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Sachsen-Wahl 2019: Die Spitzenkandidaten von CDU, Grüne, AfD und anderen

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Von: Phillip Plesch

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Das Ziel für alle Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Sachsen 2019 ist der Landtag in Dresden.
Das Ziel für alle Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Sachsen 2019 ist der Landtag in Dresden. © picture alliance/dpa / Robert Michael

Das sind die Spitzenkandidaten der großen Parteien bei der Landtagswahl in Sachsen 2019: Wir stellen Ihnen die Politiker im Überblick vor.

Update vom 1. September 2019, 18 Uhr: Der amtierende Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kann in Sachsen die CDU an der Macht halten. Die Aussichten auf deine neue Koalition mit der SPD sind schwach aber gegeben. Martin Dulig fährt mit seiner SPD in Sachsen das historisch schlechteste Ergebnis der SPD ein. Die AfD wird mit Jörg Urban zweitstärkste Kraft. 

Sachsen-Wahl 2019: Die Spitzenkandidaten von CDU, Grüne, AfD und anderen

Ursprungsmeldung vom 9. Juli 2019: Dresden - Die Regierung aus CDU und SPD steht in Sachsen wohl vor dem Ende. Am 1. September finden im Freistaat wieder Landtagswahlen statt. Laut einer Umfrage von Infratest dimap Anfang Juli kamen die beiden Parteien nur auf 35 Prozent - zusammen wohlgemerkt. CDU und AfD lagen mit jeweils etwa 26 Prozent gleichauf an der Spitze. Dahinter folgten Linke (15) und Grüne (12). Auch die SPD (9) und die FDP (5) dürfen sich Hoffnung machen, in den Landtag einzuziehen. Für einen genauen Überblick, stellen wir Ihnen fortlaufend die aktuellen Umfragen aus Sachsen zur Verfügung.

Wer die Spitzenkandidaten der sechs großen Parteien für die Landtagswahl 2019 in Sachsen sind, lesen Sie hier.

Michael Kretschmer ist CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Sachsen

Michael Kretschmer trat 1989 in die CDU ein. Wie er selbst sagt, begann sein politisches Leben 1994 als Stadtrat in seiner Heimatstadt Görlitz. Von 2002 bis 2017 war der 44-Jährige Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Dezember 2017 wurde er zum Landesvorsitzenden der CDU in Sachsen und wenige Tage später zum sächsischen Ministerpräsidenten gewählt. Durch dieses Amt ist er nun auch Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Sachsen 2019. Seine politischen Schwerpunkte sind gesellschaftlicher Zusammenhalt, Bildung, Sicherheit und Digitalisierung.

Michael Kretschmer ist aktuell Ministerpräsident von Sachsen und möchte das für die CDU auch bleiben.
Michael Kretschmer ist aktuell Ministerpräsident von Sachsen und möchte das für die CDU auch bleiben. © dpa / Robert Michael

Nach seiner Schulzeit machte Kretschmer eine Ausbildung zum Büroinformationselektroniker. Auf dem zweiten Bildungsweg erwarb er seine Fachhochschulreife und studierte von 1998 bis 2002 Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Als Diplom-Wirtschaftsingenieur schloss er das Studium ab. Michael Kretschmer ist Vater von zwei Söhnen und mit der ehemaligen mdr-Journalistin Annett Hofmann liiert.

Wenn das Ergebnis der Sachsen-Wahl keine großen Überraschungen bereithält, ist der Amtsinhaber auch der aussichtsreichste Kandidat dafür, wieder Ministerpräsident von Sachsen zu werden.

Jörg Urban ist AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Sachsen

Jörg Urban ist seit 2018 Vorsitzender der AfD Sachsen. Außerdem gehört er dem Stadtrat Dresden und seit 2014 dem sächsischen Landtag an. Seit 2013 ist Urban Mitglied der AfD. Von 1998 bis 2006 war er Geschäftsführer der Grünen Liga Sachsen, die sich unter anderem für den Natur- und Umweltschutz in Sachsen einsetzt. Zu seinen Schwerpunkten zählt Urban Energiepolitik und Umweltschutz, direkte Demokratie, gute Jobs statt Lohndumping, Russland-Sanktionen und den ländlichen Raum.

Jörg Urban ist der Spitzenkandidat der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen 2019.
Jörg Urban ist der Spitzenkandidat der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen 2019. © dpa / Sebastian Kahnert

In Meißen geboren, absolvierte er von 1983 bis 1986 seinen Wehrdienst bei der nationalen Volksarmee (NVA) und studierte anschließend von 1986 bis 1991 Wasserbau an der Technischen Universität in Dresden, wo er nach wie vor wohnt. Urban ist verheiratet und hat drei Kinder.

Wie viele Kandidaten der AfD in den Landtag einziehen können, wird nicht zuletzt vom Urteil über die Kürzung der AfD-Landesliste Sachsen abhängen. Dass die Partei bei den Sondierungen für eine neue Koalition nach der Landtagswahl 2019 in Sachsen eine Rolle spielt, erscheint vor der Wahl unwahrscheinlich.

Für Die Linke ist Rico Gebhardt der Spitzenkandidat zur Sachsen-Wahl 2019

Rico Gebhardt wurde 1963 in Schlema geboren und ist gelernter Koch. 1981 trat er in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ein, die 1990 zur Partei des Demokratischen Sozialismus wurde und 2007 zur Partei Die Linke wurde. Von 1990 bis 2003 war Gebhardt Kreisrat im Landkreis Aue und später im Landkreis Aue Schwarzenberg. Zudem saß er von 1994 bis 2003 im Auer Stadtrat. Seit 2004 ist er Mitglied des sächsischen Landtags und seit 2012 Fraktionsvorsitzender der Linken in Sachsen.

Rico Gebhardt ist der Spitzenkandidat der Linken bei der Landtagswahl in Sachsen 2019.
Rico Gebhardt ist der Spitzenkandidat der Linken bei der Landtagswahl in Sachsen 2019. © dpa / Peter Endig

Auch er absolvierte einen dreijährigen Wehrdienst bei der NVA. Danach war Gebhardt zum Beispiel Verkaufsstellenleiter im Einzelhandel und Filialleiter im Fischgroßhandel. Er ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn sowie drei kleinere Kinder.

Katja Meier und Wolfram Günther sind das Grüne Kandidaten-Duo für Sachsen

Katja Meier und Wolfram Günther gehen als Spitzenduo für Bündnis 90/Die Grünen bei der Landtagswahl in Sachsen an den Start. Dabei setzte sich Meier mit 107 von 110 Stimmen im Kampf um den ersten Listenplatz durch. Die grüne Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen wurde in Zwickau geboren und gehört seit 2005 der Partei an. Seit 2015 sitzt sie für die Grünen im sächsischen Landtag. Bei ihrer Antrittsrede formulierte sie mehr Chancen für starke Frauen und soziale Politik für alle als ihre Ziele. Von 1998 bis 2004 studierte Meier Politikwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Soziologie in Jena, Münster und Tartu in Estland. Für die Grünen ist sie für die Themen Mobilität, Gleichstellung, Demokratie und Rechtspolitik zuständig.

Wolfram Günther (l.) und Katja Meier (re.) gemeinsam mit Robert Habeck.
Ein Duo für die Grünen: Wolfram Günther (l.) und Katja Meier (re.) hier gemeinsam mit Robert Habeck. © picture alliance/dpa / Peter Endig

Wolfram Günther wurde 1973 in Leipzig geboren. Nach seinem Abitur machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann in Düsseldorf. Später studierte er Rechtswissenschaften sowie Kunstgeschichte, Kulturwissenschaften und Philosophie. Seit 1997 ist er Mitglied der Grünen und seit 2014 im sächsischen Landtag. 2018 übernahm er den Fraktionsvorsitz. Seine Themen sind Umwelt-, und Naturschutz, Landwirtschaft, Denkmalschutz, Bauen und Wohnen, Landesentwicklung, Hochwasserschutz. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Martin Dulig ist der SPD-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2019 in Sachsen

Martin Dulig ist seit 2014 Stellvertreter des Ministerpräsidenten von Sachsen und sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Seit 2009 ist er in Sachsen der Landesvorsitzende der SPD. In die SPD trat er 1992 ein. Im Vorlauf der Landtagswahl zeigt er sich nah am Bürger und möchte die Sorgen und Probleme der Bevölkerung besser verstehen. „Ich will der Zukunft in Sachsen ein Zuhause geben“, lautet ein Leitspruch auf seine Webseite.

Noch-Stellvertreter Martin Dulig tritt als Spitzenkandidat für die SPD an.
Noch-Stellvertreter Martin Dulig tritt als Spitzenkandidat für die SPD an. © dpa / Sebastian Willnow

Dulig wurde 1974 in Plauen geboren. Als jüngster von vier Brüdern wuchs er in einem kirchlichen Elternhaus in Meißen auf. Er machte eine Berufsausbildung zum Maurer mit Abitur. Seinen Traum einmal Architekt zu werden, verwirklichte er sich nicht. „Ich hatte eine Familie, um die ich mich kümmern musste“, schreibt er. Später studierte er Erziehungswissenschaften in Dresden und verdiente sein Geld als freiberuflicher Trainer in der Erwachsenenbildung.

FDP-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Sachsen 2019: Holger Zastrow

Holger Zastrow war 1989 einer der Mitbegründer der Jungliberalen Aktion Dresden und startete damit seine politische Karriere. 1993 trat er in die FDP ein und rückte in der Folge in diverse verantwortungsvolle Posten. 1999 wurde er Landesvorsitzender der FDP in Sachsen. Nach der Landtagswahl 2009 bildeten in Sachsen erstmals CDU und FDP eine Koalition. Überraschenderweise übernahm Zastrow jedoch keinen Ministerposten. Seit 1999 ist er Chef einer Werbeagentur. Er habe die Verantwortung für die Agentur sowie die 16 Mitarbeiter und deren Familien, begründete er seine Entscheidung damals. Von 2011 bis 2013 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP. Bei der Wahl 2014 scheiterte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde. Seine Mission als Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Sachsen lautet deshalb: Die Partei zurück in den Landtag bringen.

Holger Zastrow möchte die FDP zurück in den sächsischen Landtag führen.
Holger Zastrow möchte die FDP zurück in den sächsischen Landtag führen. © picture alliance/dpa / Robert Michael

Holger Zastrow wurde in Dresden geboren. Er stammt aus einer Lehrerfamilie, studierte selber aber BWL in Dresden. Er beendete das Studium ohne Abschluss. Während der Studienzeit arbeitete er als freiberuflicher PR-Berater und wurde 1995 Mitinhaber der Agentur, die er später übernahm. Zastrow ist seit 2010 verheiratet. In seiner Freizeit fährt er gerne Motorrad.

Weitere Informationen zur Landtagswahl in Sachsen

Ausgerechnet eines der bekanntesten Gesichter der Landtagswahl erscheint fast chancenlos. Frauke Petry tritt in Sachsen mit ihrer neuen „blauen Partei“ zur Wahl an und wird sich voraussichtlich neben einigen anderen Kleinstparteien einreihen.

Hier lesen Sie, was Sie zur Landtagswahl in Sachsen 2019 noch wissen müssen. Um sich vor der Wahl zu den Parteien zu informieren, wird auch für die Wahl in Sachsen ein Wahl-O-Mat eingerichtet. Die Ergebnisse, Reaktionen, Prognosen und aktuellen Meldungen bekommen Sie am Sonntag in unserem Live-Ticker zur Landtagswahl in Sachsen.

Schon früh zeichnet sich ab, welche der vielen möglichen Koalitionen realistisch sind. So haben CDU-Politiker eine klare Meinung zur AfD und einer möglichen Zusammenarbeit in Sachsen.

Für alle Wähler ist im Vorfeld der Wahl außerdem interessant, wie eigentlich der Stimmzettel in Sachsen aussieht und welche Möglichkeiten es gibt, per Briefwahl die Stimme abzugeben. Wichtig ist immer, dass man die Wahlbenachrichtigung für die Landtagswahl in Sachsen aufbewahrt und kontrolliert, ob man im Vorfeld überhaupt eine bekommen hat.

Kurz vor der Wahl in Sachsen hat sich Ministerpräsident Kretschmer erneut von der AfD distanziert. Den Rechtspopulisten sagt ein Experte etwas überraschend keine rosige Zukunft voraus.

Auch in Brandenburg wird am 1. September gewählt. Wir bieten Ihnen hier den Überblick über die Kandidaten der Landtagswahl in Brandenburg 2019 mit Informationen zum Lebenslauf und den politischen Zielen der Spitzenpolitiker. Der amtierende Ministerpräsident Michael Kretschmer sorgte darüber hinaus mit einem Vergleich zwischen AfD und NPD für Ärger.

Video: Sat1-News - Endspurt vor den Wahlen in Sachsen und Brandenburg

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