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TV-Debatte zur US-Wahl: Schwere Vorwürfe - am Ende kommt es zum Eklat

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Von: Andreas Schmid

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Letzte TV-Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber
Letzte TV-Debatte der demokratischen Präsidentschaftsbewerber © dpa / Patrick Semansky

Im Vorfeld der US-Wahl nehmen sechs Demokraten an der siebten Debatte des demokratischen Nationalkomitees teil. Die Veranstaltung wird live im TV übertragen. Sie dreht sich vor allem um die Frage: Wer kann Trump besiegen?

12.48 Uhr: Bei der Fernsehdebatte der Demokraten sind Bernie Sanders und Elizabeth Warren aneinandergeraten. Bei dem TV-Duell stritten sich um Siegeschancen. Warren ging Sanders an. Bei einem privaten Treffen 2018 habe er sie gewarnt, dass eine Frau im Präsidentschaftswahlkampf 2020 keine Chancen gegen den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump habe. 

Sanders gibt sich empört. „Ich habe das nicht gesagt“, so Sanders im TV. Ganz im Gegenteil: Er sei überzeugt, dass vor allem eine Frau Trump aus dem Weißen Haus herausdrängen könne. 

Doch Warren ist nicht mehr zu versöhnen. Sie holt zu einem herben Rundumschlag gegen die Männer in der demokratischen Partei aus. „Schaut auf die Männer auf dieser Bühne“, wendet sich Warren an das Publikum. Und attackiert dann ihre Parteigenossen: „Sie haben zusammen zehn Wahlen verloren. Die einzigen Menschen auf dieser Bühne, die jede einzelne Wahl, an der sie teilnahmen, gewonnen haben, sind die Frauen“, sagte Warren und spielte damit auf sich selbst und Amy Klobuchar an. 

Am Ende weigert sich die 70-Jährige sogar, Bernie Sanders (78) die Hand zu reichen. 

TV-Debatte zur US-Wahl: Biden schießt gegen Trump - bei Iran-Konflikt „glatt gelogen“

Update vom 15. Januar: An Donalds Trumps aktueller Iran-Politik kamen sie natürlich nicht vorbei: Bei der TV-Debatte der US-Demokraten warf der frühere Vizepräsident Joe Biden dem US-Präsidenten vor, bei der Begründung für die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani „glatt gelogen“ zu haben.

Biden bezog sich damit auf die Aussage Trumps, Soleimani habe mutmaßlich Anschläge auf vier US-Botschaften im Nahen Osten geplant. An dieser Darstellung sind Zweifel laut geworden - auch Verteidigungsminister Mark Esper hat angegeben, dafür keine Beweise gesehen zu haben.

Biden sagte nun, schon der von Trump beschlossene einseitige Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran 2018 sei ein großer Fehler gewesen. Die USA seien jetzt international „isoliert“. Die Europäer würden inzwischen Washington und Teheran gleichermaßen zur Zurückhaltung aufrufen.

Erstmeldung: Sechs Demokraten bei TV-Debatte vor US-Wahlen - Iran-Konflikt auf der Agenda

Erstmeldung vom 13. Januar: Des Moines - Am 3. Februar geht in Des Moines, der Hauptstadt Iowas, die erste Vorwahl für die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen über die Bühne. Der Staat im mittleren Westen der USA ist zwar nicht sonderlich groß und besitzt dementsprechend auch kein allzu großes Stimmengewicht, der Vorwahl wird jedoch dennoch eine große Bedeutung zugewiesen, ist es doch die erste des Landes. 

Im Lager der Demokraten ist man sich sicher, dass es keine zweite Amtszeit unter Donald Trump geben soll. Es stellt sich nur die Frage, wer gegen den Republikaner kandidieren soll. Die nun näher rückenden Vorwahlen sollen diese Frage klären. Insgesamt 25 Politiker sahen sich anfangs für die Aufgabe geeignet*, von denen bis jetzt zwölf verblieben sind. Am Montag gab mit US-Senator Cory Booker der nächste Kandidat bekannt, sich zurückzuziehen.

Joe Biden bei der TV-Debatte der US-Demokraten
Joe Biden bei der TV-Debatte der US-Demokraten © AFP / ROBYN BECK

Spitzenkandidat bei den Demokraten: Wer konkurriert gegen Donald Trump?

Aussichtsreiche Chancen auf den Posten an der Spitze haben aktuell Ex-US-Vizepräsident Joe Biden sowie die Senatoren Elizabeth Warren und Bernie Sanders*, der den jüngsten Umfragen zufolge in Führung liegt. Konkurrenz bekommen die drei Politiker, die ihren 70. Geburtstag bereits alle hinter sich haben, vom 37-jährigen Pete Buttigieg.

Die vier Kandidaten sind am Dienstag (Ortszeit) allesamt zu Gast in der letzten TV-Debatte vor den entscheidenden Vorwahlen. Das Quartett ergänzen zudem die Senatorin Amy Klobuchar sowie der Milliardär Tom Steyer, der ebenfalls für den Posten an der Spitze kandidiert. Auch Michael Bloomberg darf sich wohl Chancen ausrechnen, er wird am Dienstag jedoch nicht mit dabei sein.

Sechs Demokraten bei TV-Debatte vor US-Wahlen: Iran-Konflikt soll Thema sein

Thema der Debatte soll neben dem Impeachment-Verfahren Donald Trumps und Fragen im Gesundheitswesen sowie der Klimapolitik, auch der Iran-Konflikt sein, was für breitere Diskussionen sorgen könnte. Die Demokratin Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, bezeichnete die Tötung Soleimanis* jüngst als „provokativ und unverhältnismäßig“ - es bleibt spannend, wie sich die möglichen Spitzenkandidaten in der Angelegenheit positionieren. 

Egal wer sich am Ende durchsetzt, die Demokraten sind gefordert. Denn 2016 konnte sich Trump den Bundesstaat Iowa sichern. 

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

as

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