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“Sie wissen, dass dies überall passiert“ - Papst Franziskus äußert sich zu Missbrauchsvorwürfen

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Papst Franziskus hat erneut Verständnis für die Empörung vor allem junger Katholiken über die weltweiten Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche geäußert.
Papst Franziskus hat erneut Verständnis für die Empörung vor allem junger Katholiken über die weltweiten Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche geäußert. © dpa / Andrew Medichini

Papst Franziskus hat erneut Verständnis für die Empörung vor allem junger Katholiken über die weltweiten Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche geäußert.

Update vom 11. April 2019: Auch Franziskus‘ Vorgänger Benedikt hat sich nun zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche geäußert. Er äußerte eine provokante These: Mitschuld am sexuellen Missbrauch hätten die 68er und die sexuelle Revolution.

Update vom 30. November 2018: Wie Vatikan-Akten enthüllen, stimmte Papst Pius XII. im Zweiten Weltkrieg einem Mord an Nazi-Diktator Adolf Hitler zu.  

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Rom - "Sie wissen, dass dies überall passiert, aber in der Kirche ist es skandalöser, weil diese die Kinder zu Gott führen und nicht zerstören soll", sagte Franziskus am Dienstagabend an Bord seines Flugzeugs auf dem Weg von einem Besuch in Estland zurück nach Rom.

Der Missbrauch von Kindern durch Priester sei "grässlich", sagte das Kirchenoberhaupt. Allerdings wollte sich Franziskus nicht zu der wenige Stunden zuvor vorgestellten Studie der Deutschen Bischofskonferenz über die jahrzehntelangen Übergriffe äußern. Zwischen 1946 und 2014 sollen demnach in Deutschland mehr als 3.600 Minderjährige von Kirchenvertretern sexuell misshandelt worden sein.

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Papst: Früher seien Missbrauchsfälle „versteckt“ worden

Stattdessen bezog sich der Papst auf einen im Sommer im US-Bundesstaat Pennsylvania veröffentlichten Untersuchungsbericht, wonach mehr als 300 katholische Priester über Jahrzehnte hinweg mehr als tausend Kinder sexuell missbraucht hatten Die Bischöfe in Pennsylvania hätten auf den Bericht reagiert und Vorkehrungen getroffen, um künftig Missbrauch zu verhindern, sagte Franziskus.

Überdies sei das "moralische Bewusstsein" auch in Bezug auf sexuelle Übergriffe während der vergangenen Jahrzehnte gewachsen. Früher seien diese "versteckt" worden, sagte der Papst.

In der katholischen Kirche sind in den vergangenen Jahren weltweit tausende Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche bekannt geworden.

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Papst Franziskus hat eine Meldepflicht bei sexuellem Missbrauch für Geistliche erlassen. Die Kirche will so gegen Vertuschungen vorgehen. Im Juli 2019 äußerte sich Franziskus überraschend in einem Buch-Vorwort auch zum Thema Prostitution.

Gibt es einem Zusammenhang zwischen dem eigenen Liebesleben und dem katholischen Kirchenoberhaupt? Laut einer britischen Studie sogar einen ganz Gewaltigen.

13. Februar 2020: Nach der überraschenden Erklärung von Papst Franziskus zum Zölibat muss er sich auch Kritik stellen. BR-Journalist Tilmann Kleinjung formuliert eine solche besonders scharf: Mit diesen Entscheidungen sei die „Kirche nicht zukunftsfähig“. Dabei spricht der Journalist vor allem noch ein anderes Thema an: Frauen in der Kirche

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afp

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