt. Auch die russische Seite berichtete von Verlusten – allerdings auf ukrainischer Seite.
Ukraine aktuell: US-Stimmen raten Kiew zu Bachmut-Rückzug
Update vom 6. März, 14.50 Uhr: In und um die belagerte ostukrainische Stadt Bachmut wird weiter heftig gekämpft, doch sowohl Kiew als auch Moskau haben offenbar zunehmend mit Munitionsknappheit (s. Erstmeldung vom 6. März) und steigenden Verlusten zu kämpfen. Während sich der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, „für die Fortsetzung der Verteidigungsoperation und die weitere Stärkung der Positionen in Bachmut“ aussprach, rechnen einige Analysten mit einem baldigen Ende der Kämpfe um die Kleinstadt.
„Ich denke, dass die hartnäckige Verteidigung von Bachmut viel erreicht hat, da sie russische Arbeitskräfte und Munition verbraucht hat“, twitterte Michael Kofman, Direktor für Russlandstudien beim Thinktank CAN im US-Staat Virginia. „Aber Strategien können einen Punkt erreichen, an dem der Ertrag abnimmt, und da die Ukraine versucht, Ressourcen für eine Offensive zu sammeln, könnte dies den Erfolg einer wichtigeren Operation behindern.“ Auch das Insitute for the Study of War (ISW), ein Thinktank aus der US-Hauptstadt Washington, erklärte, für die Ukraine sei ein Rückzug möglicherweise die „klügste Option“.
Ukraine aktuell: Selenskyj streitet mit Militär über Bachmut-Strategie
Update vom 6. März, 13.24 Uhr: Bei den brutalen Kämpfen um Bachmut streitet Selenskyj offenbar mit einem führenden General um die Strategie. Der ukrainische Präsident hat die Stadt zur „Festung“ erklärt, stößt laut einem Bericht aber auf Unverständnis bei Soldaten, die von einer „Katastrophe“ sprechen. Die Hintergründe erfahren Sie hier.
Ukraine aktuell: „Volksrepublik Donezk“ gibt Kiew Schuld an Tod von 4500 Zivilisten
Update vom 6. März, 12.35 Uhr: Fast 4500 Zivlisten sind in der Region Donezk „seit der Eskalation am 17. Februar 2022“ umgekommen. Das meldeten nun Beamte der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“ und gaben der Ukraine die Schuld. Sie erläuterten laut der russischen Nachrichtenagentur Tass:, dass sich unter den Toten auch 133 Kinder befänden.
„Die Situation ist am Morgen des 17. Februar eskaliert. Starker Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte tötete Zivilisten und beschädigte Infrastruktur“, hieß es, und weiter: „Am 24. Februar startete Putin auf Bitten der Führungskräfte im Donbass die militärische Spezialoperation“, um die Gebiete „unter Kiews Kontrolle zu befreien“. In der Kreml-Propaganda wird der russische Überfall auf die Ukraine weiterhin als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet.
Ukraine aktuell: Selenskyj-Ehefrau berichtet von sexuellen Gewalttaten der Putin-Streitkräfte
Update vom 6. März, 11.27 Uhr: Die ukrainische First Lady Olena Selenska, Ehefrau von Selenskyj, berichtete, dass Ermittler aktuell 171 Fälle von mutmaßlicher sexueller Gewalt russischer Streitkräfte gegen ukrainische Zivilisten untersuchen. Das geht aus der jüngsten Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) hervor.
Materialmangel aufseiten Russlands: Armee setzt im Ukraine-Krieg jahrzehntealte Panzer ein
Update vom 6. März, 9.57 Uhr: Moskau setzt jetzt jahrzehntealte Waffen ein, offenbar aus Verzweiflung: Zuletzt seien sogar Transportpanzer des sowjetischen Typs BTR-50 in der Ukraine eingesetzt worden, die seit 1954 hergestellt wurden. Das meldet das Verteidigungsministerium in London mit Verweis auf seine Geheimdienste. Zerstörte Kampfpanzer würden bereits seit Monaten durch alte Modelle des Typs T-62 ersetzt, hieß es weiter.
Selbst die 1. Gardepanzerarmee, eine der prestigeträchtigsten Einheiten, habe solche Panzer erhalten, um ihre Verluste an modernen Panzern auszugleichen. „Seit Sommer 2022 wurden etwa 800 T-62 aus den Lagern geholt. Einige haben verbesserte Visiersysteme erhalten, die ihre Wirksamkeit bei Nacht höchstwahrscheinlich verbessern.“ Allerdings hätten die Fahrzeuge viele Schwachstellen, so fehle eine moderne Reaktivpanzerung.
Erstmeldung vom 6. März: Kiew – Die russischen Truppen versuchen schon seit Wochen, die zur Festung erklärte Stadt Bachmut zu erobern. Dabei setzt Russland die berüchtigte Söldnertruppe Wagner ein, die nach ukrainischen Berichten bereits schwere Verluste erlitten haben soll. Die Angaben sind allerdings nicht überprüfbar.
Schlacht um Bachmut: Jewgeni Prigoschin droht Wladimir Putin
Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin hat der Regierung des Kremlchefs Wladimir Putin nun gedroht, seine Söldner aus Bachmut zurückzuziehen. Anlass seien Munitionsmangel. Das berichtete das ZDF unter Berufung auf einen entsprechenden Telegram-Eintrag vom ersten März-Wochenende (der allerdings kein offizieller Kanal Prigoschins war). „Die Situation wird für alle militärischen Formationen, die russische Interessen schützen, nicht schön sein“, hieß es darin demnach, sowie: „Wenn Wagner sich jetzt aus Bachmut zurückzieht, wird die gesamte Front zusammenbrechen.“
Generalstab in Kiew: „Erfolglose Offensivaktionen“ im Ukraine-Krieg
Bisher wird Bachmut von drei Seiten bedrängt, lediglich eine Seite im Westen ist noch offen und bietet den ukrainischen Truppen einen Korridor für einen möglichen Rückzug. „Die Verteidiger halten ihre Stellung“, sagte Sehij Tscherewaty, Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost. „Und wir haben die Möglichkeit, Munition, Proviant und Medizin zu liefern sowie Verwundete abzutransportieren.“
Der Generalstab in Kiew sprach in seinem Bericht auch von „erfolglosen Offensivaktionen“ russischer Truppen bei Awdijiwka und Schachtarsk im Osten des Landes. Auch dort seien viele Ortschaften von russischer Artillerie wahllos beschossen worden (AFP/dpa/frs/nak)