Update vom 30. September, 4 Uhr: „Er ist der Rassist, ich weiß etwas mehr über das Thema. Man muss Leute aufmerksam machen, was andere fühlen“, verdeutlicht Biden nach den Black-Lives-Matter-Protesten. „Wir können das nur, wenn wir den Rassismus zusammen bekämpfen“. „Sind Sie für Gesetze und Ordnung, Joe?“, kontert Trump. „Er will die Worte Gesetze und Ordnung nicht in den Mund nehmen. Die Vorstädte werden verfallen“, so Trump. „Vorstädte kennt er gar nicht, außer er biegt mit dem Auto falsch ab. Ich bin da aufgewachsen!“, grätscht Biden ein.
Update vom 30. September, 3.55 Uhr: Der nächste Themenblock wird angeschnitten: „Warum sollten die Wähler Ihnen vertrauen und nicht Ihrem Gegner, wenn es darum geht, die Rassenprobleme in den USA in den Griff zu bekommen?“, beginnt Wallace das Thema - mit einem unabsichtlichen Versprecher. Wallace erteilt Biden nämlich zunächst das Wort mit den Worten „Mister Vize-Präsident bitte“. Biden kritisiert das Verhalten Trumps nach den Unruhen nach dem Tod von George Floyd: „Dieser Mann sagt, er ist der Retter der Afroamerikaner? Nein! Man muss sich mal ansehen was er spricht und was er tut. Das ist ein Desaster für die afroamerikanische Bevölkerung!“
„Schauen Sie sich die Umfragen an. Ich liege da besser als jeder andere Republikaner in den letzten Jahren“ - kontert Trump.
Update vom 30. September, 3.50 Uhr: „Es ist schwer hier ein Wort zu ergreifen“, versucht sich Biden durchzusetzen, nachdem Trump die Familie des Herausforderers ins Spiel gebracht hatte. „Es geht nicht um meine Familie, sondern um die amerikanische Familie. Über seine Familie könnten wir ewig reden!“, kontert Biden. „Ich mag nicht laut werden aber wieso sollte ich es anders machen als Sie beide?“, versucht sich Moderator Chris Wallace durchzusetzen.
Update vom 30. September, 3.40 Uhr: „Meine Vermögenswerte sind gut“, wiegelt US-Präsident Donald Trump die Debatte um seine Steuererklärungen ab. Von Moderator Chris Wallace darauf angesprochen, wie viel Trump tatsächlich Steuern gezahlt habe, antwortet Trump vielsagend: „Millionen!“ „Er dachte er sei smart“, ist sich Biden sicher. „Ich habe in 47 Monaten mehr getan als Sie in 47 Jahren, Joe“, schlägt Trump zurück. Die Diskussion wird persönlich, Trump reizt den Herausforderer Biden sichtlich.
Update vom 30. September, 3.13 Uhr: Zweites Thema: das Gesundheitssystem. Noch bevor Chris Wallace seine Frage zu Obamacare beenden kann, unterbricht Donald Trump auch ihn erneut. „Mr. Präsident. Ich bin der Moderator dieser Debatte und ich würde Sie bitten, mich ausreden zu lassen“, weist der Reporter den US-Präsidenten zurecht. „Debattieren wir jetzt oder Joe Biden und ich?“, kontert Trump frech.
Und auch als Joe Biden seine Sicht der Dinge kundtun will, grätscht Donald Trump von der Seite ein. Obwohl der Moderator den US-Präsidenten erneut zurechtweist, fährt Trump fort. Während der Redezeit von Joe Biden. „22 Millionen Menschen bekommen durch Obamacare Krankenschutz - das will er wegnehmen!“, setzt sich Biden durch. „Würden Sie bitte mal still sein?“, versucht sich Biden kurz darauf erneut durchzusetzen. „Weiterplappern“, setzt Trump seine unangenehme Taktik fort. „In 47 Jahren hast du nichts erreicht", attackiert der US-Präsident seinen Herausforderer weiter.
Vor allem der Kampf gegen das Coronavirus scheint Joe Biden wichtig zu sein. „Er wusste bereits im Februar, dass diese Erkrankung schwer sein würde. Er hat keinen Plan“, beurteilt Biden die Arbeit von US-Präsident Donald Trump. „Er hat immer noch keinen Plan. Im März habe ich bereits gesagt, was wir tun sollten. Wir sollen das Geld dafür ausgeben, dass die Leute das bekommen, was sie brauchen. Sie sollten vielleicht mal aus dem Golfbunker kommen, ins Oval-Office gehen und das Problem lösen", verdeutlicht Biden.
„Lieber Joe, das hätten Sie nicht hingekriegt. Sie haben keinen Plan“, spielt Trump den Ball zurück. „Glauben Sie ihm nach all den Lügen? Er hat Panik gekriegt als er den Börsenmarkt gesehen hat“, verdeutlicht Biden zunächst. „Sie waren der schwächste in ihrer Klasse, erzählen Sie mir nichts von klug. 47 Jahren haben Sie nichts geschafft", blafft Trump seinen Kontrahenten an.
„Die Maske trage ich, wenn ich sie brauche, heute sind hier ja alle getestet“, rechtfertigt Trump das fehlende Tragen seiner Maske. Trump rechtfertigt auch den Lockdown, der das Land im Frühjahr geprägt hatte. Nun sei die Wirtschaft stärker als zuvor. „Er will das Land wieder dichtmachen, er wird das Land zerstören“, ist sich Trump sicher. „Halten Sie den Mund“, zeigt sich Biden sichtlich genervt von den ständigen Unterbrechungen.
Update vom 30. September, 3.06 Uhr: Erstes Thema: die Nachfolge von Ruth Bader Ginsburg, US-Präsident Trump hatte die konservative Juristin Barrett als Nachfolgerin nominiert. „Sie wird besser sein als jeder der jemals im obersten Gerichtshof war, sie wird herausragend sein“, begründet Trump seine Entscheidung. „Wir haben die Wahlen gewonnen und haben das Recht das zu tun“, verdeutlicht Trump. „Wir sollten abwarten wie das Ergebnis der Wahl ist. Nur so können Amerikaner ihre Sichtweise ausdrücken“, kritisiert Biden die Nominierung durch Donald Trump. „Die Frauenrechte sind hier in Gefahr“, befürchtet Biden, sollte Barrett tatsächlich als Nachfolgerin von Ruth Bader Ginsburg gewählt werden.
Während Herausforderer Biden seine Sichtweise der Dinge erläutert, unterbricht Donald Trump den Demokraten erneut. "Meine Herren, wir haben noch viel Zeit", ermahnt Moderator Wallace die beiden Kandidaten*.
Update vom 30. September, 3.04 Uhr: Und die Debatte beginnt. Chris Wallace, Journalist von Fox News, leitet durch den Abend. Aufgrund des Coronavirus werden sich Trump und Biden zu Beginn nicht die Hand geben.
Update vom 30. September, 3 Uhr: Wenige Minuten bevor das TV-Duell in den USA beginnt, betritt Melania Trump den Zuschauerraum. Die First Lady trägt dabei einen Mund-Nasen-Schutz. Während der US-Präsident bei seiner Ankunft am Flughafen auf eine Maske verzichtet hatte, zeigt sich die ganze Familie kurz vor der Live-Sendung mit einer solchen. Auch die Töchter Tiffany und Ivanka Trump sind vor Ort.
Update vom 30. September, 2.50 Uhr: In zehn Minuten geht das große TV-Duell zur US-Wahl 2020 los, Präsident Trump und Herausforderer Joe Biden treffen noch in zwei weiteren Begegnungen aufeinander. Am 15. Oktober und am 22. Oktober. Das TV-Duell der Vize-Kandidaten Mike Pence und Harris findet am 7. Oktober statt.
Update vom 30. September, 2.40 Uhr: Vor der ersten Debatte vor der Präsidentschaftswahl ist ein Streit um angebliche elektronische Ohrhörer der Kandidaten und andere Verfahrensfragen entbrannt. Das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Donald Trump warf dem Team von Herausforderer Joe Biden am Dienstag vor, einer Ohren-Inspektion zunächst zugestimmt, am Dienstag aber einen Rückzieher gemacht zu haben. Das Trump-Team schürte damit den Verdacht, Biden lasse sich Antworten von seinen Mitarbeitern einflüstern, wofür es keine Belege gibt.
Trumps Team teilte auch mit, Biden habe es abgelehnt, sich vor der Debatte auf Medikamente testen zu lassen. Trump hat mehrfach den Verdacht geäußert, dass Biden Fragen nicht spontan selber beantwortet und dass sein Verhalten bei öffentlichen Auftritten auf den Konsum leistungssteigernder Substanzen hinweise. Belege dafür hat der republikanische US-Präsident nicht vorgelegt.
Biden selber reagierte am Dienstag mit Humor. „Es ist der Abend der Debatte, also halte ich meine Ohrhörer und Leistungssteigerer bereit“, schrieb er auf Twitter. Daneben stellte er ein Foto mit einem iPhone-Kopfhörer und einem Becher Eis. Biden ist ein erklärter Fan von Eiscreme.
Trumps Wahlkampfteam teilte am Dienstag auch mit, Bidens Mitarbeiter hätten um mehrere Pausen während der 90-minütigen Debatte gebeten, „die Präsident Trump nicht benötigt, weswegen wir dieses Ersuchen abgelehnt haben“. Trump (74) hat vor der US-Wahl 2020 schon mehrfach den Geisteszustand seines 77-jährigen Herausforderers infrage gestellt, den er als „Sleepy Joe“ (schläfrigen Joe) bezeichnet.
Update vom 30. September, 2.30 Uhr: Ein eindeutiges Statement setzen sowohl US-Präsident Donald Trump, als auch Herausforderer Joe Biden, bereits bei der Ankunft in Cleveland. Während Trump bei der Ankunft am Flughafen keine Mund-Nasen-Bedeckung trägt, zeigt sich Joe Biden von Beginn an mit einer Maske.
Update vom 30. September, 2.20 Uhr: Im Kampf um das Weiße Haus sind US-Präsident Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden zu ihrem ersten Fernsehduell in Cleveland eingetroffen. Zunächst landete am Dienstag der republikanische Amtsinhaber in der Stadt im Bundesstaat Ohio, knapp zwei Stunden später folgte sein demokratischer Widersacher. Vor dem Duell verstärkte Biden nochmals den Druck auf Trump, indem er seine jüngsten Steuererklärungen veröffentlichte.
Mit Spannung erwartet wird das erste von insgesamt drei TV-Duellen im Rahmen des Wahlkampfs für die US-Wahl 2020. Experte Rüdiger Lentz, Leiter des Aspen Instituts, erwartet gegenüber Bild sogar einen „Polit-Thriller“. „Für beide steht viel, wenn nicht sogar alles, auf dem Spiel“, erklärt Lentz. Der Experte vermutet in dem Gespräch, dass Trump versuchen werde, Biden als schwach und „nicht fit für das Amt“ aussehen zu lassen. „Das wird ein Polit-Thriller, der in die Debattengeschichte eingehen wird und den man sich unbedingt live ansehen muss“, ist sich Lentz sicher.
Update vom 30. September, 2 Uhr: Noch knapp eine Stunde, dann startet das große TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und Herausforderer Joe Biden. In rund 90 Minuten werden die beiden ihre Sicht der Dinge zu verschiedenen Themen-Komplexen kundtun, vor den Augen von Millionen Zuschauern weltweit. Alle Informationen zum großen TV-Duell, dem ersten vor der US-Präsidentschaftswahl 2020, finden Sie hier in unserem Live-Ticker.
Update vom 29. September, 20.52 Uhr: Wenige Stunden vor seinem ersten Fernsehduell mit US-Präsident Donald Trump veröffentlichte Joe Biden seine Steuererklärung. Dieses wird fünf Wochen vor der Präsidentschaftswahl am Dienstagabend in Cleveland im Bundesstaat Ohio stattfinden.
Die New York Times hatte am Sonntag unter Berufung auf jahrelang von Trump geheim gehaltene Steuerunterlagen berichtet, dass der Immobilien-Milliardär im Wahljahr 2016 und in seinem ersten Amtsjahr 2017 nur jeweils 750 Dollar an die Bundessteuerbehörde IRS zahlte.
In elf von 18 Steuerjahren, für welche das Blatt die Dokumente durchforstete, zahlte der Präsident den Angaben zufolge gar keine Bundeseinkommensteuer. Trump habe in den vergangenen rund 20 Jahren jede Menge Abschreibemöglichkeiten genutzt: Unter anderen habe er Kosten für seine Wohnsitze und Flugzeuge abgesetzt - und 70.000 Dollar für Haar-Styling für Fernsehauftritte.
Trump hält seine Steuerunterlagen im Gegensatz zu seinen Vorgängern unter Verschluss. Er hatte den Zeitungsbericht als „totale Falschnachricht“ und „erfunden“ zurückgewiesen. Er habe zudem „viel Bundesstaats-Einkommensteuer gezahlt“, erklärte er mit Blick auf seine - ebenfalls unter Verschluss gehaltenen - Steuerzahlungen an den Bundesstaat New York.
Update vom 29. September, 20.21 Uhr: Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat wenige Stunden vor dem ersten TV-Duell zur US-Wahl 2020 mit Amtsinhaber Donald Trump seine jüngste Steuererklärung veröffentlicht. Laut der am Dienstag auf der Website des Kandidaten veröffentlichten Dokumente zahlten Biden und seine Frau Jill im vergangenen Jahr 299.346 Dollar (rund 255.000 Euro) an Bundessteuern. Die Summe steht in starkem Kontrast zu Trump, der einem Bericht der New York Times zufolge 2016 und 2017 nur jeweils 750 Dollar an die Bundessteuerbehörde IRS zahlte und in vielen anderen Jahren gar keine Zahlungen leistete.
Erstmeldung vom 29. September:
Cleveland - Donald Trump und Joe Biden werden am Dienstag (Mittwoch um 3.00 Uhr MESZ) in Cleveland im Hinblick auf den US-Wahlkampf erstmals in einem TV-Duell gegeneinander antreten. Moderiert wird die 90-minütige Sendung von TV-Journalist Chris Wallace, der aktuell für den Trump-freundlichen Sender Fox News tätig ist. Sein Ziel sei, so „unsichtbar wie möglich zu sein“ und dass die Kandidaten so über zentrale Themen diskutieren, „damit die Leute zuhause ein Gefühl dafür bekommen, warum sie für einen von ihnen stimmen wollen“.
Bereits vor einer Woche wurde festgelegt, welche Themen in der Sendung* besprochen werden wollen. Der jüngste Artikel der „New York Times" über die Finanzen von US-Präsident Donald Trump* könnte höchstens auf Umwegen Teil der Diskussion werden. Denn eines der Themen ist die persönliche Bilanz der Kandidaten. Biden hätte im Rahmen dessen die Chance, Trump auf die niedrigen Steuerzahlungen und die angeblichen Schulden von 421 Millionen Dollar anzusprechen.
Weitere Themen sind die Corona*-Pandemie, die Wirtschaft, die Rassismus-Debatte*, die Integrität der Wahlen und die umstrittene Nominierung der konservativen Amy Coney Barrett als Nachfolgerin der verstorbenen Liberalen-Ikone Ruth Bader Ginsburg. Eigentlich ist dies Aufgabe des aktuellen US-Präsident, doch Biden fordert, dass der Sieger der Präsidentenwahl am 3. November den Posten besetzen soll.
Immer wieder greift Trump Biden an, etwa nannte er ihn „schläfriger Joe“, behauptete, Biden sei nicht besonders schlau und wisse „gar nicht, dass er lebendig ist.“ Zudem forderte Trump* einen Medikamententest der Kandidaten, da Bidens Verhalten angeblich auf leistungssteigernde Substanzen hinweise. „Ich fordere einen Drogentest von Sleepy Joe Biden vor oder nach der Debatte am Dienstagabend. Natürlich werde ich auch einen machen. Seine Debattenauftritte waren, gelinde gesagt, auffällig schwankend. Nur Medikamente hätten eine solche Diskrepanz verursachen können ???“, schrieb Trump in einem Tweet.
Doch genau diese Taktik könnte Trump nun im TV-Duell zum Verhängnis werden. Medienberichten zufolge vermutet sogar ein Teil von Trumps Wahlkampfteam*, dass der 74-jährige Präsident sich damit selbst schadet. Denn wenn die Messlatte so tief liegt, kann Biden sie mit nur geringen Mühen übertreffen. Offenbar auch deshalb ruderte Trump kürzlich zurück und gab zu, dass er selbst eher wenig Erfahrung mit Debatten hat, Biden aber seit Jahrzehnten darin geübt sei.
Biden wiederum erwartet von dem TV-Duell hauptsächlich „persönliche Angriffe und Lügen.“ Er vermutet, dass es „ein einziger Frontalangriff wird.“ Es sei das Einzige, was er kann. „Er weiß nicht, wie man über Fakten diskutiert. So schlau ist er nicht“, fügte Biden hinzu. „Er weiß nicht viel über Außenpolitik, er weiß nicht viel über Innenpolitik. Er weiß nicht viel über die Details.“
US-Präsident Trump und Joe Biden werden vor der US-Wahl 2020 am 3. November noch in zwei weiteren Fernsehdebatten aufeinandertreffen – am 15. Oktober und am 22. Oktober. Das TV-Duell der Vize-Kandidaten Mike Pence und Kamala Harris findet am 7. Oktober statt. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Zentralnetzwerks.