Die News vom 28. Januar 2019: Berlin - Vergessen soll sein, dass beide früher selbst aneinander gerieten, als sich Martin Schulz (63) den Außenminister-Posten von Sigmar Gabriel (59) schnappen wollte. Am Ende verloren beide ihre Ämter und sind nun nur noch normale Bundestagsabgeordnete.
Wie die Bild schreibt, wollen sich beide mit dem politischen Ruhestand aber noch nicht abfinden. Es gibt das Gerücht, dass Gabriel und Schulz ein Comeback nach der Europa- und Bremen-Wahl planen.
Das Szenario: Die SPD verliert am 26. Mai die Wahlen und damit Einfluss in Europa und die Macht in der Hansestadt. Es wird ein neues Desaster für die ohnehin schon stark gebeutelten Sozialdemokraten. Bei der Vorstandssitzung am Tag danach müssten dann Parteichefin Andrea Nahles und Vizekanzler Olaf Scholz um ihre Posten kämpfen. Ein Spitzengenosse soll der Bild gesagt haben: „Wenn das Worst-Case-Szenario eintritt, dann sind Nahles und Scholz nicht mehr zu halten!“
Dann könnte die Stunde von Gabriel und Schulz schlagen. Angeblich sollen beide immer häufiger im Plenarsaal des Deutschen Bundestags miteinander tuscheln. „Die beiden, das ist offensichtlich, haben etwas vor“, heißt es im Bild-Artikel. Auch in der Bundestagsfraktion soll das Gerücht umgehen: Schulz könnte demnach Vorsitzender der Fraktion werden, Gabriel sich die Parteiführung zurück erobern.
Doch würde man einen solchen Putsch wirklich offen im Bundestag planen? Oder wollen die Politprofis, dass sie bei ihren Gesprächen beobachtet werden?
„Sigmar Gabriel muss selbstverständlich wieder zurück in die erste Reihe“, forderte nun auch der SPD-Wirtschaftsexperte und Bundestagsabgeordnete Florian Post gegenüber der Passauer Neuen Presse. „Man muss ihn nicht nur bitten, sondern auch überzeugen, wieder ganz vorn in der Fraktion oder der Bundesregierung mitzuarbeiten“, wird Post zitiert.
Auf Anfrage der Bild wollte Sigmar Gabriel zu den Gerüchten nichts sagen. Dagegen kommentiert er jedoch fast täglich das aktuelle politische Geschehen auf seinem Twitter-Kanal.
Martin Schulz gab eine ausweichende Antwort hinsichtlich der kommenden Wahlen: „Ich kann nicht erkennen, dass Verluste absehbar sind. Der Wahlkampf hat gerade erst begonnen und die Wählerinnen und Wähler haben noch bis zum 26. Mai Zeit zu entscheiden, wer ihnen das überzeugendste Programm vorgelegt hat. Das ist meiner Meinung nach klar die SPD. Ich selbst werde mit vollem Elan dafür kämpfen, dass die Bürgerinnen und Bürger bei der Europawahl wählen gehen und dass sie für ein soziales Europa ihr Kreuz bei der SPD machen.“
Es ist jedoch fraglich, ob die Reihe um Außenminister Heiko Maas (52), Justizministerin Katarina Barley (50) und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (44) bei erneuten Wahldebakeln nicht selbst den Anspruch auf die Führungsposten in der SPD stellen würde - insbesondere mit dem Argument eines Generationswechsels. Dafür müsste Katarina Barley jedoch bei der Europawahl als Spitzenkandidatin ein respektables Ergebnis erreichen - was wiederum Nahles und Scholz den Rücken stärken würde.
Es dürften nach den Wahlen Ende Mai erneut turbulente Tage im Willy-Brandt-Haus anstehen. Der Ausgang ist völlig offen...
ZDF-Politbarometer: Zustimmung für Union steigt - AfD und Grüne verlieren leicht
Das beschäftigt die Bundesregierung: Stellungnahme zu Tempolimit auf Autobahnen
Lesen Sie auch: Überraschender Lachanfall von Angela Merkel - Das steckt dahinter oder Mit unfassbarer Summe: Milliardär will Trump aus dem Amt jagen oder „Schläge“: SPD-Vize Stegner geht Schröder nach Kritik an Nahles an
Nachdem die bisherige Justizministerin Katarina Barley als Abgeordnete in das EU-Parlament einzieht, steht jetzt wohl fest, wer ihre Nachfolge antritt. Christine Lambrecht, Staatssekretärin im Finanzministerium, soll den Posten übernehmen.
Kevin Kühnert hat in der Talkshow von Markus Lanz begründet, warum er nicht um das Amt des SPD-Vorsitzenden kandidiert.
Gerhard Schröder soll während der Regierungszeit Wein und Champagner als Geschenke von einem Rüstungslobbyisten erhalten haben. Darüber berichtet das ZDF in der Sendereihe „Frontal 21“.