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„Seehofers Freude ist widerwärtig!“ Linke toben, weil Flüchtling nach Abschiebung stirbt

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Bundesinnenminister stellt "Masterplan Migration" vor - und steht im Kreuzfeuer der Kritik.
Bundesinnenminister stellt "Masterplan Migration" vor - und steht im Kreuzfeuer der Kritik. © dpa / Kay Nietfeld

Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke hat nach dem Suizid eines abgeschobenen Afghanen ein Ende der Abschiebungen in das Land gefordert.

Berlin - Die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke hat nach dem Suizid eines abgeschobenen Afghanen ein Ende der Abschiebungen in das Land gefordert. „Die Lage dort wird immer schlimmer, aber Deutschland weitet die Abschiebungen aus. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das tödliche Folgen hat“, sagte die Innenpolitikerin der Linkspartei am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

„Vor dem Hintergrund dieses Selbstmordes wird die öffentlich geäußerte Freude Seehofers, an seinem 69. Geburtstag 69 Afghanen abgeschoben zu haben, umso widerwärtiger“, fügte sie hinzu. Jelpke erklärte: „Wer nach Afghanistan abschiebt, tötet.“ Seehofer habe „ganz offenbar ein unheilbares Defizit an Mitmenschlichkeit“. Es sei höchste Zeit, dass Bundeskanzlerin Angela „Merkel den Mann rausschmeißt“.

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Der abgelehnte Asylbewerber aus der afghanischen Provinz Balkh war 23 Jahre alt. Er war in der vergangenen Woche zusammen mit 68 Landsleuten in einem Sammel-Abschiebeflug aus Deutschland nach Kabul gekommen. Nach Angaben des afghanischen Flüchtlingsministeriums wurde er am Dienstag in einer Unterkunft in Kabul erhängt aufgefunden.

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Seehofer will Abschiebungen forcieren. Er hatte am Dienstag bei der Vorstellung seines „Masterplans Migration“ in Berlin gesagt: „Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 - das war von mir nicht so bestellt - Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden. Das liegt weit über dem, was bisher üblich war.“ Das Bundesinnenministerium äußerte sich zu dem Suizid zunächst nicht. Außerdem will Seehofer sich nun auch noch bei Twitter anmelden.

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Flüchtlingsaktivisten von Pro Asyl und Bayerischem Flüchtlingsrat hatten kritisiert, dass die seit einem schweren Anschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul geltende Selbstverpflichtung, nur Straftäter, terroristische Gefährder und sogenannte Identitätstäuscher abzuschieben, weggefallen sei. Selbst „gut integrierte Personen“ würden nun abgeschoben.

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Berichterstattung bei Selbstmord

Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000.Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de/

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